"Es ist aber nicht so.", versucht Shawn beruhigend auf mich einzureden. "Ja, ich wusste schon bevor du dich beworben hast, dass ich nach England gehen werde. Aber das ich dich überredet habe dich in Oxford zu bewerben, war nicht wegen mir. Es war wegen dir."
"Ach ja? Und warum wegen mir? Wenn du nur an mich gedacht hättest, dann hättest du mich ganz normal einfach nach Harvard gehen lassen sollen.", sage ich aufgebracht.
"Aber das willst du doch nicht. Du hast es selbst gesagt. Jedes mal wenn jemand nur allein das Wort Medizin erwähnt, verziehst du das Gesicht. Jeder weiß es. Außer du.", seine Hand sich noch fester um meine geschlungen.
Etwas eingeschüchtert über seine Worte starre stumm auf den Boden und lasse sie in meinem Kopf wieder spielen. Jeder weiß es außer du. "Und meine Eltern.", gestehe ich schließlich ein.
Shawn atmet hörbar tief ein und schüttelt langsam den Kopf. "Aber sie werden es verstehen."
"Du hast Dad doch gehört. Er versteht gar nichts, wenn es nicht um Medizin geht.", lache ich trocken und hebe meinen Blick. Seine Augen schauen mich wehleidig und entschuldigend an, ohne jegliches funkeln.
"Es ist aber deine Entscheidung.", seine Finger wandern hoch zu meinen Haaren und streichen mir vorsichtig eine Haarlocke hinters Ohr.
"Mr Cooper meinte mal zu ihm, als ich ihm etwas dumm geantwortet hatte, dass ich mich nicht nach meinem Namen entscheiden soll.", ein leises trockenes Lachen entschlüpft meinen Lippen. "Aber das ist einfacher gesagt als getan."
"Du schaffst das schon. Aber du musst es alleine machen. Ich werde bei dir sein und deine Entscheidung unterstützen, aber du musst sie alleine treffen.", er drückt mir einen Kuss auf meine Schläfe, bevor ich mich an ihn anlehne und er seine Arme um mich schlingt.
"Woher bist du dir eigentlich so sicher, dass ich in Oxford angenommen wurde?", frage ich schließlich neugierig.
"Weil du nie das Gegenteil gesagt hast.", nuschelt er an meinen Haaransatz. Als ich nicht weiter antworte, muss er leise kichern. "Ich nehme das jetzt mal als ein ja, dass du angenommen wurdest."
"Ein Teil von mir wünscht ich wäre nicht angenommen worden. Ein Teil wünscht sich aber auch, dass ich nicht in Harvard angenommen worden wäre.", ich atme tief durch und schaue hoch zu Shawn, der sein Grinsen nur schwer unterdrücken kann. "Hör auf zu lachen!"
"Ich lache nicht. Ich bin nur stolz auf dich.", grinst er weiterhin und streicht meine Haare nach hinten.
"Und das hat nichts mit Oxford zu tun oder England?", frage ich sarkastisch.
"Nein, überhaupt nicht."
"Also...", fängt Mum leicht unsicher an. Als ich mich einigermaßen wieder beruhigt hatte, setzten Shawn und ich wieder auf unsere Plätze. Jeder vermied das Wort College oder Zukunft, was zur Folge hatte, dass sich die Gespräche über Shawns Vater und unsere Highschool drehten.
"Wer will Nachtisch?", fragt Mum über munter gut gelaunt.
"Wo werden sie in England leben, Shawn?", durchbricht Dad sie plötzlich und ich verschlucke mich am Wasser vor Schreck.
"Entweder in einer eigenen Wohnung oder im Studentenheim. Ich bevorzuge um ehrlich Zusein das Studentenheim.", antwortet Shawn ruhig, während seine Hand unter dem Tisch sich auf mein Oberschenkel legt.
"Interessant. Und ihr Dad unterstützt das komplett?", hackt Dad nach. Aus dem Augenwinkel erkenne ich Mum bereits unruhig auf ihrem Sitzt wackeln.
"Ja, in der Tat. Er war Anfangs zwar nicht allzu begeistert, von der Idee, dass sein Sohn einmal quer über dem Atlantischen Ozean studieren will, aber er hat meinen Wunsch respektiert und unterstützt mich in jeglicher Hinsicht.", seine Finger verschränken sich mit meinen, während seine Stimme immer noch ruhig und bestimmt klingt.
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bad influence
FanfictionDie zwei beliebtesten Schulcliquen. Erzfeinde aus tiefstem Herzen. Auf der einen Seite der Junge mit den braunen wuscheligen Haaren, auf der anderen das Mädchen mit den langen blonden Locken, mittendrin ein tiefverwurzelter Kampf um die Ehre, typisc...