Ich schaue nochmal kurz in den Spiegel. Der silberne Stoff des Boden langen Kleides fällt locker von meiner Taille hinunter und verdeckt meine silbernen Schuhe. Die silberne feine Spitze bildet einen Kragen an meinem Hals und geht bis auf die Schultern. Meine Haare sind locker in einen Pferdeschwanz gebunden mit vereinzelten heraushängenden Strähnen. Mein Make Up ist eher schlicht, passend zu dem Kleid.
„Payton!", ruft Dad von unten bereits. „Der Fahrer ist da.". Schnell schnappe ich mir meine glitzernde Klutsch vom Bett und versuche nur so elegant wie möglich in meinen kleinen Stöckelschuhen die Treppe runter zulaufen.
„Du siehst wunderschön aus, kleine.", Dad gibt mir einen Kuss auf die Wange, bevor er mir die Tür des schwarzen Vans öffnet.
Ich gebe ehrlich zu, dass ich noch nie ein Fan solcher riesen Veranstaltungen war. Mich so rauszuputzen und in ein Kleid zusteigen erst recht nicht.
Die Halle war riesig. Überall hing Schmuck in dunkelblauer Farbe, welche die Markenfarbe der Organisation darstellt. Das Licht ist gedämmt und es herrscht eine wundervolle Atmosphäre. Auf einer Bühne sind Zirkus Leute, die sich an Bändern gekonnt ab und rauf winkeln, während Feuerspucker immer wieder die Wärme des Saales um ein doppeltes erhöhen. Der Zirkus ist ebenfalls Teil der Spenden Organisation.
Mum und meine kleine Schwester Madison warten bereits auf uns. Sie sind früher hergefahren, um noch ein bisschen zu helfen. Mady ist mit ihren jungen 13 Jahren schon recht erwachsen und meines Erachtens Verwöhnter als so manch andere 13 Jährige. Sie trägt ein rosa farbenes Bodenlanges Kleid, das sehr viel mehr Verschnörkelungen und Stickereien als meines hat. Die Prinzessin Artige Form schmeichelt ihrer Taille.
Der Abend ist noch früh und so sind noch nicht viele Leute da. Während Mum sich Mady geschnappt hat und mit der verschwand, stand ich mit Dad an einem Tisch und trank ein Glas Wasser. Diese Abende nutzen die Eltern liebend gerne aus, um mit ihren Nachkömmlingen anzugeben, aber auch nebenbei präsentieren wie toll und wichtig ihre Arbeit ist. Während also Dad Gesprächen mit den verschiedensten Leuten aus ganz Kanada gefühlt abhielt, stehe ich daneben und mache einen guten Eindruck oder, wenn es ein äußerst wichtiges Gespräch ist, lasse ich meinen Dad alleine und mache mich übers Catering her. So erging es auch Lis, die an der Seite ihres Vaters förmlich klebt. Aber freiwillig. Sie sieht hinreisend aus in ihrem selbst designten Kleid ihrer Mutter und der Hochsteckfrisur.
In einer kleinen Pause meines Dads, in der er sich weiterhin an Wasser hält, futtere ich mir eine Nussmischung hinein. Das beste an diesen Veranstaltungen ist immer noch das Finger Food. Im Gesicht meines Vater ist deutlich zu erkennen, wie gerne er sich jetzt einen Scotch oder einen Whisky gönnen würde, doch sobald er einmal anfängt mit Alkohol, ist es bei ihm wie mit Kaffee. Er redet schneller, viel schneller und macht unkontrollierte Dinge. Unsere komplette Familie verträgt nicht viel Alkohol.
"Mr. Bradshaw.", ein Mann in einem edlen und vermutlich sehr teurem Smoking kommt auf uns zu. Als ich gerade gehen wollte, hält Dad mich am Arm fest. "Mr. Mendes.", antwortet Dad freundlich und mir bleibt fast eine Rosine im Hals stecken, vor Schreck. Schnell lege ich die Schüssel wieder zur Seite, trinke einen Schluck und drehe mich zu meinem Vater und Mr. Mendes. Zu meinem Erschrecken ist dieser aber nicht alleine. An seiner Seite steht ein herausgeputzter Shawn.
"Schön sie hier zu sehen.", begrüßt Mr. Mendes meinen Vater. "Eine Benefiz Veranstaltung kann ich mir doch nicht entgehen lassen. Alles für den guten Zweck.", lächelt Dad und ich muss innerlich über diese Lüge lachen.
"Wie ich sehe, haben sie auch ihre Tochter mitgebracht.", er lächelt mich freundlich an und reicht mir seine Hand. "Wie groß unsere Kinder doch schon geworden sind.". Mit einem gezwungenen Lächeln schüttle ich seine Hand und mustere dann Shawn, der meinem Vater die Hand gereicht hat. Er trägt wie sein Vater einen schwarzen Anzug mit einem weißen Hemd. Seine Haare sind sichtbar mit Haarspray und Gel ordentlich nach oben gestylt. Natur gefallen mir seine Locken besser, muss ich gestehen.
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bad influence
FanfictionDie zwei beliebtesten Schulcliquen. Erzfeinde aus tiefstem Herzen. Auf der einen Seite der Junge mit den braunen wuscheligen Haaren, auf der anderen das Mädchen mit den langen blonden Locken, mittendrin ein tiefverwurzelter Kampf um die Ehre, typisc...