Kapitel 8

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Montag Morgen sind die schlimmsten Stunden für einen Lehrer. Alle Schüler sind unmotiviert und müde vielleicht sogar noch mit einem leichten Kater von der Party am Wochenende. Mr. Peeterson hat mir daher einen großen Gefallen getan, in dem er erst gar nicht gekommen ist, weshalb ich noch schön zwei Stunden länger im Bett verbringen durfte. Die Diskussion, die ich mit Shawn in der letzten Stunde angezettelt hatte, musste auf nächste Woche verschoben werden, was meine Laune noch mehr stiegen ließ.

Im Allgemeinen vergingen die Unterrichtsstunden verblüffend unbeachtend an uns vorbei und so war es bereits Mittwoch Nachmittag, zu dem wir unser erstes Training im neuen Jahr hatten. Mit Training meine ich unser Schul Track Team, auch Leichtathletik genannt.

Lis ist seit zwei Jahren unser Team Captain. Das Team besteht aus 15 Mädchen. Jeweils hat ein Mädchen ihr Spezial Gebiet, in dem sie besonders gut und häufig eingesetzt wird. Während meines das Laufen und auch Weitsprung ist, ist Lis ihr Spezial Gebiet der Hochsprung. Unser Team ist sogar gar nicht das schlechteste. In Wettbewerben, die ausschließlich an unserer Schule abgehalten werden, gehen wir zu 80% als Gewinner hervor.

Als Aufwärmung jogge ich neben Lis um das Sportfeld. Wir konzentrieren uns auf unsere Atmung und Lis erzählt mir noch, wie für sie die Veranstaltung war, während mein Blick auf unsere Hockey Mannschaft fällt, die auf dem Fußball Platz aufwärm Übungen machen.

"Payton?", fragt mich Lis plötzlich, als ich nicht reagiere. "Äh, ja?", etwas abwesend richte ich mich wieder auf sie ein, als wir schließlich dann bei unserer Trainerin angelangt sind.  Unser Team hat sich zu letztem Jahr deutlich verändert. Es sind viele Seniors gegangen, weil sie sich auf ihren Abschluss Konzentrieren wollten, so auch Kylie und Lauren. Viele Freshmen sind neu dabei und auch Juniors. Zum Einstieg lässt unsere Trainerin unsere Muskeln dehnen.

Am Boden hockend und bemüht meine Zehen zu berühren, wandert mein Blick wieder zu der Hockey Mannschaft, oder besser gesagt, zu Shawn. Sie spielen Feldhockey. "Warum sind die eigentlich hier draußen?", fragt Lis genervt, als sie meinem Blick folgt. "Ist doch jedes Jahr so, noch zu früh um aufs Eis zu gehen.", antworte ich wahrheitsgemäß. Lis verdreht nur die Augen und damit war das Thema vergessen. Mein Blick schweift über die Mannschaft. Es sind viele Juniors dieses Jahr neu dazugekommen. Unter anderem auch Nick und Mike. Mit den Erinnerung an die letzte Party gleitet mein Blick schnell weiter. Als Shawns Blick in einer kleinen Pause plötzlich meinen schneidet, schaue ich peinlich berührt zu Boden und versuche innständig nicht rot zu werden.

"So Ladys. Dann lasst uns mal sehen was ihr drauf habt.", es verging eine Stunde, in der uns unsere Trainerin die verschiedensten Übungen machen lies, um die Neulinge kennenzulernen. "Beginnen wir mit dem Sprinten.", grinst sie und ein leises Murren ging durchs Team. "Ach kommt schon Mädels.", versucht Lis sie anzuheizen und wir begeben uns zu den laufstaffeln.

Ich ließ die Neulinge vor mich und erwische mich, wie mein Blick wieder zum Hockey Team wandert. Sie laufen außerhalb des Platzes ihre Runden und unterhalten sich gemütlich.

Als ich schließlich an der Reihe bin, laufe ich mit zwei Neulingen und einer Junior Schülerin, die bereits letztes Jahr dabei war, ihr Name ist Clara. Ihr Spezial Gebiet ist aber definitiv nicht Sprinten und als die Klappe, als Startsignal fällt, läuft sie schon viel zu spät los und ist die letzte von uns. Die zwei neuen halten sich nicht schlecht, doch schon schnell, hat die erste ihre Power zu schnell aufgebracht und fällt zurück. Die zweite hat einfach zu kurze Füße und auch sie überhole ich schnell. An der Seite feuert unser Coach uns mit den anderen Teilnehmern ausgelassen an, als ich die Ziellinie überquere und Lis mich stolz abklatscht. Sie wendet sich zu unserem Coach und aus dem Augenwinkel sehe ich die Jungs an uns vorbei joggen. Zwei Pfiffe erklingen aus deren Richtung und an Shawns düsterem Grinsen, ist zu erkennen das sie von ihm stammen. Etwas fragend schaue ich ihn an und er hält dem Blick stand, bis Lis mich an der Schulter rüttelt und mir meine Zeit sagt. Sie ist mehr als letzte Saison. Als Ausrede meinte ich nur, dass ich nicht in Form bin.

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