bad influence

Kapitel 43

"Schon wieder?", Mrs Brooks schaut mich etwas wehleidig an. "Das ist schon das dritte Training, Bradshaw."

"Tut mir leid.", gebe ich augenverdrehend von mir und überreiche ihr das Artest meiner Eltern.

"Wenn das nicht bald besser wird, solltest du wirklich mal zum Arzt gehen.", sie nimmt den Zettel entgegen und faltet ihn ohne ihn anzuschauen einmal in der Mitte.

"War das jetzt ernst gemeint?", lache trocken und belustigt zu gleich.

"Ach ja...", sie schaut kurz auf die Unterschrift meiner Mum. "Stimmt. Egal. Wer einfach bald wieder gesund, mit deinem Knie."

Ich nicke stumm und setzte mich auf die Trainingsbank. Die erste Ausrede, die ich meiner Mum aufgetischt hatte, waren simple Bauchschmerzen. Bevor sie sich noch weiter damit beschäftigen konnte, schrieb sie mir ein Artest aus, das ich einfach, etwas verboten, kopierte und mit Feingefühl das Datum ausbesserte. Nicht, dass ich nicht trainieren will. Es geht nur einfach nicht. Meine Rücken und Knie Situation ist weder besser geworden, eher noch schlimmer. Aber das wird schon. Einfach ein bisschen Pause vom Training, wird mir nicht schaden.

"Glaubst du es hat was mit dem Muskel zu tun oder den Bändern?", fragt Marleen, die sich kurz neben mich hockt.

"Wahrscheinlich nur was mit den Bändern. Überdehnt oder sowas.", zucke ich schnell mit den Schultern, um die Sache runterzuspielen. Es ist nicht mein Knie, das mir Probleme macht. Eher mein Rücken.

"Hoffentlich wird das bald wieder. Sonst verpasst du vielleicht noch das letzte Spiel des Jahres der Jungs.", sie klopft mir aufmunternd auf die Schulter, bevor sie zu den anderen läuft und sich aufwärmt.

Das letzte Spiel des Jahres der Hockeymannschaft wird immer mit einer riesen Feier gefeiert. Die Jungs fahren in einem großen Schulbus zum Feld, wo bereits die gesamten Schüler stehen und sie mit lautem Gejuble und Schildern begrüßen. Selbst wenn sie verlieren sollten, werden sie wie Helden gefeiert.

Gelangweilt spiele ich mit dem Reisverschluss meiner Trainingsjacke und betrachte stumm meine neuen Schuhe, die mir Mum gekauft hatte. Dunkelblaue samt Boots, die erstaunlicherweise sogar warm und Schnee fest sind.

"Payton, Bradshaw.", eine vertraute Stimme nähert sich unseren Kabinen und bleibt neben der Trainingsbank stehen. Seine Augen richten sich runter zu mir, während ich nur mit hochgezogenen Augenbrauen verwundert zu ihm raufschaue.

"Was ist? Es ist unsere Trainingszeiten. Wir haben uns ordnungsgemäß eingeschrieben.", ich verschränke meine Beine übereinander und lehne mich weiter nach hinten, um ihn besser anschauen zu können.

Sein Gesichtsausdruck zeigte pure Verwirrtheit. Dann schüttelt er den Kopf und zeigt neben mich auf den leeren Platz. "Darf ich?"

"Wenn du mir sagst um was es geht, Nash.", antworte ich monoton. Ich vertrau ihm nicht.

Ohne zu warten setzt er sich neben mich und fährt sich kurz durch die Haare. "Es geht um deinen Shawni Boy.", er wirft mir ein breites Lächeln zu.

"Wie hast du ihn gerade genannt?", ein lautes Lachen macht sich in mir breit und ich spüre wie mir die Wärme in die Wangen schießt. Auch er muss kichern.

"Was sitzt du eigentlich hier drinnen und bist nicht draußen Trainieren? Und vor allem schon wieder?", er nickt auf mein Knie, an dem ich mir zur vorsorge eine Bandage drumgewickelt hab.

"Habs mir eventuell etwas überdehnt. Oder gezerrt. Vielleicht auch beides.", zucke ich leicht die Schultern und schiele zur anderen Seite des Feldes rüber, auf der die Jungs Trainieren. "Und du?"

"Wie hast du das denn angestellt?", schaut er mich schockiert an und lehnt sich nach hinten. "Ich für meinen Teil hab nur was falsches gegessen und laufe der Gefahr zu mich auf dem Platzt zu übergeben."