45 the hardest goodbye

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Weiter geht's. Weiter geht's.

Ich möchte an dieser Stelle wirklich einmal DANKE sagen. Ich bin immer wieder hin und weg von euren lieben und persönlichen Nachrichten. Ich bin so dankbar dafür, so eine tolle Community hier gefunden zu haben. Für jeden Einzelnen von euch. Also danke danke danke.

Das Kapitel möchte ich dxnxx_rt widmen <3

Danke, dass ihr hier seid und viel Spaß beim Lesen. Ich hoffe, dass ich heute noch ein paar Kapitel weiter bekomme :)

Ich hab übrigens noch nicht Korrektur gelesen, weil ich zu sehr weinen musste beim Lesen :D

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"And it felt like we had forever.

Who knew that forever would

be this short?"

 - saying goodybe

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Evelyns POV;

Mein Blick wanderte noch ein letztes Mal durch mein Zimmer. Zu den Fotos von Ashley, Claire und mir. Zu all den Erinnerungen an meine Familie. Die vielen Fotos und Erinnerungsstücke. All die Bücher, die ich gelesen hatte und eigentlich noch lesen wollte. Meine Gitarre, die ich als Kind zu Weihnachten bekommen hatte. Ich dachte daran zurück, wie mein Dad versucht hatte, mir das Gitarrespielen beizubringen. Er hatte Stunden darauf verwendet, bis ich schließlich besser wurde. Er hatte an mich geglaubt.

Ich dachte an all die Nächte, die meine Mutter mit mir wach gelegen hatte, wenn ich krank war. Mir Tee brachte und mir Geschichten vorlas. An Adam und all den Blödsinn, den wir angestellt hatten. Das alles würde ich nun zurücklassen. Es fühlte sich so an, als würde ein Teil von mir für immer in diesem Zimmer bleiben. Als würde ein Teil von mir in Zukunft fehlen. Und diese Gewissheit schmerzte mich. Doch ich konnte es nicht riskieren, die Menschen, die ich liebte, in Gefahr zu bringen. Nicht, wenn ich es auch verhindern konnte.

Meine Augen wanderten noch ein letztes Mal über die Zeilen auf dem Blatt Papier vor mir. Ich hatte die letzte Stunde damit verbracht, diesen Abschiedsbrief zu schreiben. Meiner Familie klar zu machen, wie sehr ich sie liebte und wie wenig das mit ihnen zu tun hatte. Nicht einmal Jeff konnte ich für das hier verantwortlich machen. Schon lustig, wie ich ihn doch immer verabscheute und ihn jetzt bereits zu vermissen begann. Er war schließlich auch ein Teil meines Lebens. Meines alten Lebens. 

Sorgfältig faltete ich den Brief zusammen und legte ihn auf mein Bett. Mein Blick erfasste den Balkon und ich schmunzelte einmal traurig. Erinnerungen an Liam kamen hoch. Daran, wie ich ihn vom Balkon aus beobachtet hatte, als er Chuck das erste Mal besuchte. Wie er abends hier auftauchte und mir das Herz brach. Der Drohbrief, den ich ihm verheimlicht hatte. Und daran, wie er mich tröstete und hielt, wenn es mir schlecht ging. All die Nächte, in denen er sich heimlich über diesen Balkon in mein Zimmer geschlichen hatte, während alle anderen bereits schliefen. Das war nun auch vorbei. Niemand würde sich mehr auf diesen Balkon schleichen. Niemand würde mehr in diesem Zimmer schlafen. Es fühlte sie an, als wäre mein Leben hier vorbei. Als wäre ich eine neue Person. Ohne Zuhause und ohne Familie.

Oder sollte ich doch sagen mit einer kleinen Familie? Immerhin hatte ich noch Liam. Ich nahm die kleine Erinnerungsbox, die ich mir in den letzten Jahren zusammengesammelt hatte, aus meinem Regal und klemmte sie unter meinen Arm. Wenn ich dieses Leben schon nicht weiter führen konnte, so wollte ich es wenigstens nicht vergessen. Ich wollte niemanden vergessen. Mit einem Rucksack auf dem Rücken und der Box unter dem Arm schlich ich mich vorsichtig die Treppen nach unten. Jeff und meine Mum schliefen auf dem Sofa und Adam war auf einer Party. Ein letztes Mal betrachtete ich die beiden, wie sie schliefen. Ich versuchte mir das Bild tief in meine Erinnerung zu brennen, als könnte ich ihre Gesichter vergessen. Als würden etwas Schlimmes passieren, wenn ihre Umrisse in meiner Erinnerung verschwimmen.

What about you, Liam?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt