Sechzehn

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So kam es das Dominik und Tim die neuen Bewohner zwar mit den Kindern, aber ohne Manuel besuchen gingen, der jetzt bei Richter Unge untergebracht war und diesem kolossal auf die Nerven gehen konnte. Fast hätte Tim ein schlechtes Gewissen gehabt, aber irgendwo musste er diesem frechen Kind doch eine Grenze setzten. Dominik neben ihm hielt derweil Dario an der Hand, der Tim ab und zu einen kurzen Blick zuwarf, aber ansonsten immer noch mit Sarah am schnattern war, und Tim die anderen zwei an den Händen hatte.
Der Anwalt hatte entschieden, dass sie als erstes den Anführer dieser neuen Leute kennenlernen wollten und danach schauen würden, wen sie denn so treffen würden. Aber zuerst einmal diesen Herrn Max.
„ Weißt du, wo der wohnt?", fragte Tim leise und Dominik neben ihm zuckte die Schultern, kratzte sich dann am Bart; seine Haare waren wieder lang geworden, aber Tim brauchte nicht reden, ihm gingen die Haare schon fast wieder auf die Schultern, solange hatte er sie nicht mehr geschnitten. Das letzte Mal bevor er hier angekommen war, vermutlich.
„ Ich glaube, er wollte in der Nähe von Sarah bauen", sagte er, wuschelte durch die Haare des kleinen Mädchens, das immer noch so aussah, als hätte sie am liebsten Darios Hand genommen, aber der sah sie immer nur an, als wäre sie eklig.
„Dann schauen wir doch da mal vorbei", sagte Tim nur, doch soweit kamen sie gar nicht; kaum, dass sie auf die nächste Straße eingebogen waren, hörten sie schon Stimmen, und dann kam Herr Lawrence auf sie zu, neben sich zwei Damen. Die eine war Tim schon bekannt, die andere hatte er schon einmal gesehen.
„ Fräulein Schneegeistchen, haben Sie schon Herr Bergmann getroffen? Er ist unser Redakteur in dieser Stadt", sagte Herr Lawrence und die Frau sah ihn an, mit unverwandt grünen Augen, dann auf die Kinder und dann zu Dominik. „Und das ist Herr Zone, Schneider und Anwalt. Er kann ihnen sicher etwas Neues nähen, nicht?", fuhr der Zimmermann fröhlich fort und Tim fiel auf, dass er nicht wie sonst die Hand von Fräulein Schmidt hielt, sondern weit von ihr entfernt stand, sehr weit.
„ Hallo", sagte die Frau, „Ich bin Fräulein Schneegeistchen", fuhr sie fort, und Tim schüttelte ihre Hand, mit einem kleinen Lächeln, dann sah sie ihn wieder kritisch an, nachdem sie auch Dominik die Hand geschüttelt hatte. Ihre Augen waren durchdringend, auf eine seltsame Art und Weise, „Sind das Ihre Kinder?"
Dominik sah ihn an und Tim zuckte mit den Schultern, sah die Frau an, und etwas kleines in ihm lachte auf, als er sah, wie Fräulein Schmidt das neue Fräulein ansah, mit großen Augen. Aber er wollte nicht schlussfolgern.
„ Ja, im Prinzip sind das schon unsere Kinder", sagte Dominik mit einem kleinen Lachen, „ Aber nicht mehr lange - aber das soll Ihnen lieber Fräulein Schmidt erzählen, nicht?", fragte der Anwalt und die Hexe lachte leise auf, warf Dominik einen sarkastischen Blick zu, dann sah sie wieder die Frau an.
„ Das sind süße Kinder", sagte sie mit einem Lächeln, „Sie werden begeistert sein, wenn Sie sie in älter erleben", fuhr die Hexe fort, grinste Tim dann an, „Glauben Sie mir, Fräulein Schneegeistchen, Sie werden von Leben begeistert sein."
Neben dem Fräulein räusperte sich nun der Zimmermann und Tim wandte sich zu diesem, die grauen Augen sahen bösartiger aus als sonst, und das lies Tim etwas frösteln. Eigentlich hatte er James Lawrence bisher nur glücklich gesehen und dieser neue Blick war doch sehr ungewohnt.
„ Das werden Sie sicher. Aber Hazellyn wird Ihnen das wohl nicht erzählen - zumindest nicht heute", sagte der blonde Zimmermann ruhig, sah auf seine Hände, griff dann nach der Hand der Hexe, „Wir wollten noch auf den Markt", sagte er kühl, und Hazellyn Schmidt sah Tim an.
„ Können Sie mir einen Gefallen tun?", fragte die Hexe, „Bringen Sie Fräulein Schneegeistchen bitte sicher nach Hause", sagte sie, sah dann zum blonden Zimmermann, „Los, gehen wir, mein Schatz", murmelte sie und winkte noch einmal, als Lawrence sie wegzog. Dominik neben ihm sah ihn mit großen Augen an, dann zurück zu Fräulein Schneegeistchen.
„Scheinbar bringen wir Sie jetzt nach Hause, Fräulein Schneegeistchen."
Die Frau lächelte unsicher, sah dann auf die Kinder hinab, vor allem Selfie, der sich ihr genähert hatte, mit einem Lächeln nach oben sah.
„ Wie heißt du? Ich heiß Selfie! Und das sind meine Eltern! Tim und Dominik!", sagte er mit seiner kindlichen Unverfrorenheit, lachte vor sich hin und die Frau grinste leicht.
„ Ich freue mich, dich zu treffen, Selfie. Ich heiße Kathrin", murmelte sie und Selfie lachte, sprang um sie herum, dann zurück zu Dominik, kuschelte sich an ihn.
„ Heim", maunzte er, sah den Anwalt an, „Können wir schon wieder heim?"
„ Wir wollten doch neue Leute treffen", sagte Dominik leise, und Selfie stand kurz da, nickte dann ernst, bevor er wieder zu Pepe ging, sich an diesen hing.
„ Einen süßen Haufen haben Sie da", sagte Fräulein Schneegeistchen, sah Tim dann wieder so an, dass ihm gleichzeitig heiß und kalt wurde, bevor ihre Augen glasig wurden, sie zusammenzuckte, „Aber ich möchte jetzt wirklich gerne zurück nach Hause, ich kenne mich hier noch nicht aus."
„ Geht zu, ich mache das schon", sagte Tim, sah Dominik neben sich an, der lächelte; das typische Lächeln, dass Tims Beine zu Pudding werden ließ, „Ich -", sagte er wieder, schluckte schwer, „Ich treffe dich dann am Hause von Herr Max, einverstanden?", fragte er und Dominik sah ihn mit strahlenden Augen an, lächelte dann ein wenig.
„ Gut. Ich sehe dich dann", sagte der Anwalt, nickte Fräulein Schneegeistchen noch einmal zu, bis er weiterging, mit den Kindern neben ihm, hüpfend und lachend. Tim lächelte sanft, atmete einmal langsam ein und aus, bevor er sich zu der Frau wandte. Ihre Augen starrten ihn immer noch unverwandt an, fast als hätte sie Angst vor ihm und könne ihn deshalb nicht aus den Augen lassen.
„ Wir sollten gehen, Fräulein Schneegeistchen", sagte Tim ruhig, bot ihr dann den Arm an, den die blonde Frau ergriff, trotzdem noch kritisch in seine Richtung sah. Doch sie sagte nichts. Bis sie vor ihrem Haus standen, zumindest.
„ Herr Bergmann", sagte sie mit verklärtem Blick, krallte sich in seinen Arm und ganz kurz fragte Tim sich, ob sie vielleicht verrückt war oder blind. Sie schien ihn nicht zu sehen, in diesem Moment. „Sie sollten wissen, dass ich ein Medium bin. Passen Sie in den Zeiten auf sich auf, auf sich und auf Dominik.", sagte sie mit rauchiger Stimme, „Sie haben einen schweren Weg vor sich", murmelte sie dann, lies ihn dann los, ihre Augen wurden wieder klar, „Und grüßen Sie ihre Kinder von mir. Solche süßen Dinger, also wirklich!", lachte sie, ging dann ins Haus. Die Türe fiel hinter ihr zu.


Hey, ich bins! (momentan krieg ich hier echt wenig traffic drauf OH BOI)
Momentan läuft Spielemeister ganz gut, kann aber sein, dass ich danach mal Pause mache- vor allem, weil ich Desperado immer noch nicht ganz gesehen habe. Oder ich mach Desp. echt frei und gleiche nur das Ende an... Hm. Mal sehen.
Pls meinungen, kommentare /Wer ist euer Lieblingsstadtbewohner?
- Johanna.

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