Kapitel 50

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Shawns p.o.v

"Wie lange wirst du noch in Kanada bleiben?", fragt sie mit sanfter Stimme und rückt etwas näher.

Schulter an Schulter hocken wir draußen auf der Zuschauertribüne und betrachten den Sportplatz. Der dunkle Nachthimmel mit den hell erleuchteten Sternen über uns.

"Eine Woche.", murmle ich und spüre wie sie ihre Arme stärker um ihren Körper zieht. Die späte Juli Nacht ist doch noch ziemlich frisch

"Warte, du frierst.", ein breites Grinsen erscheint auf ihren Lippen, als ich mein Jackett auszieht und es ihr über ihre Schultern lege.

"Mein Flieger geht auch nächste Woche. Fühlt sich komisch an.", sie beginnt auf ihrer Unterlippe rumzukauen und lässt ihren Blick über den Rasen fliegen. Was wir nicht alles auf diesem Rasen, in dieser Schule erlebt haben. Mein Gehirn spielt Erinnerungen vor mein Auge, wie der Eishockey Coach Payton anschnauzte, dass wir den Platz teilen sollen, wie sie mich das erste Training des Jahres die ganze zeit im Auge behalten hat und wie viele Siege sie hier eingesahnt hatte.

Mein Blick wandert zu ihr. Ihre Haare sind kürzer als sonst. Sie hatte sie kurz nach unserer Trennung schneiden lassen und vor kurzem auch gefärbt. Statt dem Engelsblond sind sie eher zu einem kühlen blond gewandelt, was ihre Augen noch mehr zum leuchten bringen.  

Immer wieder frage ich mich, wie es wohl gelaufen wäre, wenn wir uns anders kennengelernt hätten

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Immer wieder frage ich mich, wie es wohl gelaufen wäre, wenn wir uns anders kennengelernt hätten. Unter anderen Umständen. Wenn Lis und Nash länger zusammengeblieben wären, ob wir auch zu uns gefunden hätten? Oder wenn Lis und Nash erst gar nicht zusammen gekommen wären, ob wir uns unter normales Umständen getroffen hätten? Ob ich sie auf ein normales Date eingeladen hätte, wir unseren ersten Kuss nicht betrunken auf einer Party gehabt hätten? Ob wir jemals Händchenhaltend durch die Gänge der Schule gelaufen wären? Ob wir vielleicht das Pärchen geworden wären, worauf jeder neidisch war? Waren wir wirklich beide die heimlichen Nummer 1 auf der Liste und der Ersteller hatte einfach nur schiss vor Lis' Macht?

Nach dem Spektakel auf dem Sportplatz, als Payton lauthals mit Lis stritt, wurde Lis wieder unschlagbare Nummer 1 und Payton rutschte wieder auf Platz 2. Doch es hatte sich etwas geändert. Sie stand nicht mehr in ihrem Schatten. Zumindest hatte das nicht mehr den Anschein.

"Ich hätte wetten können du wirst Promqueen.", flüstere ich mit tiefer Stimme und betrachte den Sternenhimmel.

Mit fragendem Gesicht dreht sich ihr Kopf zu mir. "Warum?"

"Weil wir alle wissen, dass du die Nummer 1 bist. Die Prinzessin der Schule. Und der Herzen.", flüstere ich eher zu mir selbst, als zu ihr.

Ihr Kopf legt sich auf meine Schulter. "Und sie ist die unglückliche Königin. Also hat sie es verdient. Auch mit etwas Nachhilfe."

"Nachhilfe?", lache ich etwas verwirrt.

"Es wäre möglich, dass ich die Namen der Sieger getauscht habe.", gibt sie Schulterzuckend zu.

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