Kapitel 15

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Was für ein unglaubliches Kompliment von ihnen, Mrs Bradshaw.

Seid ihr beiden gut Heim gekommen?

Wir müssen reden.

Dringend, Payton.

Vier Nachrichten. Alle von Shawn. Die ersten zwei gestern nach dem Spiel, die beiden letzten gerade eben. Wie ein Geist sitze ich im Unterricht und lasse die Stunden hinter mich ergehen, als die Schulklingel mich endlich aus diesem Tag erlöst. Ohne welche Umwege gehe ich nach draußen auf den Parkplatz zu Lis SUV, als Nick auf mich zukommt und mich aufhalten will.

"Payton? Können wir bitte reden.", er wollte mich am Arm festhalten, doch ziehe ihn schnell weg. "Was willst du Nick?". Er schaut sich kurz auf dem Parkplatz um. Sein Blick bleibt in einer Richtung hängen. Mein Blick folgt seinem und landet schließlich auf einen großen Jungen mit braunen Locken. Er lehnt an seinem Van und scheint mit Caleb zu reden. Seine braunen Augen sind aber fest auf mich und Nick fixiert.

"Was läuft da zwischen euch?", fragt Nick schließlich und lässt seine Hände in seine Hosentaschen sinken. Verwirrt schaue ich ihn an. "Da läuft nichts.".

"Ach ja?", fragend wirft Nick seine Augenbraue nach oben. Etwas Sarkasmus liegt in seiner Stimme. Ich verdrehe nur genervt die Augen. "Und warum sieht Shawn mich dann immer wütend an? Behandelt mich wie den letzten Dreck? Und ist komischerweise immer in deiner Nähe, wenn ich es auch bin?". Ich werfe ihm einen wütenden Blick zu. "Was weiß ich? Vielleicht kann er dich nicht leiden, weil du dich in die Angelegenheiten von anderen einmischt?"

Nick lacht trocken und schüttelt langsam den Kopf. "Das ist nichts von deinen Problemen, also lass es einfach." Mit Schwung mache ich die Beifahrertüre von Lis' SUV auf und lasse mich neben sie fallen. Schnell lenkt sie ihn vom Parkplatz und wirft mir einen fragenden Blick zu. Als wir Shawn und seiner Gruppe vorbeifahren, starren seine Augen direkt in meine, doch ich wende mich an Lis.

"Wie war dein Tag so?", frage ich sie, mit einer Spur Sarkasmus. "bestens.", sie richtet den Blick auf die Straße. "Mein Highlight war die Mittagspause. Als ein kleiner Welpen junge zu mir kam und nach Aufmerksamkeit gebettelt hat."

Ich schaue sie traurig an. "Hast du ihn abgeschossen?". Ein trockenes Lachen entschlüpft ihr. "Es war so klar. Er wollte von Anfang an keine Beziehung. Er wollte nur Aufmerksamkeit und Beliebtheit. Und die hat er leider bekommen.", sie starrt weiterhin gerade aus. In ihrem Blick liegt Wut. Wut über Mike und Wut über sich selbst. "Payton, bitte, halte mich das nächste mal davon ab, wenn ich auch nur in geringster weise wieder was mit einem Kerl anfange, ja?"

Stumm schaue ich aus dem Fenster. Heute war ein so seltsamer Tag. "Mach ich.". Lis greift über den Sitz nach meiner Hand und drückt sie leicht. "Ich werde jetzt auch besser auf dich aufpassen. Nick hast du ja eh schon abgeschossen. Zwei mal.", sie leicht trocken. "Konzentrieren wir uns wieder auf wichtigere Sachen.", sie zieht ihre Hand zurück und legt sie wieder auf das Lenkrad. "Wann wirst du dich für Harvard bewerben?"


Ich lasse meine Tasche in die Ecke fallen und wandere in die Küche, auf der Suche nach etwas essbarem. Mein Blick ist auf mein iPhone gerichtet, auf dem ich die neusten Tweets lese. Gerade als ich den neuesten Tweet von der New York Times lese und bei der Kücheninsel angelangt bin, nehme ich eine Bewegung im Augenwinkel war. Schnell drehe ich mich um und lasse vor Schreck ein Handy fallen. Mit dem Display voran landet es auf den harten Küchenboden und ich höre es förmlich, wie es lauter Risse zieht.

"MUM!", schreie wütend. "Was machst du hier?!". Sie ist selbst vor Schreck stehen geblieben und schaut mich eingeschüchtert an. "Ich hab eine Schicht getauscht. Tut mir leid, ich hätte euch bescheid geben sollen. Ich wollte dich nicht erschrecken.", sie geht um die Kücheninsel herum und holt etwas aus dem Ofen, während ich mich nach meinem Handy bücke.

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