Kapitel 16

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Ich stütze meinen Kopf wieder in meine Hände, um etwas Abstand von ihm zu nehmen. Schon fast traurig schaut Shawn zu mir auf, verschränkt aber schließlich seine Hände auf meinem Rücken und hält mich fest in seinen Armen.

"Du bist nicht einfach in mein Zimmer geklettert, um zu fragen, ob es mir gut geht.", das Gespräch von heute Mittag mit Lis hängt mir immer noch in meinen Gedanken. Ihre Worte gehen mir einfach nicht aus meinem Kopf. Er hat einen schlechten Einfluss auf dich.

"Warum denn nicht?", grinst er mich leicht schief an. Doch auch er wirkt plötzlich ernster und vorsichtiger. "Du willst nicht zufällig über den Vorfall heute in der Cafeteria reden? Oder was gestern nach dem Spiel passiert ist?", frage ich ihn und merke wie die Wut langsam wieder in mir aufsteigt.

"Lass mich überlegen...", er spielt wieder mit meiner Haarlocke. "Nein. Ich rede nicht gerne über negative Dinge, obwohl Nick mich ein scheiß Dreck kümmert und nach dem Spiel nichts mehr spannendes passiert ist, außer meiner vorzüglichen Pizza."

Leicht aufgebracht wollte ich mich von ihm runter rollen, aber er hält mich mit einem Arm fest. "Sei nicht so mies zu Nick. Er hat dir nichts getan. Und außerdem hast du mich nach dem Spiel einfach sitzen gelassen.".

Er hält mich am Hals fest und seine Augen fixieren meine. "Nick hat sich an dich rangemacht, das reicht, um ihn zu hassen. Und du wusstest doch, dass wir Pizza essen gehen nach einem Spiel?"

"Ich bin nicht dein Eigentum oder so was, was du verteidigen musst, Shawn. Und hätte ich gewusst, dass du an dem Tag nicht einmal mit mir redest, wäre ich gar nicht erst gekommen. War reinste Zeitverschwendung.", die anfänglich schwache Wut breitete sich schnell in große Aufgebracht sein. Mit Schwung rolle ich mich von ihm und setzt mich an den Bettrand.

"Payton...", Shawn setzt sich auf und hält mich am Unterarm fest, als ich aufstehen wollte. "Hey, es tut mir leid.". Verdutzt bleibe ich sitzen und schaue ihn leicht fragend an. "Hast du dich gerade entschuldigt?". "Ja?", jetzt schaut auch Shawn mich fragend an. "Ich wusste nicht, was ich machen sollte gestern. Ich wusste, dass Lis da ist und wenn sie gesehen hätte, dass wir miteinander geredet hätten, währe sie bestimmt ausgerastet. Deshalb bin ich nicht auf dich zugekommen. Und als wir dann gefahren sind, hast du mit Lauren geredet und da wollte ich dann auch nicht stören.".

Immer noch verdutzt höre ich ihm aufrichtig zu. Aus meiner Erfahrung, kommt es selten vor, dass Jungs sich entschuldigen. Noch verwunderter bin ich aber, dass Shawn sich entschuldigt. "Und das mit Nick kannst du nicht ändern. Ich mochte ihn von Anfang nicht. Und jetzt hat er mir einen triftigen Grund gegeben, ihn zu hassen.". Mit zusammengekniffenen Augen schaue ich ihn durchdringend an. "Na gut.". Ich setzte mich neben ihm und lehne mich mit dem Rücken an meine Wand.

"Bereust du es trotzdem, dass du nicht zum Spiel gekommen bist? Obwohl du mich in einem wirklich gutem Spiel gesehen hast?", fragt Shawn scherzend und legt einen Arm um meine Schulter. "Ich war wirklich gut gestern, das musst du zugeben. So gut war ich schon lange nicht mehr."

Ich musste etwas schief grinsen. "So gut, wie man nach einem Krankenhaus Aufenthalt sein kann.", er schaut mich spielerisch verletzt an. "Das lag bestimmt an mir, wieso du plötzlich so gut bist.".

Melodramatisch legt er sich eine Hand auf die Stelle, wo sein Herz schlägt. "Plötzlich? Ich bin der zweit beste im Team. Okay, nein, wenn wir ehrlich sind, bin ich der beste im Team. Nash ist nicht so Zielsicher und Angriffsbereit wie ich.".

"Rede es dir schön, Mendes.", provoziere ich ihn grinsend, als Shawn mich mit einem Arm hochhebt und aufs Bett schmeißt. Er beginnt mich am Bauch zu kitzeln und ich versuche schwer nicht allzu laut zu lachen, um meine Eltern nicht aufzuwecken.

bad influenceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt