35. Kapitel

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In den nächsten Tagen war die Anspannung und die aggressive Stimmung in der Ghost nur noch eine Erinnerung. Ahsokas Verletzung hatte wirklich mehr oder weniger dazu geführt, dass sich die Beziehungen untereinander wieder normalisierten. Natürlich nicht so wie zuvor, aber doch schon ein Schritt in die richtige Richtung. Auch schienen sie wieder Hoffnung zu haben, hatten sich aber noch nicht vollkommen dazu geäußert, dass sie Zeb, Ahsoka und Rex unterstützen würden, was die Suche nach Ezra betraf. Doch es sah so aus, als würde die Ghost - Crew wieder zusammenfinden und ihren alten Zusammenhalt wieder aufnehmen. Langsam schien es auch den jeweiligen Mitgliedern etwas besser zu gehen. Ab und an brachten sie es wieder auf die Reihe anständig durchzuschlafen. Auch Mahlzeiten nahmen sie wieder gemeinsam zu sich. Auch wenn es nicht dasselbe war wie mit Ezra. Der Padawan fehlte einfach. Er fehlte in ihrem Alltag, in ihrem Training, auf Missionen oder einfach beim gemeinsamen Zusammensein in der Ghost. Kanan sah man nach wie vor nicht mit seinem Lichtschwert, aber er meditierte wieder. Auch die Anderen nahmen ihre Leben mehr oder weniger wieder auf, doch Ezra blieb ihnen immer in ihren Gedanken. Besonders bei Sabine, die noch immer diesen abrupten Bruch in ihrer Beziehung nicht verkraften konnte. Sie fühlte diese unglaubliche leere.. Und sie konnte es sich nicht verzeihen. Das was sie für einen Schmerz verspürte, konnte wohl kaum einer fassen und deuten. Doch sie gab sich die Schuld. Hätte sie die Wahrheit gesagt dann wäre vielleicht Ezra noch hier.. Hätte sie nicht...Aiden geküsst hätte er nicht Schluss gemacht.. Doch er hatte jedes recht dazu. Sie seufzte und sprang von ihrer Koje hinunter. Die Mandalorianerin brauchte frische Luft. Es war wahr gewesen. Sie hatte kaum ihr Zimmer verlassen doch es wurde besser. Sie verfluchte sich selbst dafür, dass sie nicht getan hatte. Das sie einfach nur wie ein Idiot dagestanden und den Kuss zugelassen hatte. Aiden war ihr Freund und er hätte es sicherlich verstanden, wenn sie gesagt hätte, dass sie es nicht wollte. Doch Ezra hatte alles gesehen und gedacht...Dabei war sie einfach so geschockt gewesen und hatte nichts mehr tun können in diesem Moment. Wenn sie gewusst hätte, dass Ezra hinter ihnen stand...Je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr Schuldgefühle bekam sie. Sie hatte Ezra, ihrem Ezra, ihrem Freund, ihrer großen Liebe fürchterlich wehgetan. Und das nach allem, was er durchgemacht hatte. Was für eine Freundin war sie nur? Eine Schreckliche. Eine sehr schreckliche. Je öfter sie darüber nachdachte desto schwerer wurden ihre ganzen Glieder so unglaublich schwer. Natürlich verging die Zeit und manche sagten das sie sich das auch irgendwann verzeihen würden aber...aber sie konnte es nicht. Und wieder standen ihr Tränen in den Augen. Wieder einmal lief sie ziellos durch die Basis. Das tat sie in der letzten Zeit oft. Sie wusste nicht wohin mit sich und würde einfach nur stundenlang laufen, wenn sie dafür ihre Gedanken etwas unter Kontrolle bekommen würde. Sie bewegte sich immer im Kreis und wusste einfach nicht, wie es weitergehen sollte. Selbst wenn die Anderen Recht hätten und sie würden Ezra zurückbekommen...würde er ihr verzeihen? Würde er ihr eine zweite Chance geben? Aber wer würde so etwas tun, nachdem was sie getan hatte... Niemand..auch Ezra nicht. Sie liebte ihn wirklich doch sie konnte einfach nicht...daran glauben das ihr irgendjemand verzieh. Es war ein Wunder das es Hera und Kanan taten.. Hatten sie überhaupt? Oder Zeb? Rex und Ahsoka? Sie seufzte und verschränkte die Arme vor der Brust. Wie immer fast schützend. Sie bemerkte gar nicht wo ihre Füße sie hintrugen. Doch dann sah sie die Zeichnungen und den Sternenvogel, der ihr sofort ins Auge fiel. Sie war zurückgekommen. Hier hatte sich das ganze Drama abgespielt und für einen Moment konnte sie Ezra vor sich sehen. Den Schmerz und die Enttäuschung in seinen Augen. Erschrocken trat sie einen Schritt zurück und stieß gegen den Felsen voller Malereien. Immer wieder sah sie diesen Blick und sie schloss die Augen um ihm zu entkommen. Dann hörte sie Schritte. Feste, leichte Schritte, die sich direkt auf sie zubewegten. 

"Sabine?" Sie öffnete ihre Augen nicht.. aber sie kannte die Stimme. Das konnte aber nicht sein.. Sie riss die Augen auf und mit einem Mal wurde sie ganz bleich. Aiden stand vor ihr und blickte sie besorgt an. "Hey, bist du okay? Du bist so blass."

III. Hope of the FutureWo Geschichten leben. Entdecke jetzt