Love Yourself || Yoonmin {abgeschl.}

6

Ich könnte mir vorstellen das oben die Zimmer sind und unten an der Küche das Bad.

Jimin

,,Jimin?", höre ich Yoongi rufen. Schnell laufe ich wieder mittig in die Wohnung. ,,Ja?", frage ich als ich Yoongi nicht sehe. ,,Draußen!"

Draußen?

Ich schaue mich um und sehe eine offene Balkontür. Ich gehe durch die und staune. Ich komme heute nicht aus dem Staunen heraus.

Er hat ein wunderschönen Frühstückstisch vorbereitet mit allem drum und dran. ,,Wow, du hast dir echt Mühe gegeben...", murmle ich lächelnd. ,,Naja...ich mache das öfter.", lächelt er.

Er macht das öfter? Für wen?Ist er ein Fuckboy? Oh man...

,,Oh okay...", gebe ich von mir. ,,A-also nicht für andere J-Jungs oder m-Mädchen! Ich mache das nur für mein Kumpel und mir oder wenn mein Bruder und meine Schwester vorbei kommen...", erklärt er schnell, als könnte er meine Gedanken lesen.
,,Aso...okay", ich kratze mich am Hinterkopf leicht lächelnd.

,,Ehm...ah warte!", er kommt zu mir und zieht den Stuhl etwas zurück. ,,Setz dich.", meint er. Ich setze mich und er rückt mir den Stuhl wieder so das ich richtig am Tisch sitze. ,,Danke", gebe ich von mir.

Er setzt sich auf den Stuhl neben mir, nur das er an einer anderen Tischseite sitzt.

,,Normales Brötchen oder Körner?", fragt er. ,,Ehm...Körner", lächle ich.
Er nimmt ein Körner Brötchen aus der Brötchenschüssel und übergibt mir es. ,,Danke", er nimmt sich ein Normales Brötchen.

,,Und? Wie findest du die Wohnung?", fragt er. ,,Die ist der Hammer! Eine Traumwohnung! Ich könnte hier direkt einziehen!", sage ich verträumt. Er lacht auf. ,,Ein Zimmer hätten wir frei", meint er. ,,Echt? Sucht ihr in Moment ein Mitbewohner?" ,,Nein eigentlich nicht aber ich könnte mir vorstellen wenn wir uns besser kennenlernen, dürftest du hier einziehen", lächelt er.
,,Das wäre echt schön aber ich hätte eh kein Geld, also kann ich das vergessen", lache ich. Darauf antwortet er nicht.

Es ist still.

,,Also...mich freut es wirklich das du es mir schon anvertraust...", unterbricht er die Stille. ,,Ja...ich weis auch nicht, ich vertraue Leuten nicht so schnell aber bei dir hab ich das Gefühl ich kann dir jetzt schon vertrauen...", sage ich schüchtern. ,,Okay...das ist süß", schmunzelt er.

Ich spüre schon die Wärme in meinen Wangen.

,,Also warum lebst du auf der Straße oder lebtest?", fragt er neugierig und beißt in sein Brötchen.
,,Ehm...ja es hat mit meiner Mutter angefangen. Sie hat sich von meinem Vater getrennt, da hat es schon angefangen mit dem Stress...wir haben uns nur noch gestritten und angeschrien....irgendwann kam sie dann mit einem neuen Freund nachhause. Am Anfang war er ja total nett und alles aber irgendwann hat er angefangen mich zu schlagen...ohne Mutters Anwesenheit, ich hab es ihr erzählt. Sie wollte mir aber nicht den glauben schenken, sie meint das stimmt nicht da er ein 'netter' Mensch ist. Irgendwann hatte ich kein Bock mehr darauf und habe mich einfach verpisst und das war vor einem Jahr ungefähr. Da ich kein Geld mehr hatte und ich nicht zurück wollte habe ich geklaut...mein bester Freund Taehyung, der mich aufgenommen hat, hat mir oft Sachen gebracht, wie essen, trinken oder wollte mir einfach Gesellschaft leisten...er hat mir sehr oft auch schon angeboten bei ihm zu wohnen aber ich habe verneint, weil ich nicht auf Kosten von anderen leben wollte. Ich bin einfach zu dumm es zu kapieren das ich Hilfe brauche...ich bin 19 und lebe auf der Straße obwohl ich so viele Möglichkeiten habe irgendwo zu wohnen.", erkläre ich ihn ruhig.

,,Oh man...das hört sich echt krass an, ich verstehe nicht wie er dich schlagen konnte. Du bist wunderschön, wie geht das? Wieso hat er dich geschlagen?", meint er, was mich erröten lässt.
,,E-ehm...meine Mutter h-hat ihn anscheinend e-etwas erzählt...", stottere ich. ,,Darf ich es wissen?"

,,I-ich stehe...nicht auf F-Frauen...", stottere ich unsicher. ,,Oh okay...", meint er nur.

Er ekelt sich...

,,I-ich glaub, i-ich s-sollte gehen...", sage ich leise und stehe auf. ,,Nein! Wieso denn? Du bist doch noch garnicht lange hier...", hält er mich auf. ,,Du ekelst dich..." ,,Jimin-...", er bricht ab und steht ebenfalls auf. ,,...-wieso sollte ich mich ekeln?"

Er legt seine großen Hände auf meine kleinen Schultern. ,,Ich bin schwul."
,,Na und? Soll ich mich auch vor mir ekeln?", meint er leicht lachend.
,,W-was meinst du?", frage ich geschockt. ,,Du hast richtig verstanden. Ich bin auch vom anderen Ufer", lacht er.

Ich zwinkere öfter und muss erstmal verstehen was er da gerade gesagt hat.

Ist das Schicksal?

,,Naja ich denke nicht an Schicksale aber ich denke schon...", lächelt er.
,,Hab ich das laut gesagt?", ich werde rot. ,,Ja", schmunzelt er.

,,Komm...wir frühstücken zu Ende...", meint er und zieht mich zurück. ,,Yoongi?", frage ich und bleibe stehen. ,,Ja Jimin?" ,,Darf ich dich umarmen?"

Er dreht sich wieder richtig zu mir und legt seine Arme um meinen Hals. Ich lege meine um seine Hüfte und lehne mein Kopf gegen seine Schulter.

Wir lösen uns wieder und setzen uns an den Tisch. Ich nehme mein Brötchen in die Hand und beiße ein Stück ab. ,,Ich werde es mein Vater nicht sagen und werde ein gutes Wort einlegen...", sagt er plötzlich. ,,Echt? Oh mein Gott Danke!", freue ich mich. ,,Unter einer Bedingung!" ,,Die wäre?", frage ich. ,,Wir unternehmen heute was und wir werden Freunde", lacht er. ,,Gerne! Hätte ich mir auch gewünscht. Was hast du dir denn vorgestellt was wir machen?", frage ich.

,,Naja...vielleicht schauen wir Filme zusammen? Oder wir fahren etwas mit dem Motorrad durch die Gegend, dir hat es ja scheinbar gefallen", lächelt er. ,,Oh ja gerne, wir können ja zuerst etwas rumfahren und danach Filme schauen", lächle ich. ,,Klar"

Wir Frühstücken, in einer angenehmen Atmosphäre, zu Ende und unterhalten uns über so vieles.

,,Ich gehe mal auf Toilette", lächelt er. Ich nicke und er steht auf.

Er betretet das Loft und läuft zur Toilette. Ich stehe auf und gehe zum Geländer vom Balkon.

,,Oh, wer bist du denn?", höre ich plötzlich hinter mir jemanden.  Ich drehe mich überrascht um und erkenne ein relativ hübschen Typen.