-33-

6.8K 325 21
                                    

Zayns P.o.V.

"Und wenn ich dir nicht folgen will? Wenn ich ein normales Leben haben will? Wenn ich wieder arbeiten gehen möchte oder einkaufen? Dinge, die normale Menschen eben tun.", brachte ich ruhig und mit gedämpfter Stimme hervor.

Liam blickte mir weiterhin in meine Augen. Er schien jedoch etwas überrascht darüber, dass ich plötzlich wieder so ruhig war.

"Du hattest deine Wahl Zayn. Du wolltest hier bleiben, also steh deinen Mann.", sagte Liam nun auch etwas ruhiger, bevor er mich los ließ.

"Du hast meine Verletzbarkeit ausgenutzt und mich mit deiner gespielten Freundlichkeit umwickelt. Hätte ich schon da gewusst was du für ein Mensch bist, dann wäre ich nie hier geblieben! Wenn du mich nicht gehen lassen willst, dann hab gefälligst Eier in der Hose um mich zu erschießen! Ich will hier nicht mehr sein!"

Ich war wütend und verletzt. Er nahm mir alles und sperrte mich hier ein, nur um sich dann auch noch wie ein widerliches Arschloch zu verhalten. Er sollte mich einfach erlösen. Ich blickte zurück in Liams Gesicht und sah, wie geschockt er war. Nein, wie er spielte geschockt zu sein. Ich glaubte ihm kein Wort mehr.

"Du willst lieber sterben als zu leben?", wollte er nach einem Moment des Schweigens wissen.

"Das hier ist kein Leben mehr Liam. Ich habe nichts mehr außer den Sex mit dir, weil du mir alles genommen hast."

Es klang vorwurfsvoll, aber es war die Wahrheit.

"Geh bitte auf dein Zimmer. Wir reden später darüber."

"Es gibt nichts mehr zu reden."

"Zayn, geh bitte auf dein Zimmer."

"Nein."

"Zayn ich sage es dir nicht noch einmal!"

Liam wurde wieder lauter. Ich hatte mich an seine Stimmungsschwankungen gewöhnt und stellte mich schon einmal darauf ein was passieren würde, wenn ich ihm jetzt noch mal widersprechen würde. Dennoch tat ich es.

"Ich werde nicht auf dieses Zimmer gehen Liam."

Ich zuckte erschrocken zusammen, als Liam mich grob im Nacken packte und mich so zu diesem Zimmer zog. Ich dachte kurz darüber nach ob ich mich wehren sollte, aber er war zu stark für mich, wenn er wütend war. Im Zimmer angekommen schubste er mich grob auf das Bett, stieg über mich und bekam meine Handgelenke zu packen, welche er grob links und rechts von meinem Kopf in die Matratze drückte. Es würde blaue Flecke geben, aber das war gerade mein kleinstes Problem. Ich hätte mich gewehrt, aber ich wusste, dass es schneller vorbei wäre, wenn ich ruhig bleiben würde. Ich sah Liam in seine Augen und er erwiderte meinen Blick. Er war wütend. Verdammt wütend.

"Wenn ich dir sage das du auf dein Zimmer gehen sollst, dann hast du es verdammt noch mal zu tun! Ohne Widerrede! Du bleibst in diesem Zimmer bis ich dir was anderes sage! Hast du mich verstanden?"

Es war klüger ihm in dieser Position nicht zu widersprechen. Also nickte ich.

"Gut. Denk über das nach, was du dir wünscht!", sagte er gereizt und ging von mir runter.

Er verließ das Zimmer mit einem lauten Türknall, ohne mir noch einen weiteren Blick zu würdigen. Ich sah ihm irritiert hinterher, während ich mich aufsetzte und meine Handgelenke rieb. Er hatte mir nichts getan?



Liams P.o.V.

Das hast du super hinbekommen du idiotischer Penner. Ich ließ mich in meinem Schlafzimmer aufs Bett fallen und seufzte. Was hatte ich mir dabei nur gedacht? Hatte ich überhaupt gedacht? Mein Verstand schien in seiner Nähe nicht zu funktionieren und ich wurde sehr leicht emotional. Was war nur falsch mit mir? Aber jetzt war es auch egal. Ich hatte es geschafft, dass er lieber sterben würde, als weiterhin bei mir zu sein. Ich schien ein grauenhafter Artgenosse zu sein. Zayn meinte ich sollte Eier zeigen und ihn einfach töten, aber da lag das Problem. Ich schien keine zu haben, denn ich könnte ihn nicht töten. Vielleicht hätte man mich damals nicht "verschonen" sollen. Vielleicht hätte dieser Mann mich einfach töten sollen, nachdem er all diese Dinge getan hatte. Zayn würde es dann besser gehen. Vielleicht hätten sich Zayn und Niall kennen gelernt. Sie wären ein tolles Paar. Ich stand auf und nahm mir ein eingerahmtes Bild von meiner Kommode und strich mit einem Finger sanft darüber. Jede dieser Erinnerungen, welche durch dieses Bild wieder hoch kamen, tat so unglaublich weh. Ich legte den Bilderrahmen mit dem Bild nach unten wieder weg. Mein Blick glitt durch den Raum und blieb an dem großen Spiegel an der Wand hängen. Langsam trat ich darauf zu und sah hinein. Ohne zu überlegen streckte ich meinen Arm aus und berührte das kalte Glas an der Stelle, wo meine Wange zu sehen war. Eine Träne lief an dieser herunter. Gebrochen atmete ich aus. Durch meinen Wunsch nach Vergeltung wurde ich zu genau dem, was ich mir geschworen hatte nie zu werden. Ich wurde ein Monster. Angewidert von dem Bild welches sich mir bot schlug ich zu. Der Spiegel zersprang und die einzelnen Teile fielen zu Boden. Ich wollte so nicht sein, aber ich würde eine Veränderung niemals alleine schaffen. Doch ich war allein.

Dark Paradise *Ziam Mayne FF AU*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt