Start to trust

Kapitel 6 - Eltern

Wir saßen kurze Zeit später wirklich im Büros unseres Rektors, der uns eine Strafpredigt hielt über unser kindisches und unverantwortliches Verhalten. Wir durften uns allerhand Vorschläge von Strafen anhören, doch letztendlich waren wir für drei Tage vom Unterricht suspendiert und durften für eine Woche den Müll vom Außenbereich einsammeln. 

Es hätte uns schlimmer treffen können, wie ein Verweis oder so. 

Ich wollte gerade aufatmen, da schien dem Rektor noch etwas einzufallen. "Und deine Eltern wurden benachrichtigt Shou." die grauen Augen des Rektors fixierten den Drachen neben mir, der erbleichte.  Überrascht hob ich eine Augenbraue, da ich Shou noch nie so gesehen habe. Er wirkte fast panisch. 

"Auf keinen Fall!" schlagartig stand er und seine Hände schlugen auf dem dunklen Holz des Schreibtisch auf. "Schon zu spät... sie sind schon auf dem Weg" der ältere Mann lächelte sacht und zum Teil triumphierend. 

Er entließ uns damit und nachdem die Tür hinter uns geschlossen wurde, fuhr sich Shou aufgelöst durch das Haar. "Sind doch nur deine Eltern" zuckte ich mit den Schultern. Er sah mich an, als hätte ich ihm gesagt, dass ich sein Goldfisch aus versehen das Klo runter gespült habe. 

Entweder sind seine Eltern sehr streng oder er schämt sich für sie. 

Als ich ihn mir nochmal so ansah, musste ich plötzlich grinsen. "Was grinst du jetzt so?" knurrte er dunkel. "Ich bin dein zukünftiger Reiter" erinnerte ich ihn vergnügt. Seine Miene wurde noch dunkler und er wand sich mir zu. "Träum weiter" knurrte er dunkel und seine Augen gruben sich tief in meine. "Wir haben Zeugen, du kommst also nicht mehr drum herum.  Tut mir ja leid für Emilia, aber so leicht gebe ich nicht auf" grinste ich in meiner Wolke des Glücks. 

"Es sei denn du stirbst" grinste er dunkel und kam einen Schritt auf mich zu. Seine Augen wurden rot und mir lief es kalt den Rücken runter. Noch nie habe ich einen Drachen wütend gesehen, und eigentlich wollte ich es auch nicht. Naja.. Pläne ändern sich. 

Und meiner wird jetzt sein, zu flüchten. Shou würde mich zwar nie töten, aber durch einen Bruch würde ich wahrscheinlich sehr viel praktischen Unterricht verpassen. Meine Beine setzten sich wie von allein und Bewegung und ich fing an zu rennen. 

"Bleib stehen du Nutte!" forderte er mich in seiner höflichsten Weise auf und jagte mir nach. "Nie im Leben du Psycho" rief ich zurück, und doch grinste ich leicht. Irgendwie amüsierte es mich ihn so auf der Palme zu sehen. 

Meine Schritte wurden länger kraftvoller und trotzdem merkte ich wie der Drache langsam aufholte. Schüler stellten ein Hindernis da, und ich schlug mich schon fast durch die vollen Flure. Proteste und Beleidigungen warf man mir gegen den Kopf, während ich versuchte diesen Psycho von mir los zu kriegen. 

Ich erreichte die Tür zum Hof und warf mich mit meinem vollen Gewicht gegen diese, um gleich darauf weiter zu sprinten. Mein Atem fing an zu rasseln, doch Adrenalin trieb mich voran. Ich habe das Gefühl, ich entwickel mich zu einem Adrenalin-Junkie. 

Die Schritte wurden hinter mir lauter, doch ich fand keine Ressourcen mehr um wieder Abstand zwischen uns zu schaffen. Anscheinend machte er einen Hechter, denn er warf sich mit ganzen Körpereinsatz auf mich. Kurze Zeit war ich in der Luft, ehe ich mit ihm über den asphaltierten Boden schlitterte. 

Ich atmete schwer und ein unangenehmes Brennen breitete sich auf meinen Händen und Gesicht aus. Ich besah mir meine Handflächen die ziemlich heftig aufgeschürft waren und bluteten. Meine rechte Gesichtshälfte sah bestimmt nicht besser aus. Ich drehte mich auf die Seite und blickte zu Shou, der neben mir auf dem Boden lag und ebenfalls seine Hände musterte. "Du Hund" brummte er angesäuert und sein Blick hob sich zu mir.