-36-

6.9K 319 19
                                    

Zayns P.o.V.

Ich sah Liam geschockt an. Wie konnte man so eine grauenhafte Tat nur verüben? Er war ein Kind und dieser Mann hatte ihm seine Familie genommen. An dem Tag starb nicht nur seine Familie. An dem Tag starb auch ein großer Teil von ihm. Es tat mir alles so wahnsinnig leid. Ohne noch länger zu zögern schlang ich meine Arme fest um seinen Nacken und umarmte ihn fest. Er brauchte wie beim letzten Mal wieder etwas Zeit, bevor er die Umarmung erwiderte. Ich ließ ihn nicht los und kletterte etwas umständlich auf seinen Schoß um ihn noch enger umarmen zu können.

"Es tut mir alles so leid Liam. Du sollst wissen, ich bin immer für dich da. Immer."

Liam zog seine Arme fester um mich und machte nicht den Anschein, mich jemals wieder los lassen zu wollen. Es störte mich nicht. Ich wollte wirklich für ihn da sein und er sollte es endlich bemerken. Ich ließ mich etwas nach hinten fallen und zog Liam mit mir, sodass wir uns in einer liegenden Position befanden. Liam lag auf mir, rutschte aber etwas runter um seinen Kopf auf meiner Brust abzulegen. Ich lächelte ihn an und legte eine Hand in seinen Nacken und die andere legte ich auf seinen Kopf, um ihn durch seine Haare zu streichen. Ich mochte es viel lieber, wenn Liam lieb war, als wenn er sich wie ein riesen Arsch verhielt. Auch wenn der jetzige Grund ein trauriger war. Sanft beschäftigte ich mich damit, durch sein Haar zu streichen und hoffte ihn damit irgendeinen Halt zu geben. Einen Moment später spürte ich wie mein Pullover an der Stelle feucht wurde, wo sein Gesicht lag.

"Liam, was ist?", wollte ich besorgt wissen und sah auf ihn runter, konnte jedoch sein Gesicht nicht richtig erkennen.

"Das hat seit Ewigkeiten keiner mehr bei mir gemacht. Meine Mom hat es früher immer bei mir gemacht, wenn wir zusammen auf ihrem Sessel saßen.", sagte er leise und krallte sich leicht in mein Oberteil.

"Es tut mir leid. Soll ich damit aufhören?", wollte ich wissen und stoppte meine Bewegungen.

"Nein, bitte nicht. Ich hatte schon fast vergessen wie gut es sich anfühlt.", hauchte er leise.

Leicht lächelnd strich ich ihm weiter durch sein Haar.

"Ich würde gerne dafür sorgen, dass du dich immer so wohl fühlen kannst.", sagte ich gedankenverloren und machte einfach weiter.

"Was meinst du damit Zayn?"

Liam sah mich an und es flossen noch ein paar Tränen über seine Wange. Ich nahm sanft sein Gesicht in meine Hände und strich ihm seine Tränen sanft weg.

"Du bist mir wichtig Liam. Egal was passiert. Ich werde versuchen dich auf deinem Weg zu begleiten und zu beschützen Liam. Du musst mich nur lassen."

Liam kam wieder etwas zu mir hoch und sah mir in meine Augen.

"Ich weiß nicht ob ich das kann. Es ist zu gefährlich für dich."

"Du sagtest, ich würde dir bis auf den Grund der Hölle folgen. Und das werde ich Liam. Ich will es so, aber nur wenn du mich nicht wie einen Gefangenen behandelst. Denn das kann ich nicht und du kannst es nicht von mir verlangen."

Liam drückte sanft seine Lippen auf meine. Etwas überrumpelt erwiderte ich den Kuss und legte meine Arme um seinen Nacken. Eine Sache blieb mir aber noch immer schleierhaft. Was waren wir? Was wollte ich, dass wir waren?

"Versprich mir wenigstens, dass du nicht ohne Niall oder mir raus gehst. Und du gehst nicht Arbeiten Zayn. Du hast genug gearbeitet."

"Na gut. Was hältst du davon, wenn wir morgen irgendwas zusammen machen Liam? Nicht nur ein paar Stunden, sondern den ganzen Tag. Wir könnten morgens frühstücken gehen und dann irgendwas anderes machen. Einfach einen Tag lang raus hier und abschalten. Und abends gehen wir irgendwo essen. Nur wir beide."

"Ist es das was du willst? Dieses ganze Zeug was normale Leute tun?"

"Wir sind nicht normal Liam. Nicht mehr. Aber ich möchte versuchen ein normales Leben zu führen. Zumindest das normalste welches ich hier führen kann."

"Du denkst, du kannst hier ein normales Leben führen?"

"Ich würde es zumindest gerne versuchen. Lass es uns morgen tun."

Liam nickte nur und rappelte sich auf.

"Hast du Hunger?"

"Ein wenig."

"Ich mach uns dann mal Abendessen."

Liam verließ mein Zimmer und ging wahrscheinlich in die Küche. Es würde mich sehr freuen, wenn Liam etwas mit mir unternehmen würde. Ich stand ebenfalls auf und ging zu ihm in die Küche. Liam stand am Herd und mischte gerade irgendwas zusammen.

"Wann fahren wir morgen?", wollte ich neugierig wissen und stellte mich neben ihn.

"Das kommt drauf an, wo du hin möchtest."

"Entführ mich einfach irgendwo hin.", gab ich von mir und blickte ihm ins Gesicht.

"Das tat ich bereits.", gab Liam neutral von sich.

"Liam, bitte. Fahr einfach mit mir weg."

Liam nickte und kümmerte sich weiter um sein Gemisch. Ich deckte schon einmal den Tisch und setzte mich dann an diesem. Ich freute mich bereits auf morgen und hoffte, dass Liam wirklich sein Wort hielt und mit mir weg fuhr.

"Liam?"

"Zayn?", entgegnete er, während er etwas von seiner Mischung in die Pfanne gab.

"Trinkst du eigentlich? Ich habe dich glaub ich noch nie trinken gesehen."

"Ich trinke ab und zu etwas Wein. Besonders um Abends etwas zu entspannen."

Wir saßen etwas später zusammen auf der Couch und waren in eine Decke gekuschelt. Liam hatte zum Abendessen Pancakes mit Nutellafüllung gemacht. Sie waren echt sehr lecker. Liam gab mir mein Glas von dem Wohnzimmertisch und nahm sich dann seins. Wir hatten uns dazu entschieden alles was heute geschehen war mit einer Flasche Wein sacken zu lassen. Ich kuschelte mich weiter an Liams Brust und nahm einen Schluck von den Wein. Liam meinte er würde mich morgen früh wecken, kurz bevor wir los wollten, damit ich möglichst lange schlafen konnte. Egal was er für ein Arsch sein konnte, er war mindestens genauso liebevoll.

Dark Paradise *Ziam Mayne FF AU*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt