Lis schwieg die komplette Zeit über und am Schließfach sagte sie kein Wort. In der Mittagspause unterhielt ich mich Lauren und Kylie über den gestrigen Abend.
"Hast du Nash gesehen. Der war vielleicht mit seinen Weibern beschäftigt.", verachtend warf Lauren einen Blick hinüber zu den Jungstisch. Finn leistet uns Gesellschaft und hockt sich neben seine Freundin.
"Was wohl eher belustigend und sorgen Erregend zu gleich war, war Shawn. Habt ihr gesehen, wie er sich zulaufen ließ. Er hat sogar Payton dumm angemacht, als sie seinen Becher verschüttet hat.", berichtet Kylie und schaut uns aufgeregt an. Als jedoch niemand reagiert, stochert sie weiter in ihrem Salat. Mein Blick huscht kurz zum Jungstisch. Hayes, John und Caleb reden ausgelassen, während Shawn stumm in die Gegen starrt. Von Nash ist keine Spur zu sehen.
"Er hat anscheinend wieder Probleme mit seinem Vater. Seit er aus England zurück ist, ist er noch merkwürdiger als sonst.", mischt sich Finn schließlich ein und klaut Lauren eine Karotte.
"Wer?", frage ich verwundert. "Na Shawn. Passt ihr eigentlich irgendjemand an diesem Tisch auf?", Kylie wirkt komplett aufgebracht, und ich muss leicht grinsen. Shawn verschwand einen Monat vorm Summer Break, angeblich mit seinem Vater auf Geschäftsreise, als dann Bilder von ihm auftauchten. Ein Kanadier im Englischen Gebiet. Niemand wusste genau was vor sich ging, aber es gab tausende Gerüchte. Angefangen, dass er die Schule wechselt, bis hin das sein Vater einen neuen Job bekam. Doch Shawn und seine Gruppe schwieg wie ein Grab über dieses Thema.
Als sich unsere Gesprächsthemen dem Ende neigten, schauten wir alle zu Lis, die die komplette Zeit nicht ein Wort gesagt hat. "Lis?", frage ich vorsichtig. Ihr Blick war den Neulingen gerichtet. "Ja?", sie schaut zu mir. "Alles okay? Du bist so still heute.". Sie schenkt uns ein gefaktes Lächeln. "Alles bestens."
Kurz bevor es klingelt begeben wir uns zu unseren Schließfächern und holen unsere Bücher für die nächste Stunde, als plötzlich jemand neben mir halt macht.
"Hey, Payton?", die Stimme gehört eindeutig zu Nick. Ich schlage das Schließfach etwas erschrocken zu, während Lis neben mir schon die Flucht ergriffen hat. "Ja?", antworte ich etwas verwundert.
"Du bist gestern so schnell verschwunden, und ich wollt fragen ob alles in Ordnung ist, oder ob ich was falsch gemacht hab.", er stützt sich mit dem Arm an einen der Schließfächern ab und ich bemerke wie Peinlich diese Situation wird.
"Ähh...", ich lege mir schnell eine Haarsträhne hinters Ohr. "Nein, alles gut. Kylie ging es nur nicht besonders, deswegen hab ich sie Heim gebracht.", log ich. "Achso, okay. Ich dachte schon es lag an mir.", ein Lächeln erscheint auf seinen Lippen. "Hättest du mal Lust ins Kino zugehen? Wir zwei?". Oh shit.
In meinem Kopf fingen alle möglichen Räder an zu drehen und suchten nach einer plausiblen Ausrede. "Schau, Nick...", fing ich schließlich an. "Es ist grad mal der zweite Tag des neuen Schuljahrs. Und es ist mein Abschlussjahr. Kurz gesagt... Ich bin nicht an einer Beziehung interessiert.", im Endeffekt sogar die Wahrheit. Nick sah etwas deprimiert auf den Boden, nickte dann schließlich und verschwand ohne ein weiteres Wort.
Es gab schon lange ein Gerücht. Über mich. Lis und ich sind Party Girls. Wir sind auf vielen Haus Partys und dort auch mal verschiedene Jungs. Doch ich hatte nie eine ernsthafte lang haltende Beziehung. Meine längste "Beziehung" hielt zwei Wochen und das war in meinem freshmen Jahr. Ich weiß auch nicht, ich hab lieber kurz spaß mit den Jungs als dass ich mich auf einen fixiere. Mal davon abgesehen, dass mir bisher kein Junge auch nur ansatzweiße ein Gefühl bei mir ausgelöst hätte. Als sei ich Gefühlstaub. Lis sagt immer wieder, dass geht schon noch weg, aber langsam zweifle ich schon sehr dran. Das Gerücht, dass mir bisher noch kein Junge an die Wäsche gegangen ist, ist also absolut wahr. Der Grund, dass ich angst hätte, stimmt aber nicht. Zumindest ist das nicht der Hauptgrund.
Ich atme tief durch, raffe meine Sachen zusammen und mache mich auf den Weg zu meinem nächsten Fach: Erdkunde, als mir zwei Jungs entgegen kommen. Nash schaut mit festem Blick gerade aus, während Shawns Blick auf mir lag. Ich halte den Blick stand, bis er an mir vorbei läuft und auch sicher noch hinterher schaut.Dieses angespannte Verhältnis zwischen unseren zwei Gruppen besteht seit zwei Jahren. In unserem Sophomore Jahr, als Nash und seine Gruppe noch nicht den größten Ruf hatten, fing Lis etwas mit ihm an. Sie waren das Traumpärchen, bis Nash ihr fremd gegangen ist. Das tat ihr ziemlich weh und sie schwor sich, dass sie niemanden mehr so nahe lassen wird, wie er ihr war. Angeblich hat Nash ihr während ihrer Beziehung ein paar Dinge erzählt, die er nie in der Öffentlichkeit erzählen wolle. Also machten sie eine Abmachung. Nash redet nie wieder mit ihr ein Wort, wird aber auch nie ein schlechtes Wort über sie verlieren oder erzählen, dass er ihr ihre Jungfräulichkeit genommen hat, im Gegenzug hält sie dicht, was seine Geheimnisse anbelangt. Angeblich litt er unter Depressionen und hatte ein sehr schlechtes Verhältnis mit seinem Vater und deren neuen Frau. Seine Mutter starb bei der Geburt von Hayes, weshalb auch der unter gewissen Problemen leidet.
Seitdem Vorfall herrscht zwischen den beiden eine Eiszeit. Die Schüler haben nie erfahren, was zwischen den beiden tatsächlich ablief. Offiziell heißt es, dass sie sich getrennt haben, weil sie zu verschieden sind. Das Gerücht, dass er ihr fremd gegangen ist, hielt sich lange Zeit stark, welches noch mehr verstärkt wurde, als Lis quasi beschloss diesen Jungen und die gesamte Gruppe auf ewig zu hassen. Und so hält sich das bis heute. Nash und seine Gruppe, mit eingeschlossen Shawn sind ein tabu Thema für sie.
Lis lebte bis zu dieser Beziehung unter dem Moto: lieber eine Jungfräuliche Königin als eine billige Schlampen Prinzessin. Sowohl ihre als auch meine Mum haben uns immer wieder gesagt, wie kostbar die Jungfräulichkeit ist und das sie nicht wieder zurück kommen wird. Außer in Lis Fall, die ihre Jungfräulichkeit einfach faket.
Im Erdkunde Raum lasse ich mich neben Lis fallen, in der hinteren Reihe. "Hast du ihn abgeschossen?", fragt sie schließlich, als ich stumm meine Hefte raushole. Als Antwort nicke ich nur einmal. "Ach, Payton.", sie legt mir ihre Hand auf meinen Unterarm. "Es ist das beste. Lieber unabhängig Spaß haben und am Ende irgendwann auf den Richtigen stoßen, als deine Zeit mit unnötigen Leuten zu verschwenden.", diese Rede höre ich nach jedem mal, wenn ich einem Jungen einen Korb gegeben habe. Und das passierte in den letzten zwei Jahren häufig.
Wieder nicke ich nur stumm und blättere durch den letzten Unterrichtsstoff. "Wirst du am Wochenende auch auf der Benefiz Veranstaltung sein? Soll angeblich für kranke Kinder gehen in Namibia.", wechsle ich schnell das Thema. "Ja.", grinst Lis mich freudig an. "Daddy hat sich extra für den Tag freigenommen und meine Mum hat mir sogar ein Kleid design.", schwärmt sie freudig. Ihr Vater hat leider nicht äußert viel Zeit für sie, wo runter sie ziemlich leidet. Das Verhältnis zu ihrer Mutter ist zwar sehr nah, aber ihr Vater ist doch ihr großer Held. Sie gibt es nicht zu, aber sie wünschte er hätte mehr Zeit für sie.
"Das Kleid wird rot sein mit einem fabelhaften Überlauf hinunter zum Boden.", schwärmt sie weiter. Lis ist ein absoluter Fashion Liebhaber. Das hat sie von ihrer Mutter geerbt. "Hast du bereits ein Kleid?"
"Meine Damen, in der letzten Reihe, dürfte ich sie bitten ihre Gespräche am Ende nach der Schule fortzusetzten? Ja? Danke.", schnauzt uns ein schlechtgelaunter Mr. Jefferson an.
Lis verdreht nur die Augen und ich muss mir ein Lachen verkneifen.
Ich wäre heute am liebsten einfach den ganzen Tag im Bett geblieben...
Aber omg, wir haben über 100 reads. Ich bin sprachlos. DANKEEE
Zum Anlass kommt heute nochmal ein Kapitel online. Und weil mir die Geschichte irgendwie bisschen zu langsam geht.. I'm sorryyy
Und heute kommt auch noch das neue Music Video von Shawn *_*
Kann doch noch (irgendwie) ein schöner Tag werden ^^.
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bad influence
FanfictionDie zwei beliebtesten Schulcliquen. Erzfeinde aus tiefstem Herzen. Auf der einen Seite der Junge mit den braunen wuscheligen Haaren, auf der anderen das Mädchen mit den langen blonden Locken, mittendrin ein tiefverwurzelter Kampf um die Ehre, typisc...