26. Kapitel*

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,,Nicht mehr lange G du schaffst das!" flüsterte ich hoffnungsvoll und griff nach meinem Wecker, der mich vor einer Sekunde aus einem lebendigen Traum geweckt hatte. Ich packte all meine Disziplin zusammen und stieg aus dem Bett, während ich darüber schmunzeln musste, dass ich mir nun selbst den Spitznamen von Taylor angeeignet hatte. Auf meinem Weg zum Badezimmer, erhaschte ich einen flüchtigen Blick in den Spiegel, der seelenruhig in meinem Flur hang, und stellte genervt fest, das sich dunkle Augenringe unter meinen Augen gebildet hatten. Ich beruhigte mich damit, dass ein paar Nuancen an der Wimpertusche legen musste, die ich mir gestern nicht mehr vom Gesicht entfernt hatte, ermahnte mich aber, das nächste Mal früher schlafen zu gehen.
Hoffnungsvoll griff ich also nach den Abschminktüchern und wurde mehr als enttäuscht, als sich nicht viel an meiner zeigenden Müdigkeit änderte.
Ich quälte mich nicht länger mit meinem Anblick und suchte verloren nach meinem hellblauen Kleid, das perfekt zu dem bevorstehenden Wetter passen würde. Der heißeste Tag im Monat, hieß es.
Nach einiger Zeit, in der ich mir das Fluchen nicht verkneifen konnte, fand ich schließlich mein Lieblingsstück und warf es mir hektisch über. Kaum hatte ich das getan, klingelte es schon an meiner Tür und ich joggte ihr entgegen, um Mayson, dem ich fröhlich ins Gesicht lächelte, die Tür zu öffnen.
,,Hey." begrüßte ich ihn und blickte ihm ins markante Gesicht.

,,Hey." Erwiderte Mayson und lächelte verschmitzt. Er sah müder aus, als sonst, doch seine Freude war ehrlich, dass konnte ich schon erkennen, ohne ihn genauer unter die Lupe zu nehmen.

Sorgfältig schlüpfte ich in meine Sneaker und band die Schnürsenkel zusammen, bevor ich mich wieder aufrichtete, eine große Haarnadel von meinem Flurtisch schnappte und mir geschickt mit einer Hand die Haare hochsteckte.

,,Wir können los!" berichtete ich Mayson, der mir gespannt zugesehen hatte und jetzt auf dem Absatz kehrt machte, um mich zur Straße zu begleiten.

Ich fühlte mich unwohl bei dem Gedanken, das mich Mayson mit einer seiner Luxuskarossen zur Uni fahren würde, doch als wir an der Straße ankamen stockte ich.


,,Ich wusste nicht das du Motorrad fährst." brachte ich heraus, als Mayson an ein sportliches Motorrad trat und mir einen Helm hinhielt.

,,Es gibt noch viel, was du nicht über mich weißt." antwortete Mayson lächelnd, nicht ahnend, was diese Aussage in mir auslösen würde. Ein kurzes, unangenehmes Stechen breitete sich in meinem Magen aus. Er hatte Recht. Ich wusste nicht viel über Mayson, doch ich war gut darin, den Gedanken an die möglichen Skandale zu verdrängen.

Mayson drückte mir den schwarzen Helm gegen den Bauch, sodass ich aus meinen unangenehmen Gedanken gerissen wurde und instinktiv den Helm umklammerte.
Selbstsicher zog Mayson seinen eigenen Helm über, schwang sich auf das Motorrad und klappte den Ständer hoch.

Mit einem aufgeregten Gefühl, zog ich mir den Helm ebenfalls über und stieg hinter Mayson aufs Motorrad. Ich war schon lange nicht auf einem Motorrad mitgefahren. Ich hatte mich nach dem Unfall eines Freundes in der High School geweigert, auf jedes Fahrzeug zu steigen, dass weniger als 4 Räder besaß.
Mit einem geschickten Griff zog Mayson meine Hände enger um seinen Bauch, sodass ich näher an ihm anlag.

,,Halt dich ruhig fest." unterstützte Mayson sein Handeln und fuhr kurz darauf los.

Die Morgendämmerung lag noch in der Luft, was dem Fahren eine beruhigende Friedlichkeit verleihte. Fasziniert legte ich meinen Kopf auf Mayson's rechte Schulter und betrachtete die aufgehende Sonne, die den Nebel allmählich verschwinden ließ. Noch schien es nicht so, als würde es heute zum austrocknen heiß werde, doch ich wusste, dass das Wetter in Kalifornien jede Minute umschlagen konnte.

Unerwartet stoppten wir und Mayson fuhr an den Straßenrand. Meine Trance verflog und ich sah mich um. Wir waren noch zwei Blocks von meiner Uni entfernt.

Bevor ich Mayson diese Information überbringen konnte, übernahm er das Wort, um die Situation zu erklären.

,,Ich hab an der Uni vor kurzer Zeit noch unterrichtet, ich kann es nicht riskieren die Aufmerksamkeit, der Studenten und Lehrer zu erregen." Bei dem Wort 'unterrichten' setzte er kurzes Gänsefüßchen an und ich musste kurz schmunzeln. Das was er getan hatte, hatte nicht im Entferntesten mit unterrichten zu tun.
Ich verstand und stieg mit viel Schwung vom Motorrad, zog den Helm ab und richtete mein Kleid ein wenig.

,,Ich weiß, es scheint gerade alles sehr kompliziert, doch ich lass mir noch etwas für deinen Abschlussball einfallen okay?"

Ich nickte und beugte mich vor, um Mayson noch einen Abschiedskuss zu geben, bevor sich Mayson wieder auf die Maschine setzte und deutlich zu schnell verschwand.

,,Seit wann fährst du Motorrad?" Fragte mich Imegine verwundert, kurz nachdem ich den Hörsaal für Mathematik betreten hatte.
,,Ich wurde gebracht..." Sprach ich ein wenig ertappt und Imegine harkte sich bei mir ein.
,,Wer ist den der Glückliche?" Fragte mich Imegine neugierig und verzog ihr Gesicht zu einem dreckigen Grinsen.
,,Du wirst ihn noch kennen lernen!" Antwortete ich und schlug ihr mahnend auf die Schulter.
Wir kamen in der Aula an und trafen dort auf Tyler, der mit seinen Freunden auf einer der immer belegten Bänke saß.
,,Hey!" Winkte Tyler uns beide heran und lächelte uns an.
In seinen Augen konnte ich ein besonderes Funkeln erkennen, als er Imegine hinter mir erblickte.
Ich musste grinsen.
Ich umarmte Tyler und machte für Imegine Platz.
Von ihr kam ein leises ,,Hey..." Bevor sich die Beiden umarmten.

,,Sag mal? Was läuft da zwischen dir und Tyler?" Fragte ich nun neugierig, als wir kurz vor unserem Hörsaal, alleine, angekommen waren und zog stichelnd die Augenbrauen hoch.
,,Nichts..." Antwortete Imegine nur knapp, musste dabei aber trotzdem grinsen.
Ich riss meinen Mund triumphierend auf und schlug meiner besten Freundin auf die Schulter.
,,Ich wusste es!"
,,Wir haben uns vor Kurzem zufällig getroffen und sind einen Café trinken gegangen." Beichtete Imegine leise und sah mich lächelnd an.
,,Er ist echt nett!" Erweiterte sie ihren Satz, nachdem ich sie nur schweigend anstarrte.
Schließlich lächelte ich zur und schlug freudig gegen den Arm.

,,Und so etwas erzählst du mir nicht?" fragte ich protestierend, erwartete aber keine Antwort.

Nachdem ich sie zum Abschied umarmt hatte und einen Treffpunkt für die Pause ausgemacht hatte, verschwand ich zügig zu meinen Hörsaal 110a.

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Hey Leute ❤️
Ich hoffe es hat euch gefallen😊
Danke an meine treuen Leser 😘
Liebe Grüße eure

Honey 🤗

The bad mafiaboss and he wants me Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt