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Zayns P.o.V.

Es waren wieder einige Tage vergangen, seitdem Liam mit mir seinen Fetisch ausgelebt hatte. Ich fühlte mich lediglich etwas unwohl, als wir angefangen hatten. Danach hatte es mir gefallen. Ich fragte mich ob Liam und ich so etwas nun öfter machen würden oder ob es bei diesem einen Mal bleiben würde. Innerlich hoffte ich, dass es noch öfters passieren würde. Seufzend sah ich auf die Uhr, welche über meiner Tür hing. Es war schon 14 Uhr und Liam war immer noch nicht wieder nach oben gekommen. Ich hatte Hunger, aber ich wollte nicht ohne Liam essen. Es kam mir irgendwie falsch vor. Ich setzte mich auf meine Bettkante und verschränkte meine Arme vor meiner Brust.

"Ich habe Hunger.", sagte ich in einer Mischung aus trotzig und schmollend.

Es war albern, aber mich sah gerade sowieso keiner. Fakt war jedoch, dass ich das Gefühl hatte zu verhungern. Ob mich dabei jemand sah oder nicht. Ich konnte ihn auch nicht anrufen oder mich sonst irgendwie erkennbar machen, da er mir das Handy wieder weggenommen hatte, nachdem es mir besser ging. Ich verstand nicht warum er mir nichts gab, womit man die Außenwelt erreichen konnte. Selbst wenn ich wüsste wo ich war, würde ich es niemanden sagen. Ich wollte hier bleiben. Aber ich wollte auch wieder ein halbwegs normales Leben führen. Einkaufen gehen, vielleicht wieder arbeiten, was unternehmen. So etwas halt. Nur würde ich es nicht können, wenn ich bei Liam bleiben würde. Jedoch hatte er mir deutlich zu spüren gegeben, dass ich sterben würde, wenn ich gehen würde. Warum war immer alles so kompliziert?

Ich ging in die Küche und nahm mir dann eine Tüte Chips aus dem Schrank. Mit dieser bewaffnet setze ich mich im Wohnzimmer auf die Fensterbank und blickte raus. Während ich in die Ferne sah begann ich die Chips zu essen. Dieses Gebäude schien sehr abwärts zu liegen, denn ich konnte am Horizont keine Stadt oder Sonstiges erkennen. Nur einen riesigen Hof, welcher zum Gebäude gehörte und sehr viele Bäume. Die Chips legte ich zur Seite und legte meine Finger sanft gegen das Glas der Scheibe. Ich fühlte mich wie ein Vogel, eingesperrt in einem viel zu kleinen Käfig. Es machte mich unglücklich. Ich zuckte zusammen, als ich seine Stimme hörte.

"Was tust du da?", wollte er wissen.

Schnell nahm ich meine Hand von der Scheibe und sah auf die Chipstüte.

"Nichts. Ich habe nur ein paar Chips gegessen."

Ich wusste nicht, was Liam gerade tat, denn ich versuchte ihn weiterhin nicht anzusehen.

"Und dann berührst du mit deinen fettigen Fingern das Glas?"

Ich wurde zickig. Ich wusste nicht mal genau warum.

"Lass mich doch einfach in Ruhe!"

Damit stand ich auf und ging auf mein Zimmer. Ich knallte unbeabsichtigt die Tür und legte mich mit dem Rücken zur Tür aufs Bett. Wieso konnte ich nicht ein ganz normales Leben führen? Es machte mich fertig. Ich hörte einige Augenblicke später, wie sich meine Zimmertür öffnete.

"Zayn was ist mit dir los?", wollte Liam wissen und setze sich auf mein Bett.

Ich konnte mit ihm nicht darüber reden. Mir wurde dadurch nur noch mehr bewusst, wie alleine ich eigentlich war. Ich hatte niemanden mehr.

"Ich will mit dir nicht darüber reden."

"Mit irgendwem wirst du aber reden müssen. Ich sehe doch das etwas nicht stimmt."

"Und trotzdem werde ich nicht mit dir darüber reden. Ich möchte mit Niall reden.", sagte ich und drehte mich leicht zu ihm um ihn angucken zu können.

Seine Laune kippte sofort.

"Nein. Du kannst mit mir reden oder du lässt es bleiben."

"Du hast mir gar nichts zu sagen Liam. Nur weil du mich hier einsperrst, heißt das noch lange nicht das du irgendwelche Rechte hast! Ich rede mit Niall oder gar keinem. Und jetzt raus hier!", gab ich trotzig von mir.

Wer dachte er eigentlich, wer er sei?

„Du vergisst mit wem du redest Zayn.", äußerte sich Liam etwas gereizt.

„Nein. Ich weiß mit wem ich rede. Aber du vergisst, dass ich auch nur ein Mensch mit Bedürfnissen bin."

Liam sagte nichts mehr und verließ den Raum. Liam schaffte es, dass ich mich schlecht fühlte. Dabei hatte ich nur die Wahrheit gesagt. Ich wollte mich bei ihm entschuldigen, aber mein letztes bisschen Stolz wollte es nicht zulassen. Er musste es lernen. Ich war nicht sein Spielzeug. Nicht mehr.

Es dauerte eine Weile bis sich meine Tür erneut öffnete.

„Geh weg Liam.", sagte ich ohne mich zur Tür zu drehen.

Die Tür schloss sich wieder.

„Gut das ich nicht Liam bin.", entgegnete eine mir vertraute Stimme.

Ich drehte mich zur Tür und konnte es kaum fassen.

„Niall?"

„Zu Ihren Diensten.", sagte er breit lächelnd und verbeugte sich spielerisch.

Ich sprang vom Bett auf und nahm ihn in die Arme. Es war das erste Mal, dass wir uns umarmten. Liam würde es nicht gefallen, aber es war meine Sache, nicht seine. Niall erwiderte die Umarmung und zog mich noch etwas enger an sich. Wir blieben eine Weile in dieser Position stehen, bevor Niall sich zu Wort meldete.

„Was bedrückt dich Zayn?", wollte er wissen und sah mir ins Gesicht.

„Kannst du etwas für dich behalten?", wollte ich wissen.

Niall nickte. Wir setzten uns auf das Bett und ich erzählte ihm fast alles. Nur zwei Sachen sprach ich nicht an. Die Sache mit James und den Sex zwischen Liam und mir. Es ging niemanden etwas an. Egal was passierte, es war eine Sache die sich nicht ändern würde. Was im Bett passierte, blieb im Bett.

Niall konnte mir bei meinen Problemen auch nicht weiter helfen, aber er meinte, dass ich mit Liam reden sollte. Es würde vielleicht nichts bringen, aber es würde mir damit vielleicht etwas besser gehen. Niall hatte Recht, ich sollte wirklich mit Liam reden. Aber was sollte ich ihm sagen? Das ich keine Lust mehr auf das hier alles hatte? Das ich ein normales Leben haben wollte? Das er es mir genommen hatte? Niall ging nach einer Weile wieder und ich machte mich auf den Weg zu Liam. Er war im Wohnzimmer und machte sich irgendwelche Notizen.

„Liam?", gab ich leise von mir und Liam legte den Stift weg und sah mich dann an.

„Hast du dich wieder beruhigt nachdem Niall kommen musste?", wollte er wissen und presste seinen Namen fast schon angewidert hervor.

„Niall ist nur ein Freund Liam. Mein Einziger. Es geht dich aber auch eigentlich gar nichts an.", entgegnete ich.

„Es geht mich nichts an? Das sehe ich durchaus anders. Du bist meins Zayn. Und du bleibst meins. Daran wird sich nichts ändern."

„Ich gehöre dir nicht Liam! Ich gehöre nur mir selbst. Versteh es endlich."

Liam stand auf und kam auf mich zu. Ich wollte Liam nicht die Genugtuung geben, zurück zu weichen, weshalb ich stehen blieb und ihm ins Gesicht sah. Er umfasste mein Kinn etwas gröber und sah mir in die Augen.

„Du gehörst nur mir Zayn. Ich habe nicht vor, dich jemals wieder frei zugeben. Du wirst mir folgen bis auf den Grund der Hölle. Versteh es endlich.", äffte er mir nach und sah mir fest in die Augen.

Dark Paradise *Ziam Mayne FF AU*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt