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Zayns P.o.V.

Wir waren bereits eine Weile mit Niall alleine in diesem Gebäude und irgendwie machte es mir von Tag zu Tag mehr Angst. Es war hier unheimlich geworden und ich wollte hier nicht mehr allzu lange bleiben, geschweige denn unser Kind hier bekommen oder hier groß ziehen müssen. Ich stand vom Bett auf und tauschte mein T-Shirt gegen einen Wollpullover, bevor ich mich auf die Suche nach Liam machte. Ich wusste ihm gefiel das Thema nicht, aber es ging hier nicht länger um uns, sondern um unser Kind. Nach ein paar Minuten musste ich feststellen, dass Liam nicht in der „Wohnung" war. Vielleicht war er unten in seinem Büro. Liam strengte sich zwar an, sich so gut wie möglich aus dem ganzen Mafiakram rauszuhalten, jedoch gelang es ihm nicht wirklich. Er erledigte immer noch ein paar kleinere Dinge und dachte, dass ich es nicht mitbekommen würde, aber ich tat es. Die Tatsache, dass er seine Finger weiterhin im Spiel hatte und das Niall ihm womöglich dabei half, machte mich irgendwie sauer. Aber was erwartete ich eigentlich? Ich konnte nicht erwarten, dass sich alles von jetzt auf gleich ändern würde, trotzdem hatte ich es gehofft. Seufzend zog ich mir Schuhe an, nahm mir den Schlüssel für die Wohnung und machte mich auf den Weg zu seinem Büro. Ohne anzuklopfen ging ich in sein Büro und sah wie er in einem Ordner versunken auf seinem Drehstuhl saß. Liam bemerkte mich nicht und ich stellte mich hinter ihm. Ich sah, dass es in diesem Ordner um Dalton ging. Er sah sich die Unterlagen weiter an, bevor ich meine Hand darüber legte. Liam zuckte erschrocken zusammen.

„Es ist vorbei Liam. Hör auf es dir weiter anzugucken.", sagte ich leise und legte meine andere Hand auf seine Schulter.

„Ich weiß Zayn, aber ich kann nicht einfach so damit abschließen. Er hat meine Kindheit zerstört und er hätte mich beinahe getötet. Und das zum zweiten Mal! Wenn du dich nicht wiedersetzt hättest und wenn Niall gehorsam gewesen wäre, dann wäre ich jetzt tot.", sagte er und sah mich an.

„Du lebst aber noch und das durchlesen dieses Ordners bringt dir nichts, außer Selbstmitleid.", sagte ich etwas gröber, während ich ihm diesen Ordner wegnahm.

„Zayn!"

Liam versuchte mir den Ordner wieder zu entreißen, jedoch war ich schneller als er und hielt mir den Ordner hinter den Rücken. Er stand auf und wirkte etwas sauer.

„Gib den Ordner wieder her Zayn!"

„Nein."

Liam kam auf mich zu und ich wich etwas nach hinten aus.

„Keinen Schritt weiter Liam!"

Tatsächlich blieb Liam stehen, wirkte aber etwas irritiert.

„Ich bin nicht mehr dein Spielzeug Liam, sondern mit deinem Kind schwanger. Also benimm dich einmal in deinem Leben wie ein erwachsener Mann. Denkst du, du kriegst das hin?"

Liam antwortete nicht sondern ging Richtung Tür.

„Leg den Ordner auf meinen Schreibtisch.", sagte er und verließ den Raum.

Ich seufzte. Es lief definitiv nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich setzte mich mit dem Ordner auf seinen Schreibtisch und dachte nach, während ich mir eine Hand auf meinen Bauch legte. Nach einer Weile stand ich wieder auf und wollte den Ordner wieder weg legen, als mir ein kleines eingepacktes Päckchen auffiel. Das Papier sah etwas älter aus, jedoch war es nicht zugestaubt. Scheinbar wurde darauf geachtet. Ich legte schnell den Ordner weg und sah mir das Päckchen an. Wie konnte es sein, dass es mir beim ersten Mal als ich hier war nicht aufgefallen war. Auf dem Papier stand „Von Mom & Dad". Es war von seinen Eltern, aber er hatte es nie geöffnet. Wieso? Ich nahm mir das Päckchen und ging damit wieder in die Wohnung. Liam hörte ich in der Küche hantieren und beschloss ihn für den Moment nicht weiter zu reizen. Ich zog mir die Schuhe wieder aus und setzte mich auf die Couch. Das Päckchen stellte ich zwischen meinen Füßen und legte eine Decke über Bauch und Beine. Nach ein paar Minuten kam Liam zu mir und überreichte mir eine Tasse Tee, bevor er sich neben mich setzte.

„Danke.", sagte ich leise und wärmte meine Hände etwas an der Tasse.

„Tut mir leid wegen gerade. Ich bin einfach etwas überfordert mit allem."

„Schon okay, denke ich.", erwiderte ich.

Liam und ich schwiegen uns eine Weile an bevor er das Wort erhob.

„Ich möchte dir was zeigen.", sagte er und stand auf und verließ den Raum.

Ein paar Minuten später tauchte er mit seinem Laptop wieder auf und setzte sich erneut zu mir. Er zeigte mir einen großen Gebäudeblock, welcher zusammen mit den Nachbarsgebäuden sehr edel aussah. Es sah schön von außen aus, aber wieso zeigte er es mir?

„Liam warum zeigst du es mir?"

„Das Gebäude umfasst einige sehr teure Designer Apartments auf großer Fläche. Meist drei Stockwerke und eine Menge Raum zum Austoben, wenn man mag. Die Aussicht aus den Fensterfronten ist bezaubernd und der Balkon ermöglicht einen besseren Ausblick. Plus eine gesicherte und Passwortgeschützte Parkmöglichkeit für ein paar Autos."

Er schien sich gut über dieses Gebäude informiert zu haben.

„Liam was ist damit?"

„Es steht in Toronto, Kanada in der Provinz Ontario und die Stadt liegt nordwestlich vom Ontariosee und die Einkaufsmeile liegt in der Nähe des Sees. Die Skyline der Stadt ist bei Nacht traumhaft."

„Beantworte mir endlich meine Frage."

„Du wolltest es doch für unser Baby sicher haben. Das hast du mir bereits mitgeteilt. Jetzt kümmere ich mich darum und es ist auch nicht gut? Was willst du eigentlich Zayn?"

„Das meinte ich doch auch nicht. Aber du bist doch so versessen darauf hier zu bleiben."

„Nein, nicht mehr."

Ich sah ihn an und beschloss es damit sein zu lassen. Nachdenklich nahm ich einen Schluck vom Tee.

„Was passiert mit Niall?", wollte ich nach einer kurzen Zeit wissen.

„Was soll mit ihm sein?", wollte Liam wissen.

„Ich habe ihn gern und möchte ihn in meiner Nähe haben. Nicht unbedingt in der selben Wohnung aber vielleicht auf der gleichen Straße oder ein paar weiter."

„Ich weiß nicht."

„Liam ich will das Niall Patenonkel von unserem Baby wird und das geht nur wenn er in unserer Nähe lebt."

„Also willst du in diesem Apartment leben?"

„Überall nur nicht länger hier Liam."

„Ich weiß. Wenn du willst kümmere ich mich um alles damit wir so schnell wie möglich hier weg können."

„Das wäre toll. Eine Sache wäre da noch Liam."

„Welche?"

Ich zog das Päckchen unter der Decke hervor und hielt es ihm hin. Liam fokussierte das Päckchen und blieb still.

„Wieso hast du es nie ausgepackt?"

Dark Paradise *Ziam Mayne FF AU*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt