Kapitel 27

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Die Wut hat mittlerweile einer schlimmen Verzweiflung geweicht, während ich mit dem Handy am Ohr auf meinem Bett sitze und einfach nur bete, dass er abnimmt.

Bereits nach dem dritten Klingeln erscheint seine Stimme auf der anderen Seite der Leitung. „Payton?"

Vor Erleichterung atme ich zittrig ein und sofort läuft mir wieder eine Träne über die Wange. Eineinhalb Wochen Funkstille. Seine Stimme zu hören tut so gut. Vor schluchzen ist das einzige was ich rausbekomme ein leises „Shawn?"

„Payton, was ist los?", fragt er ernst und im Hintergrund hört man leises rascheln. Ich atme nochmal tief durch, unfähig irgendwas zu antworten. „Bist du Zuhause?", fragt er nach einer Schweigepause, als ich nicht antworte.

Ich wollte nicken, realisiere jedoch zu spät, wie dumm das eigentlich war. „Ja. Ich... Ich bin Zuhause.", mit der freien Hand wische ich mir schnell die Tränen weg und atme nochmal tief durch um mich zu beruhigen.

„Bleib dort, ich bin in fünf Minuten da.".

Pünktlich nach fünf Minuten bekam ich wieder einen Anruf von Shawn. Er stehe vor der Türe, doch ich leitete ihn hinters Haus zu meinem Vordach, auf dem ich bereits hockte und auf ihn wartete. In diesen fünf Minuten hatte ich meinen Heulkrampf einigermaßen wieder unter Kontrolle bekommen und machte mich so gut es ging wieder frisch. Unten höre ich leises rascheln und im Schein der Laterne erscheint Shawn. Er schaut besorgt zu mir rauf, während ich mich versuchte so elegant wie möglich nach unten zu klettern. Zu meinem Glück hatten Mum und Dad sich auf die Couch gehockt, vor ihnen eine Flasche Wein. Den letzten Meter zum Boden sprang ich und Shawn fing mich locker auf. Er setzt mich wieder auf meine Füße und zieht mich schnell vors Haus. Er greift nach meiner Hand, während er mich die Straße noch weiter entlang führt. Ohne zu fragend folge ich ihm, als wir schließlich bei seinem Jeep ankommen. Er bleibt stehen und dreht sich zu mir um, als mir erneut Tränen in die Augen steigen.

„Hey...", er nimmt mein Gesicht in seine Hände und streicht mit den Daumen über meine Wange, bevor er seine Arme um meine Taille schlingt und mich fest gegen seinen Oberkörper drückt. Ein leichtes Schluchzen entschlüpft mir und seine Hand beginnt meine Haare zu streicheln. Seinen Kopf hat er auf meinen gelegt und beginnt leise beruhigend auf mich einzureden. Als ich mich schließlich wieder beruhigt hatte, schaue ich zu ihm auf. Er wischt mir die Tränen von den Wangen und küsst mich auf die Stirn. „Hunger?", fragt er mit einem kleinen Lächeln.

Ich muss plötzlich lachen und nicke schließlich dankend. Er öffnet mir die Beifahrertüre und lässt mich einsteigen. Als wir auf die Hauptstraße fahren greift er nach meiner Hand und verschränkt seine Finger mit meinen, während ich meinen Kopf gegen die Fensterscheibe lehne.

Die Lichter unserer kleinen Stadt ziehen an mir vorbei und mir fallen schon fast die Augen zu. Vom ganzen weinen sind sie geschwollen und ich schniefe immer noch ab und zu. Vor unserer mittlerweile Stammpizzeria hält Shawn auf dem Parkplatz. Er springt elegant aus dem Jeep, läuft vorne um ihn herum und hilft mir ebenfalls auszusteigen. Ohne meine Hand loszulassen geht er mit mir hinein, jedoch bleibt er beim Eingang stehen.

Eine jüngere Frau kommt zu uns, lächelt Shawn breit an und geht zurück in die Küche. Ich schaue Shawn fragend an, doch der gibt mir nur stumm einen Kuss auf meinen Scheitel und drückt meine Hand. Paar Sekunden später kommt die Frau wieder raus zu uns mit zwei großen Pizzakartons. „Mr. Mendes.", sie überreicht ihm freundlich die Kartons und betrachtet dann mich lächelnd. Etwas unsicher lächle ich leicht zurück. Shawn greift in seine Hosentasche, fischt zwanzig Dollar raus und reicht sie der Dame.

„Danke, Tracy. Behalten sie den Rest.", sagt er lächelnd, greift wieder nach meiner Hand und verlässt mit mir den Pizzaladen.

„Was war das denn grad?", frage ich ihn, als wir wieder im Jeep sitzen. „Was meinst du?", er legt die Kartons auf die Hinter Bank und lässt den Motor an.

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