Kapitel 44

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"Schon Pläne fürs Wochenende?", Kylie klatscht mir freudig auf die Schulter, worauf ich mir förmlich auf die Unterlippe beiße um nicht laut aufzuschreien.

"Nein..", murmle ich Schmerzverzerrt. "Noch nicht."

"Gut, denn wir werden zusammen auf das Endspiel gehen. Ich will da nicht alleine auftauchen und Lis meinte sie hätte schon was vor.", sie fängt an mit ihrem Strohhalm in ihrem Starbucks rumzustochern.

Das Endspiel... Ich hätte es beinahe vergessen. "Da war was...", flüstere ich leise, eher zu mir selbst, während ich bereits mein Handy aus der Tasche krame, das vorhin vibriert hatte.

"Was hast du gesagt?", fragt mich Kylie und schaut mich mit ihren großen grünen Augen an.

"Nix.", lächle ich sie aufmunternd an und öffne die Tür meines Spintes.

"Gut, dann hol ich dich um 7 ab. Wir müssen uns aber auch zusammen fertig machen ja?", ihr Grinsen wurde breiter und ihre Wangen erhielten eine gesunde röte.

"Was ist mit dir los? Normalerweise hasst du das Hockeyspiel und gehst nur hin, weil jeder hin geht.", schaue ich sie verwundert an und lege meine Stirn in Falten.

"Ja ich weiß... Aber dieses Jahr ist es irgendwie anders... Es ist unser letztes Jahr.", sagt sie schon fast leise und traurig.

"Och Kylie.", schmunzle ich und verdrehe lachend leicht die Augen.

"Ich werde jetzt besser gehen, bevor mir noch eine Träne runterläuft.", grinst sie mich an, während sie melodramatisch eine unsichtbare Träne wegwischt. "Bis morgen!", ruft sie mir noch fröhlich hinterher.

Kopfschüttelnd und immer noch lachend begebe ich mich zum Ausgang in die Richtung der Busse, wo Mum auf mich und Mady warten müsste. Seit Lis Schülersprecherin geworden ist, muss sie länger bleiben und "wichtige" Büroarbeit machen.

Doch zu meinem Erstaunen steht weder Mady noch der Wagen von Mum oder irgendein anderer Wagen des Krankenhauses. Verwundert gehe ich langsam weiter zum Parkplatz, als neben mir ein schwarzer Jeep ranfährt und direkt vor mir hält. Das Fenster ist nach unten gekurbelt und ein grinsender Shawn mit schwarzer Sonnenbrille sitzt am Steuer.

"Wow, Mendes, ich wusste gar nicht, dass der Sommer schon vor den Türen steht.", ziehe ich kichernd die Augenbrauen nach oben.

"Wenn sie auf ihre geliebte Mutter warten, Mrs Bradshaw, muss ich sie leider enttäuschen. Ich habe ihr gerade gesagt, dass dieser reizende Herr ihr eine Mitfahrgelegenheit bieten wird.", sein Grinsen wurde noch breiter und mit seiner Hand nimmt er die Sonnenbrille ab.

"Wohin würde denn die Fahrgelegenheit hingehen? Mir ist es äußerst unwohl bei dem Gedanken in fremde Autos zu steigen, Mr. Mendes.", verschränke ich gespielt motzig die Arme.

"Lassen sie sich überraschen, sie werden es nicht bereuen.", er lehnt sich über den Beifahrer sitzt und öffnet mir liebevoll die Tür.

"Na schön.", grinse ich widerwillig und springe geschickt auf den Sitz, ziehe die Tür hinter mir zu und schnalle mich ordentlich an. "Aber nur dieses mal."

Er wirft mir einen belustigenden Blick zu, während er den Jeep vom Schulgelände lenkt und auf dem Highway nach meiner Hand greift. Seine Finger verschränken sich mit meinen und beginnen über meinen Handrücken zu streicheln.

Als wir weiter fahren und meine Ausfahrt verpassen, schaue ich ihn stutzig an. "Wohin bringst du mich Shawn?"

"Zu jemandem, dem du schon längst einen Besuch hättest schenken sollen.", sein Handgriff wird fester und sein Blick ist starr auf die Fahrbahn gerichtet.

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