Kapitel 2

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Top gestylt und im gleichmäßigem super coolen, lockeren Gang schlenderten sie den Flur entlang. Ganz vorne mit dabei Nash und Shawn. Beide mit ihren Sonnenbrillen auf der Nase und einem arroganten Möchtegern Blick. Ich spürte förmlich wie Lis sich neben mir anspannte. Sie warf ihre Haare abermals über die Schulter und fixierte den Blick dann auf Lauren, die direkt vor ihr steht. Lauren jedoch glotz förmlich auf die Jungs, die begleitet wurden von drei anderen Kerlen. Die zwei Anhängsel, John und Caleb, und Nashs jüngerem Bruder Hayes.

Und das sind sie. Die beliebtesten und wohl begehrtesten Jungen der Schule. Alle im Hockey Team der Schule, ausgeschlossen Hayes, dessen erstes Jahr hier ist, Nash der Team Captain und alle samt für die Verhältnisse gut aussehend. Viele behaupten, oder nennen sie auch das gegenteilige Ebenbild von uns. Nash als ihren Anführer, Shawn als quasi Stellvertreter und die Anhänger. Auch sie haben alle Namenswerte Eltern mit einem gewissen Ruf. Nashs Vater ist ein erfolgreicher Business Bänker. Ihm gehört einer der größten Banken in ganz Toronto. John's Vater ist der Mitbesitzer von den Banken und Calebs Eltern sind die Gründer von einer erfolgreichen Restaurant Kette in Amerika und Canada. Während Shawns Vater Immobilien  Makler ist. Er verkauft die größten und teuersten Häuser in ganz Toronto.

Auf der einen Seite der beliebtesten Gruppen der Schule stehen also die super coolen Jungs, die jedes Mädchen hier zum schmelzen bringen (abgesehen von uns) und auf der anderen Seite sind wir, die beliebtesten Mädchen, auf die alle neidisch sind.

Mit langen schritten kommt die Gruppe näher auf uns zu und Lis' Anspannung steigt von Schritt zu Schritt. Ihr Blick hat sich derweil auf Lauren wortwörtlich festgesetzt. Als diese jedoch immer noch zu den Jungs vor starrt und schon quasi in ihren eigenen Gedanken schwebt, fasst Lis sie an ihrem Oberarm und rüttelt fast unbemerkbar aber sicher schmerzhaft an ihm. Laurens Blick schnellt sofort zu Lis, die sie wütend anschaut. "Was denn?", faucht sie und entreißt sich ihrem Griff. Bevor Lis antworten konnte, schlenderten die Jungs gerade an uns vorbei. Nash Blick fest auf Lis fixiert, der das nicht entgangen ist und ihm mit zusammen gekniffenen Augen zurück starrt. Wie auf Kommando nehmen alle ihre Sonnenbrille vom Gesicht und stecken sie sich vorne in den Kragen ihrer T-Shirts. Zu meiner Belustigung über Laurens Reaktion, welche die Jungs bei ihr auslösten, musste ich leider auch von meiner Seite zugeben, dass sowohl Kylie als auch ich die Gruppe entgegengekommener Jungs anstarrten. Die Blicke der Jungs lagen fast alle auf Lis, die sich auf Nash konzentrierte. Zu meinem Erstaunen lag ein Blick jedoch nicht auf ihr. Shawns braune Augen starrten geradewegs in meine, als wollten sie mich durchlöchern. Selbstsicher aber doch etwas verunsichert hebe ich mein Kinn etwas, um stärke auszustrahlen. Auf Shawns Lippen bildet sich ein schiefes Grinsen. "Na, Ladys.", zwinkert uns Nash entgegen und jegliche Farbe entwich Lis aus ihrem Gesicht. Als sie an uns vorbei gingen schauten Lauren, Kylie und Lis ihnen hinter her. Ich starrte nur verwundert über den gerade entstandenen Blickkontakt zu Boden, schräg hinter mir.

"Was ist gerade passiert?", fragt Kylie die Frage, die vermutlich jedem gerade durch den Kopf geht. "Wie konnte es sein, dass wir vor ihnen da sind? Sie sind normaler weiße IMMER vor uns da.", beschwert sich Lauren. Das stimmt. Normaler weiße liefern wir diesen Auftritt hin. Nicht die Jungs. Irgendwas ist anders diese Jahr. "Konzentrieren wir uns Mädels.", versuchte Lis die Situation wieder in den Griff zu bekommen. Sie wendet sich wieder ihrem Spiegelbild zu und fummelt an ihren Haaren. "Wie sieht es mit der Liste aus?". Die Liste. Ich hatte sie fast vergessen. Aber wie könnte ich das nur.

In unserer Schule herrscht seit gewissen Jahren eine gewisse Rangordnung. Das ist normal an Highschoolen doch unsere Rangordnung wurde von einer wortwörtlichen Rangordnung in einer Liste festgehalten, die jeder Schüler monatlich auf seinem Handy zugeschickt bekam. Die Liste wurde erst eingeführt, als Lis und ich bereits unseren Ruf erkämpft hatten. Sie erschien mitten im Jahr und wird von jedem Schüler immer erwartungsvoll durchgelesen, in der Hoffnung man ist nach oben gerutscht. "Auf der Mädchen Seite natürlich keine Veränderung. Du wie immer die Angefochtene Nummer 1.", berichtet Lauren freudig. "Payton, wie gewohnt auf dem verdienten zweiten Platz.", fast schon stolz grinst Kylie mich freudig an.

Die Liste wurde vom Verfasser freundlicher Weiße in zwei Hälften geteilt. Jungs Seite und Frauen Seite. Also fast wie im echten Leben. Seit dem Beginn der Liste ist Lis die unangefochtene Nummer 1. Ich folgte auf Nummer 2, womit ich kein Problem hatte. Lis war von Anfang an die beliebtere von uns beiden. Ihr Vater ist Politiker und hat einen festen Sitz im Parlament von Toronto und hat dementsprechend ein hohes Ansehen. Ihre Mutter ist Modedesignerin und reiste früher in ganz Europa umher. Auf Den Nummer 3 & 4 wechselten Kylie und Lauren monatlich. Als könnte sich der Verfasser nicht entscheiden, wer es mehr verdient hätte. Bis auf ein Jahr, in dem Barbie Ashley auf Platz 3 war und mich beinahe vom 2ten Platz geschubst hatte, veränderte sich an der Spitze nie was.

"Ich nehme mal von deinem Schweigen an, dass Nash weiterhin Nummer 1 ist und Shawn 2?", leicht verachtend schließt Lis ihr Schließfach und wendet sich wieder an Lauren. "Ja...", sagt diese nur leise und schaut betreten zu Boden. Lis zuckt nur mit den Schultern, "Was solls, unwichtig.", und dreht sich zu mir. "Was hast du jetzt, Pay?". Ich schaue auf meinen Stundenplan. "Amerikanische Geschichte bei Mr. Peeterson.", um ehrlich zu sein mochte ich den Unterricht bei Mr. Peeterson. "Schade. Ich hab jetzt Mathe beim Minkus. Wie sieht's bei euch aus?", sie richtet sich an Lauren und Kylie. Lauren grinst breit, "Auch Mathe beim Minkus.". "Ach Gott sei dank, eine Leidensgefährten.", Lis legt ihre Hand auf Laurens Unterarm. "Kylie?". "Amerikanische Geschichte, here we go.", grinst sie mich an. Ich mag Kylie. Ich mag natürlich auch Lauren, aber sie hat meiner Meinung nach noch nicht die nötige Eigenständigkeit. Kylie hatte diese von Anfang an und lässt sich von niemandem was sagen. "Wollen wir?", frage ich sie, als die Schulklingel gerade passend über unseren Köpfen klingelt. Gerade wollte Kylie nicken, als Lis sie unterbricht. "Geht ihr beide schon mal vor und reserviert uns einen Platz. Ich muss kurz nochmal mit Payton reden."

Habt noch einen  schönen Tag :)

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