Kapitel 35

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Bevor er an der Türe klingeln konnte, renne ich die Treppen runter und öffne die Türe. Ein breites Grinsen macht sich auf seinen Lippen breit und er schaut mich verwundert an.

"Hei.", sagt er schließlich.

"Hey.", antworte ich kurzgebunden, während ich genau höre, wie Mum ganz leise wurde. "Ich bin weg. Bis später!", rufe ich ihr zu und schlage schnell die Tür hinter mir zu, bevor sie noch was sagen konnte.

"Ich wollte auch noch hallo sagen.", schmollt Shawn, während ich schon voraus zu seinem Jeep laufe.

"Heb dir das für morgen auf.", sage ich leise und klettere auf die Beifahrerseite.

"Was bist du nur so kratzig momentan, wenn es um deine Familie geht?", fragt er verwundert und dreht sich seitlich zu mir.

Ich zucke nur kurz mit den Schultern. "Meine Familie und ich haben momentan nicht die beste Beziehung."

"Verstehe.", er nickt zustimmend und greift nach hinten auf die Hinter Bank. Dort holt er einen fetten Pulli nach vorne und legt ihn mir auf den Schoß. "Ich wusste, dass du dich zu kalt anziehst.".

Ich werfe ihm einen stutzigen Blick zu und wende den Kapuzenpulli in meinen Händen. Auf der Vorderseite ist unser Schullogo mit einem Hockeyschläger drauf. Auf der Rückseite ist ganz fett die Nummer 13, darüber in Großbuchstaben Mendes abgedruckt. Augenblicklich bildet sich ein breites Grinsen auf meinen Lippen.

"Gefällt es dir?", fragt er mich und auch er grinst schief wie ein Honigkuchenpferd.

"Gut, dass wir das zwischen uns auch jedem bisher erzählt haben.", antworte ich nur und lache kalt.

"Ach komm. Deine Freund werden schon nicht da sein. Und zum Fall, dass du dich verstecken willst...", er lehnt sich wieder nach hinten und fischt dieses mal eine Wintermütze mit unserem Schullogo hervor. "Habe ich dir noch das hier mitgebracht. Sag einfach du warst das nicht, falls dich jemand fragen sollte.", grinst er mich breit an.

"Du hast wirklich an alles gedacht, Mendes.", schnell stülpe ich mir den zu großen Pulli über, während er mich bei jeder Bewegung genau beobachtet. Als ich mich schließlich fertig angezogen zu ihm drehe, ist sein Grinsen noch breiter geworden.

"Steht ihnen hervorragend, Mrs Bradshaw.", sagt er stolz und lehnt sich zu mir vor. "Oder eher Mrs Mendes?", sein Grinsen wird finsterer und er lehnt sich noch weiter zu mir vor, als wollte er mich küssen. Doch ich wende den Kopf schnell wieder nach vorne, so dass er mir seinen Kuss auf die Wange drückt.

"Wage es mich nochmal so zu nennen, Mendes. Das dauert noch lange, bis ich auch nur annähernd so heiße.", spielerisch aufgebracht verschränke ich meine Arme vor der Brust und schaue aus dem Fenster.

Lachend lässt Shawn den Motor anlaufen und biegt aus unserer Einfahrt. Auf dem Highway angelangt, schaltet er das Radio lauter und legt seine Hand auf meinen Oberschenkel. Schon fast automatisch legt sich meine Hand auf seine und unsere Finger verschränken sich miteinander. Ich kann Shawns zufriedenes Grinsen schon förmlich spüren.


Nach einer kurzen Fahrt gelangen wir an der Eishalle an, wo Shawn an seinem üblichen Stammparkplatz hält. Beim Aussteigen greift er sofort wieder nach meiner Hand und führt mich in die Halle. Während er zu seiner Mannschaft geht und mit ihnen in der Umkleide verschwindet, setzte ich mich brav auf die Tribüne zu Mady, die mich erstaunt anschaut.

"Was machst du hier?", sie schaut skeptisch auf meine Kleidung. "Und dann auch noch so aufgedressed.", ein breites Grinsen macht sich auf ihren Lippen breit. "Ist es jetzt offiziell?"

Ich schüttle leicht Lächelnd den Kopf. "Nichts ist offiziell. Du hast mich nie gesehen."

Madys Ausdruck wechselt von Begeisterung zu Verwunderung, bis wir beide dann in leises Gelächter fallen. "Ihr seid kompliziert, oh Mann."

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