Der Tag war gekommen.
Heute werden Laurenz und Eszter heiraten.
Irgendwann musste ja dieser Tag kommen.
In diesem halben Jahr, wo ich dank Frederik in deren Leben eintrat, traf ich einen Menschen, der mich mochte.
Für den ich keine Last am Bein war.
Der mich wirklich für meine Art mochte.
Ich danke ihm für die schöne Zeit, doch in dieser Nacht hatte ich meine Entscheidung getroffen.Ich werde gehen.
Nicht heute oder morgen.
Ich werde so lange bleiben, bis ich sicher war, dass Laurenz das akzeptieren wird.
Das er mich gehen lassen wird.
Er meine Entscheidung akzeptieren wird.Er wird König, obwohl er das nie wollte.
Er heiratet eine Frau die er nicht liebte.
Er und Frederik waren immer noch zerstritten.Wen hatte er da noch, außer mir?
Ich werde es ihm schonend beibringen.
Aber wenn er mich wirklich liebte, wird er mich gehen lassen.Es war noch früh, die Sonne ging erst hinauf, da beschloss ich einen kurzen Morgen Spaziergang zu machen.
Kirsten lag immer noch im Bett und ich schlief mich hinaus.Ich wollte einen kleinen Moment für mich haben, da hatte ich aber die Rechnung nicht mit Benjamin gemacht.
Der stand brav draußen vor der Tür und schaute mich mit großen Augen an.,,Es ist noch sehr früh Mylady, warum sind sie den schon wach?"
,,Ich konnte nicht mehr schlafen "
,,Aufgeregt wegen heute?"
,,In der Tat. Ich wollte einen kleinen Spaziergang machen."
,,Ich begleite euch."Ich wollte eigentlich ablehnen, aber da er für meine Sicherheit zuständig war, wird das wohl schwierig.
Deshalb sagte ich nichts und lief die Straßen entlang.
Benjamin hielt einen kleinen Abstand zu mir.
Ich atmete einmal tief ein.
Ich versuchte mich zu entspannen und den heutigen Tag nicht auf mich wirken zu lassen.
Eine Null-bock Einstellung hatte ich aber dennoch.,,Sagt Benjamin."
,,Ja, Mylady?"
,,Wart ihr schon mal verliebt?"
,,Warum möchtet ihr das wissen?"
,,Hmm.. Du bist eine Wache geworden und sorgst für die Sicherheit anderer Personen. Gab es da nie eine, die dir da gefallen hat?"
,,Nein, Mylady. Ich habe noch nie eine Frau geliebt."
Ich nickte.Das musste ein schwieriges Leben sein.
Man gibt quasi sein Leben für das Königreich auf.
Man sah seine Familie nicht, man traf seine Liebe nicht.
Wie einsam muss das sein.Während wir weiter schweigend dir Straßen entlang gingen, sahen wir eine Menge Wachen vor einer Personen positionierend.
Ich konnte mir bereits denken wer das war, aber es könnte ja auch Frederik oder eventuell Helena gewesen sein.Als wir einen nicht all zu großen Abstand vor der Truppe erreicht hatten, richteten sich die Wachen zu uns ein brauner Wuschelkopf kam zum Vorschein.
Meine Vermutungen hatten sich also bestätig, dass es Laurenz war.
Warum war er den bereits zu früh wach?
Es war außerdem schön ihn mal wieder vom nahem zu sehen.
Unsere letzte Begegnung war wohl schon eine Woche her.Ich sah wie er einer der Wachen etwas zuflüsterte und kam dann geradeaus zu mir.
Meine Hände begannen zu zittern und mein Mundwinkel zuckte.
Warum brachte er mich so durcheinander?
Und warum kommt er am Tag seiner Hochzeit jetzt ausgerechnet zu mir?
Ja es waren eventuell noch einige Stunden bis zur Traaung, aber warum jetzt.Als er vor mir stehen blieb, blickte er zu Benjamin.
,,Eure Majestät.", begrüßte Benjamin
,,Guten Morgen, mein Freund. Du kannst dich gerne zu den anderen gesellen. Ich möchte gerne mit Ella ein wenig spazieren."
,,Ja wohl, Eure Majestät.", er verbeugte sich und reihte sich bei den anderen Wachen mit ein, die einen großen Abstand zu uns hielten.,,Wie geht es dir? Ich habe gehört du seist vergiftet worden?", er legte eine Hand auf meine Wange, doch ich machte einen Rückzieher nach hinten.
,,Nein, mir geht es gut. Mir war nur ein wenig schlecht.", Ich lachte nervös.
,, Du siehst aber gerade nicht aus wie ein König.", bemerkte ich und sah auf seine Kleidung.
Er war zwar angezogen, wie ein Herr aus dem Adel, aber er hatte kein aufwendiges Gewand an, oder trug er eine Krone.,,Ich Fall nicht so gerne auf. Außerdem wollte ich vor der Vermählung eine kleine Runde spazieren gehen. Wenn die armen Menschen gesehen hätten, dass ein König morgens in aller Ruhe spazieren geht, was glaubst du hätten sie gedacht?"
,,Mit der Menge an Wachen wärt ihr in der Tat nicht aufgefallen.", gab ich ironisch von mir.Er grinste, dann zog er mich einfach ohne Vorwarnung an mich.
Er hielt mich in seinem Armen und ich merkte wie er an meine Hals die Luft einzog.,, Ich habe dich in der letzten Woche so vermisst. Deine Haare, deine Augen, dein Duft. Alles an dir macht mich so verrückt.", er drehte eine meiner Haarsträhnen um den Finger.
,,Ich weiß nicht ob die anderen sehen sollten, was wir hier tun, eure Majestät.", Ich versuchte mich von seiner Umarmung so lösen, doch er ließ mich nicht los.
,, Ich bin König. Ich darf das nun."
,,Aber die Königin darf so etwas nicht. Wir Frauen sind doch immer benachteiligt.", gab ich patzig von mir und nun ließ er mich los und schaute in meine Augen.,,Die Königin muss das Erbe auf die Welt bringen. Wenn die Königin eine Liebhaber hätte, woher soll man wissen von wem das Kind stammt?"
Jetzt waren wir bei dem Thema angekommen, von dem ich so Panik hatte.
Ich war nicht besonders gut im Geheimnisse behalten.,,Mhm.", Ich murmelte vor mich hin und senkte den Blick.
Wie gerne möchte ich ihm sagen, dass wir ein Kind erwarten.
Wie gerne würde ich seine Reaktion mitkriegen.
Wie gerne würde ich mit ihm im 21. Jahrhundert leben.,,Hey", er Strich mir wieder übers Gesicht, doch diesmal ließ ich ihn machen.
,,Ich heirate sie nur, weil ich muss. Nicht weil ich möchte.
Du wirst immer die Frau meines Herzen bleiben."
,,Warum redest du dann nicht mit mir?", platze aus mir heraus.
,,Wie meinst du?", er sah mich verwirrt an.
,,Du redest nie mit mir über Politik, was dich aktuell bedrückt. Ich bekomme von deinem Leben so wenig mit und ich möchte gerne mehr für dich da sein, doch ich habe das Gefühl du drückst mich weg."
,,Ach, deshalb muss du dir doch keine Sorgen machen, Emilia, Ich möchte dich nicht in Sachen mit reinziehen
,die dich selber nur runterziehen könnten. Ich möchte das du deine Art behälst und die Dinge tust auf die du Lust hast. Dadurch lebt mein Traum in dir weiter. Du hast die Wahl, Emilia. Ich hatte sie nicht.", er nahm meine Hand und wir schlenderten zu einer Wiese.Er pflückte ein Gänseblümchen und steckte es mir in das Haar.
Ab heute Sind Gänseblümchen meine Lieblingsblumen.
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Eine Liebe aus einer anderen Zeit
Historical Fiction~ wird aktuell überarbeitet ~ BAND 1 DER TRIOLOGIE ,,Ich liebe euch.", er sah mir dabei in die Augen. Ich liebte ihn auch, Herr Gott nochmal ich liebe ihn so sehr. Doch ich darf ihn nicht lieben. ,,Es tut mir leid.", sagte ich und meine Augen füllte...