Kapitel 45

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"Payton warte!", ruft er mir hinterher, während ich bereits aus dem Jeep springe und die Stufen unseres Hauses rauflaufe.

"Was willst du noch hören Shawn?!", schreie ich ihn an ohne stehen zu bleiben.

"Jetzt warte doch einfach!", er packt mich etwas unsanft an meinem Unterarm und stellt sich vor mich. "Musst du immer so stur sein?!"

"Oh Verzeihung. Jetzt bin ich nicht nur psychisch Labil sondern auch noch stur. Was kommt als nächstes Mendes? Egoistisch? Reizbar? Unvernünftig?", ich schaue ihn erwartungsvoll und leicht sarkastisch an.

Verzweifelt streicht er sich durch seine Haare. "Um ehrlich zu sein, ja du bist unvernünftig. Du hast den Arzt gehört! Du musst auf deinen Körper und dein inneres aufpassen."

"Das einzige was ich gehört habe von dem Arzt ist, dass ich Verspannungen habe und anscheinend zum Psychologen muss. Aber das kann er gleich vergessen. Hör auf dir um mich solche Sorgen zu machen!", antworte ich etwas demütigend.

"Du verstehst es nicht oder?", er schüttelt langsam den Kopf.

"Was versteh ich nicht?! Sag es mir Shawn!", schreie ich fast wieder vor Verzweifeln. "Was willst du hören?"

"Es geht nicht darum was ich hören will oder worum ich mir sorgen mache!", seine Schultern zucken bei jedem Wort, da er Wörter fast schon raus ruft.

"Worum denn dann?!", schreie ich zurück, während ich mir die Haare aus dem Gesicht streiche.

"Es geht um dich! Dir wurde gerade gesagt, dass du dich selbst zu sehr unter Druck setzt und du hörst nur, dass du Verspannungen hast?! Es gibt Menschen die machen sich Sorgen um dich. Die sich um dich kümmern.", er versucht mir in die Augen zu schauen, doch ich wende den Blick wütend ab.  "Mir geht es aber gut! Ich brauche niemanden der sich um mich Sorgen macht. Oder denkt ich wäre nicht fähig mich unter Kontrolle zu haben oder was auch immer."

"Merkst du denn nicht, wie du anderen Menschen damit auch wehtust?", seine Stimme wurde auf einen Schlag leiser und verletzlicher.

"Was?", frage ich verwundert, während meine Wut sich langsam verringert.

"Du verstehst es nicht. Du verletzt Menschen mit deinem Verhalten.", er tritt einen Schritt zurück, bevor er sich aufgebracht durch die Haare fährt. "Ich weiß nicht ob ich das noch lange aushalte."

"Okay, komm runter. Bitte Shawn.", ich greife nach seinem Arm, doch er weicht zurück. "Ich hab das nicht mit Absicht oder sowas gemacht. Glaubst du es hat mir Spaß gemacht unter solchen Schmerzen zu sein?!"

"Natürlich nicht...", er schaut mir kurz in die Augen, bevor er wieder wegschaut. "Aber du verstehst es einfach nicht."

"Dann erklär es mir doch endlich!", ich stelle mich verzweifelnd vor ihn, so dass er mich anschauen muss. "Denn momentan hab ich das Gefühl, ich kann nur alles falsch machen."

"Und darum geht es. Du machst nichts falsch. Du redest nur mit niemanden. Du schattest dich vor jeden weg, dem dir was liegt.", seine braunen Augen schauen traurig in meine und es schmerzt mir in der Brust ihn so zu sehen.

"Das mach ich nicht.", flüstere ich etwas verzweifelt.

"Doch. Und jetzt tust du es schon wieder, in dem du es nicht einsehen willst.", er dreht sich erschöpft von mir wieder weg und kreuzt seine Arme über seinem Kopf.

"Ach ja?", frage ich leicht sarkastisch. Die Wut steigt wieder langsam in mir auf, auch wenn sie mit jeglicher Kraft versuche zu unterdrücken.

"Sind wir ehrlich, du vertraust kaum jemanden.", er kommt etwas näher wieder auf mich zu und schaut mich schon fast mitleidend an. "Nicht mal mir manchmal."

bad influenceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt