chapter 51

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Brokes P.O.V
Zuhause angekommen kickte ich seufzend meine Schuhe in eine Ecke und zog meine Jacke aus. Dann pflanzte ich mich schon einfach auf die Couch, Gott bin ich müde.
Obwohl wir echt nicht viel getan haben, ich meine wir haben nur Filme geguckt aber na und? Ich war gestern auf einer Party und hatte meinen ersten richtigen Kater.
Ich lehnte mich gemütlich an die Kissen und schnappte mir eine Decke bevor ich Netflix auf meinem Handy anmachte, ja ich brauchte eindeutig eine saftige Portion von Meiner Lieblingsserie. Ich meine Nate und Chuck sind halt einfach perfekt, oder nicht? Sofort grinste ich als ich es auf den Fernseher überwies. Irgendwie fand Ich mein Leben zurzeit echt witzig, wie in einem schlechten Film. Die Oma lässt das Pubertierende Weib bei sich zuhause und meldet sich nicht, Die Eltern interessiert es nichtmal und es gibt viele Typen und verdammt viele dunkle Geheimnisse, während es dazu noch tausende Partys und Alkohol gibt. Mein Leben hat sich eindeutig verändert, aber wenn ich in 2 Wochen wieder Zuhause bin wird es wieder gewöhnlich.
Ich werde wie jeden gewöhnlichen Tag morgens von meinem One Direction Wecker um 6:10 geweckt, wie an jedem Tag treffe ich meine beste Freundin und ihren Freund Tom am Bus. Wie jeden Tag fahren wir in die Schule und holen uns vor unseren Kursen erstmal ein Kakao, und wie jeden Tag werde ich in meinem Nebenjob in Starbucks aushelfen, und wie jeden Tag werde ich nur lernen und danach schlafen. Halt das alltägliche Leben eines Teenagers, Naja zumindestens ist das mein Leben seit der 5 Klasse. Ein hoch auf Gymnasien. Die Ironie lässt grüßen. Doch weiter kann ich an meine Zukunft nicht denken denn ich höre einen Schrei, einen Moment brauche ich um zu realisieren das er nicht aus der Serie kommt sondern aus dem realen Leben. Was zur Hölle? Es ist locker 21 Uhr,wer schreit jetzt noch rum? Ich überlegte es zu ignorieren doch mein gutes Herz ließ es nicht zu. Was wenn diese Person Hilfe brauchte? Verflucht seist du schlechtes Gewissen! Ich seufzte genervt auf bevor ich von der Couch aufstand und unsicher paar Schritte nach vorne machte und aus dem Fenster schaute.. nichts zu sehen? Naja vielleicht ist es auf der anderen Seite. Ich zog meine Weißen Vans an, übrigens regnete es nichtmehr wie noch paar Stunden davor sondern die Sonne scheinte hell und es war so warm das man nichtmal gedacht hätte das es geregnet hat, sogar das Gras war schon trocken. Aber Naja kommen wir zum Thema zurück, der Schrei. Seufzend schaute ich mich um, als ich nichts und niemanden sah entschied ich mich weiter zulaufen, vielleicht war es auch dezent weiter weg und jemand hat einfach nur so laut geschrien das es so vorkam ob es direkt hier wäre. Erstmal nach links. Seufzend ging ich nach links und schaute mich um, ich wollte gerade wieder nach rechts biegen als ich einen komplett zerstörten Noah hinter einem Container zusammengekauert sah.
Ah du scheiße.
Mein Kopf war wie leergefegt als ich den starken Mann so kaputt da sah wie er vor sich hin weinte. Er sah mich nicht, was ich daran erkannte das er weiter weine denn Noah würde nie vor anderen weinen.
Einen Moment lang musste ich nachdenken was ich tun sollte, ich wusste es einfach nicht.
Ich habe Noah noch nie weinen gesehen nichtmal im Kindergarten, und genau deswegen war ich schätze ich mal so überfordert! Einerseits könnte er das genau jetzt gebrauchen, einen Menschen der eine Stütze für ihn ist und ihn einfach nur umarmt so das er all seine Sorgen raus weinen kann aber auf einer Seite könnte er mich auch tot prügeln. Aber in diesem Moment war es mir egal ob ich auf die Schnauze bekommen könnte, denn er wirkte in dieser verdammten Sekunde so zerbrechlich wie Porzellan. Wie eine Porzellan Vase die man mit jeder kleinsten Bewegung zerstören könnte,und dann schauten mich seine verheulten Augen an, sie waren nicht kalt nein, ganz im Gegenteil sie wirkten genauso wie jede einzelne Stelle seines Körpers gerade zerstört und zerbrechlich. Das erste mal sah ich Noah ohne seine Mauer, und dann lief ich los, setzte mich auf den Boden und zog ihn in meine Arme. Sofort schloss ich meine Augen und war bereit jede Sekunde einen Schlag abzubekommen, doch das passierte nicht. Paar Sekunden wartete ich noch um sicher zu gehen bevor ich ihn fester in die Arme nahm und ihm über den Rücken Strich der komplett zitterte. Ich wollte nichts sagen denn ich wusste nicht was er durchmachte, denn tief in uns kämpft jeder einen Krieg, du weißt nichts über diesen Krieg also sei still.
Reden ist Silber.
Schweigen ist manchmal einfach Gold.
Mehrere Minuten war es still, während Noah einfach in mein T-shirt weinte und ich es zuließ. Ihn so zu sehen zerstörte mich aus unerklärlichen Gründen, es riß mich in tausend kleine Stücke. Er war kaputt, und das realisierte ich erst jetzt so genau. Ich wusste Noah hatte seine Probleme, Macken aber das er so zerstört war, war mir nicht bewusst.
Das dieser Junge sich so schlecht fühlt, war mir nicht bewusst.
Das dieser Junge mit sich selber kämpft war mir nicht bewusst.
Und in dieser einzelnen Minute wo er einfach still den Kopf auf meiner Schulter hatte und schluchzte wurde es mir einfach alles klar.
Wir denken wir kennen Menschen, wir denken wir können helfen.
Wir denken, wir bemerken wenn es ihnen schlecht geht, doch die traurige Warheit ist wir sind die Meister der Selbst Manipulation, uns Sachen einzureden die garnicht stimmen genauso wie das, das war bemerken wenn es anderen Menschen schlecht geht und in dieser Minute bricht es mein Herz das Noah sich so fühlt, ich weiß nicht wieso er sich so fühlt, wegen wem, den Grund oder alles mögliche aber ich wusste eine Sache.
Noah kann nicht mehr, er ist untergegangen und niemand hat ihm geholfen und das einzige was man tun kann ist versuchen sein Leben mit Taten zu verbessern, doch ob es klappen wird weiß niemand..

ForgottenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt