Kapitel 49

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Einige Monate später

"Payton!", Madys quitschige Stimme erklingt von unten nach oben in mein Zimmer. "Beil dich endlich! Das ist mein erster Ball, ich will nicht gleich zu spät kommen!!"

"Beruhig dich kleine Prinzessin.", verdrehe ich nur genervt die Augen. "Alle coolen Kids kommen zu spät."

"Mach hinne!", schreit sie schlicht wieder, worauf ich nur lachen muss.

Meine Hände gleiten über die Unmengen von Tüll, während meine Haare schlicht nach oben gesteckt wurden. Mum war zuerst etwas enttäuscht von meiner Auswahl. Sie wünschte sich, dass ich etwas mehr auffälligeres wähle. Doch ich wollte nicht auffallen. Ich wollte ich selbst sein. Wenn ich überhaupt noch wusste, wer das ist.

Mein Spiegelbild schaut mir aufmunternd entgegen

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Mein Spiegelbild schaut mir aufmunternd entgegen. Das ist das letzte Mal, dass du die ganzen Leute siehst. Bevor du deine gepackten Kartons mitnimmst und das Land verlassen wirst. Auf ein College gehen wirst. In ein neues Land reisen wirst. Und dort leben wirst. Ob ich Angst habe? Und wie. Doch der Gedanke hier rauszukommen, alles hinter mir zu lassen, das ganze Drama, das ganze Falsche Spiel. Der Gedanke ermuntert mich jeden Tag aufs neue.

Ich straffe die Schultern nach hinten und hebe stolz mein Kinn. Das Mädchen im Spiegel macht es mir gleich, während ich tief durchatme, de Tüll nehme und auf den Monster High Heels die Treppe runter steige. Unten stehen bereits Mum, Dad und Mady. Dad mit einer riesen Spiegelreflex Kamera, Mum mit einem Taschentuch in der Hand.

"Schatz, du siehst so toll aus.", lächelt sie mich breit an, während sie eine Träne wegwischt.

"Da ist sie ja, unsere Prinzessin.", säuselt Mady leicht belustigt und grinsend. Sie trägt ein Knielanges hellblaues Tüllkleid. Mum hat ihr quasi Verboten ein langes Kleid zu nehmen. Das ist einer Schwester vorbehalten, nicht dir, sagte sie.

"Können wir dann? Ich will es einfach nur hinter mich bringen.", verdrehe ich leicht die Augen und richte den langen Stoff um meine Beine.

"Zuerst ein Foto von euch beiden!", kreischt Mum schon fast. "Ich kann es kaum glauben, dass meine beiden Töchter fast erwachsen sind."

Wie auf Kommando verdrehen Mady und ich gleichzeitig die Augen, worauf wir beide uns nur grinsend anschauen.


Zu meinem Erstaunen sieht die "Lokation", aka unsere Sporthalle, sogar festlich aus. Lis als Schülersprecherin hat keine Kosten gespart und tatsächlich überall wo es nur ging Blumen und Girlanden aufgehängt. Kleine Cupcakes und Pancakes schmücken die Tische am Rand. Zwei große Bohlen mit je einer rosa roten etwas drinnen stehen am Rand und in einer Ecke steht die riesen Wahlurne für Promqeen und Promking. Ausnahmsweise gab es dieses Jahr kein Wahlspektakel wie die letzten Jahren. Als sich die Sache zwischen mir, Lis, Shawn und Nash rumgesprochen hatte, wurden wir in nur jeden Situation von der Seite dumm angeschaut und das Geflüster nahm seinen Lauf.

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