Kapitel 37

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Nervös streiche ich mir mit zittrigen Fingern den Stoff meines Kleides zurecht und nehme nochmal einen Schluck meines Wassers. "Alles okay, Payton?", fragt Mady spielerisch besorgt und wirft mir ein schiefes Grinsen zu. "Du siehst so blass aus."

"Ja, alles bestens.", antworte ich schnippisch und atme nochmal tief durch.

"Wann sollte er kommen?", hackt sie weiter nach und schaut kurz zu Dad rüber, der unauffällig einen Blick auf seine Armbanduhr wirft.

"In fünf Minuten.", entgegne ich knapp. Mum war so paranoid, dass wir unseren Tisch verlieren könnten, das wir viel zu früh losfuhren und jetzt bereits zehn Minuten hier warten. Um Dad jedoch gleich am Anfang ein bisschen erträglicher zu machen, bestellten wir ihm gleich eine Flasche Wein von seiner liebsten Sorte.

Zu meinem Erleichtern und gleichzeitig dem Beginn des Spektakels, läutet mein Handy. Schnell greife ich es und laufe zum Eingang, wo Shawn nervös tippend steht und sich nach mir umschaut. Mit zügigen Schritten, die mir meine leichten Pumps zulassen, laufe ich auf ihm zu. Ein Grinsen macht sich auf seinen Lippen breit, als er mich entdeckt. Er trägt ein dunkelblaues Hemd und eine schlichte schwarze Jeans mit schwarzen Boots. Seine Winterjacke hat er um seinen Arm gelegt.

"Hey, ich hatte schon Angst ich bin zu spät.", als ich bei ihm angelangt bin, breitet er seine Arme aus und zieht mich eng an sich. Sein Parfüm steigt mir in die Nase und ich muss leicht in mich hineingrinsen. Er hat sich echt herausgeputzt.

"Nein, alles gut, wir sind auch erst jetzt angekommen.", lüge ich, um ihm etwas mehr Sicherheit zu geben.

"Okay, gut.", er drückt mir einen Kuss auf die Lippen und streicht mir eine Haarsträhne hinters Ohr. "Du siehst hübsch aus.". Sein Blick wandert entlang meines Kleides. Dank Mum, die mich förmlich dazu gezwungen hat, mich schick anzuziehen, trage ich ein Knie langes rotes Kleid mit schwarzen mini Pumps. Meine Haare lies ich mit meinen Natur Locken fahl über meine Schulter fallen.

"Danke, heb dir die Komplimente für meine Mutter auf.", lache ich trocken und nehme seine Hand.

Eine Mischung aus Angst und Skepsis  hat sich auf seinem Gesicht ausgebreitet. Etwas wehleidig lege ich ihm meine Hand auf die Wange. "Es tut mir leid, wenn meine Familie dich einschüchtert oder versucht dich nieder zu machen. Wenn es dir hilft, meine Mum liebt dich ohne hin schon, allein weil du ein Junge bist und Mady kann damit angeben, dass sie dich kennt. Mein Dad ist eh ohne meine Einverständnisse hier."

"Wie ohne deine Einverständnisse?", fragt er stirnrunzelnd.

"Ich hatte gehofft er muss arbeiten. Aber nein, Mum hat ihn überredet, dass er sich frei nimmt...", antworte ich etwas zögerlich. "Aber das wird schon. Hoffentlich. Lass dich einfach nicht einschüchtern, dann wird mein Vater dich auch nicht allzu sehr hassen.", versuche ich aufmunternd zu lächeln. Schnell drücke ich ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor wir schließlich wieder das Lokal betreten. Seine Finger eng um meine geschlingt führe ich ihn zu unserem Tisch, an dem Dad sich in seinem Sitz aufrichtet und ihn bereits von oben bis unten begutachtet.

Mum ist die erste die Aufspringt und ihn herzlich mit einer Umarmung begrüßt. "Shawn, es freut mich so, dass du gekommen bist.", sie drückt ihm einen Kuss auf die Wange und Shawn lächelt sie liebevoll an.

"Es freut mich auch sehr sie zu sehen.", er richtet sich an meinen Vater, der sich langsam aus dem Stuhl erhoben hat. "Mr. Bradshaw.". Dad schüttelt ihm mit einem Lächeln die Hand.

Shawn lässt sich neben mir auf den Stuhl nieder und winkt kurz Mady zu, die ihm mit einem großen spielerischen Lachen entgegen winkt. Ich werfe ihr einen kurzen warnenden Blick zu, bevor Mum sich bereits auf Shawn stürzt.

bad influenceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt