14. Kapitel

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,,Was sagst du?"
Die Königin blickte mit voller Hoffnung die junge Kronprinzessin an.
Sie war ihre letzte Rettung ihren Sohn vor einem großen Fehler zu bewahren.
,,Sie ist auf jeden Fall eine Hochstaplerin. Man muss nur passende Beweise finden. Dann dauert es nicht mehr lange bis man ihren Kopf nimmt."
Da war die Königin erleichtert. Dieses Kind war also eine Schwindlerin. Sie versucht bestimmt, wie dieses Miststück damals einen ihrer Söhne zu verführen. Doch sowas wird nicht noch einmal passieren.
,,Vielen Dank, mein Kind. Wenn du es schaffst einen Beweis zu finden, wirst du die Ehefrau meines Sohnes. Und wie ich dir bereits versprochen habe, werde ich als Königmutter mich nicht in eure Herrschaft einmischen. Ich halte mich an meine Versprechen. Also halte dich an deine."
,,Warum richten Sie sie einfach nicht hin? Sie trauen ihr nicht. Sie können dies ruhig tun.", antwortete die Kronprinzessin.
,,Alles mi der Zeit meine Liebe. Noch wird sie uns nützlich sein."
Die Kronprinzessin nickte und verließ den Raum.

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,,Frederik?"
,,Mhm?"
Er saß an seinem Schreibtisch und bearbeite irgendwelche Unterlagen. Es sind bereits wieder 7 Tage vergangen.
Obwohl die Prinzessin meinte , dass wir Zeit verbringen sollten, verbrachte sie ihre ganze Zeit mit Laurenz.
Frederik war auch mit irgendwelchen Sachen beschäftigt, sodass ich meine Freizeit wieder der Musik widmete.
Was positiv ist, dass ich jemanden gefunden habe, der mir das lesen und schreiben beibrachte.
Es war ein junger Küchenjunge, der sich öfters aus der Küche schlich um lesen zu können.
Er tat es mit so einer Lust, dass einem schon schlecht davon werden könne.
Doch er hatte mich eines Tages entdeckt, wie verzweifelt ich versuchte die Schriften zu entziffern.
Seitdem versuchte er es mir beizubringen und ging dabei förmlich auf.
Es war mal ein wenig Abwechslung Zeit mit ihm zu verbringen.
Sein Name war Henrie und er ist gerade mal 20 geworden. Sein Leben verbrachte er von klein auf in der Küche, da seine Eltern schon seit ihrem jungem Alter hier arbeiten.
Sie haben sich hier kennengelernt und bekamen ihn hier.
Er hat kennt es nicht anders.

,,Was genau ist meine Aufgabe hier?", fragte ich ihn.
Ich versteh es nicht. Ich bin jetzt schon eine längere Zeit hier. Es hat sich nichts geändert.
,,Ehrlich gesagt", fing er an, ,,glaube ich ich habe dich nur her gebracht als Ablenkung. Ich war alleine und einsam. Tut mir leid. Ich dachte nachdem ich schon alles wichtige verloren habe, dass es leider so weiter laufen würde. Aber hör mal.", er setzte sich neben mich aufs Bett. ,,Ich glaube du warst auch sehr verzweifelt. Und ich denke wir haben uns beiden ein Gefallen getan. Findest du nicht?"

Ich dachte über seine Antwort nach.
Einen Gefallen getan. So könnte man das natürlich auch nennen.
Jedoch bin ich schon eine Weile hier. Und für was? Der Mann den ich interessant finde wird eine Prinzessin heiraten. Wie lange wird es mir noch möglich sein hier zu bleiben? Wie lange?

,,Was machst du heute? Ich habe langsam nicht mehr so die Lust Musik zu spielen.", fing ich an zu bocken.

,,Heute findet der gemeinsame Gottesdienst statt. Mutter, meine Geschwister. Alle nehmen daran Teil. Solltest du übrigens auch."

,,Welche ... eh Religion haben wir denn?", fragte ich verdutzt.

Jetzt schaute er mich an, als wäre ich ein Auto.
Ich habe leider nicht genug in Geschichte aufgepasst. Sehr peinlich.

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Nun saß ich in einer Gruppe verschiedener Edeldamen. Sie alle schauten gespannt auf den Pastor der die Gebete sprach. Ich tat so als wäre ich zuhören, jedoch war ich selber nicht religiös, also quälte ich mich mehr oder weniger dadurch.
Doch mein Blick haftete an Laurenz und die Kronprinzessin.
War mich die ganze Zeit eigentlich schon gewundert hat, warum eigentlich Kronprinzessin? In dieser Zeit war doch eigentlich immer der Sohn der Nachfahre, des Vaters. Frauen hatten das Recht doch nicht?

Ich war so in meinen Gedanken gefesselt, dass ich gar nicht mitbekommen habe, dass Laurenz nun ebenfalls seinen Blick auf mich fixierte. Er schaute amüsiert, als ich mich peinlich berührt abwand.

Was ist nur los mit mir? Ich muss hier weg. Ich darf nichts in der königlichen Familie ändern. Laurenz wird eine Prinzessin heiraten die seinen Ansprüchen entspricht. Und nicht eine angebliche Prinzessin die ihren Kopf verlieren wird, wenn sie nicht aufpasst.

Meine Kopf.. der war mir eigentlich sehr heilig. Sterben wollte ich noch nicht.

Nachdem der Gottesdienst vorbei war sammelten sich alle Edeldamen zusammen und fingen an zu lästern. Damit ich mich nicht selber ausschloß, hing ich mich an der Gruppe dran.

,,Wie findet ihr die Prinzessin?"
,,Sie hat eine große Nase, findet ihr nicht?"
,,Ich habe gehört ihre Eltern versuchen Sie zwangshaft zu verheiraten. Damit sie den Thron nicht bekommt."
,,Oh wie schrecklich."
,,Ja, ich habe gehört man versucht sie aus ihrem Land zu vergraulen. Sonst will man sobald der König stirbt ihren Kopf."
,,Nein wie furchtbar."
,,Ich mag sie trotzdem nicht."

So ging es die ganze Zeit hin und her.
Ich versuchte interessiert auszusehen, jedoch bin ich nicht so der Fan vom Lästern.
,,Hallo.", sagte eine der Damen und stand vor mir.
Sie hatte langes schwarzes Haar und trug ein blaues Kleid. Ihre Haare trug sie geflochten.
,,Ich habe Sie schon ein paar mal gesehen, jedoch mich nie getraut Sie anzusprechen. Mein Name ist Margret, ich bin die Tochter des Ritters Marcus.", sie machte dabei ein Knicks.

Die anderen Damen gingen weiter, sodass wir alleine im Flur standen.

,,Oh", ich schüttelte den Kopf. ,,Bitte keine Formalitäten. Ich bin nicht so der Fan davon.", ich lachte nervös.

Sie schaute mich leicht verwirrt an, viel dann aber mit ins lachen ein.
,,Sie sind eine Prinzessin und so sind die Regeln. Aber ich kann Sie verstehen. In meiner alten Heimat hatte ich eine Freundin, die selber Prinzessin war. Sie mochte das auch nicht. Leider ist sie letztes Jahr an einem hohen Fieber gestorben."

,,Das tut mir leid.", sagte ich nur.
,,Muss es nicht. Jedenfalls habe ich mir die ganze Zeit schon als Ziel gesetzt, sie anzusprechen. Sie sahen die ganze Zeit so einsam aus und da dachte ich, ich könnte mit Ihnen Zeit verbringen. Nur wenn sie das möchten natürlich, haha.
Ich bin nicht so gut darin Freunde zu finden."
Sie fummelte sich dabei ständig am Kleid rum.

,,Ähm, ja klar. Ich bin noch nicht wirklich weiter als das Musikzimmer gekommen. Ich weiß nicht was es so wirklich in der Mähe gibt. Und im Garten war ich bereits."

Jetzt strahlten ihre Augen.
,,Ich habe eine wunderbare Idee dann.", sie lächelte.

Ich hoffe das kann nur gutes bedeuten.

Eine Liebe aus einer anderen ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt