Kapitel 30 - He is mine

2.9K 222 23
                                    

Camilla

Als ich am Morgen auf die Jungs traf, herrschte eine angespannte Luft im Raum. Sie saßen auf der Couch und starrten wir Blöde in die Glotze. Ich runzelte leicht die Stirn und ließ mich neben Shou nieder, da dort noch eine Ecke frei war. Maxime saß in  der Mitte der Beiden und schien kaum eine Änderung der Gefühle zu spüren. 

"Guten Morgen" wünschte mir Shou, gerade als ich mich auf das Polster sinken ließ. Etwas perplex sah ich ihn an. Warum auf einmal so freundlich? Ist das ein charmantes Lächeln?  Sollte ich diese Chance ergreifen? John saß am anderen Ende der Couch, doch wenn ich mich geschickt anstelle, wird er schon keinen Verdacht schöpfen. 

"Guten Morgen" gab ich ebenfalls lächelnd zurück. "Hast du gut geschlafen?" fragte ich ihn dann um das Gespräch am laufen zu erhalten. "Naja... die Beiden haben mich etwas wach gehalten.. oder eher das Quietschen vom Bett" antwortete er und deutete auf John und Maxime. Überrascht sah ich die Beiden an, die unser Gespräch wohl nicht mitbekommen haben. Er hat mich also wieder für meinen Bruder stehen gelassen?! Was ist denn so toll an ihm? 

"Und du?" holte er mich aus meinem Ärger und seine Augen gruben sich tief in meine. Das Gelb in ihnen war stechend und elektrisierend. Als würde er mich mit einem einzelnen Blick unter Strom setzten können. "Ehm... ganz gut.. etwas einsam, aber daran muss ich mich wohl ab sofort gewöhnen" seufze ich verärgert. "Willst du ihn gar nicht zum Stoppen zwingen? Immerhin ist er dein Freund.." fragte er mich und hob eine Augenbraue. Das sah so sexy aus. Raww..  "Nein... vielleicht war es nur ein Ausrutscher... so der alte Zeiten willen" redete ich das Thema klein und wand meinem Blick dem Fernseher zu um auch weitere Anspielungen zu entgehen. Shou sprach mich auch zum Glück nicht weiter drauf an und chillte mit uns bis Mittags auf der Couch. 

Shou und Maxime kümmerten sich dann um das Mittagessen, während John und ich etwas zeit zu zweit verbringen wollten. Die Betonung liegt auf wollten. Er war der Meinung, unbedingt beim Essen machen helfen zu müssen, was für mich nicht mehr war als eine faule Ausrede um ein Auge auf Maxime zu werfen. Er bestreitet es zwar penetrant, und meint er hätte keine Lust, aber ich bin ja nicht dumm. Aber was er konnte, konnte ich auch. 

"Shou.. hilfst du mir mal kurz? Ich habe eine Spinne im Zimmer" quengelte ich und sah ihn unschuldig an. Kurz warf er einen Blick auf John und Maxime, die gerade das Gemüse schnitten. Ich bekam auch einen verständnislosen Blick meines Freundes, doch den ignorierte ich. "Na schön." meinte Shou dann ohne große Wiederworte, drehte den Herd etwas runter und folgte mir dann hoch ins Zimmer.

"Wo ist sie?" fragte er dann als wir mein modern eingerichtetes Zimmer betraten. Ich deutete in die rechte obere Ecke und schloss langsam hinter ihm die Tür. Während er auf die Ecke zu ging, befreite ich mich hastig von Rock und Bluse. Auftritt für die nackte Frau. 

"Was wird das Camilla?" fragte er ohne sich umzudrehen. Ich hielt inne und sah ihn verwirrt an. Woher wusste er das? Er drehte sich um, war in wenigen Sekunden bei mir, packte mich an den Hüften und drückte mich hinter gegen die Tür. Ich keuchte und sah ihn aus schock geweiteten Augen an. Whoa, das war heiß! Meine Lippen verzogen sich zu einem kleinen Grinsen und ich regelte meinen Atem. "Du bist meinem Temperament nicht gewachsen" raunte er dicht gegen meinen Hals und ließ mich dann los. "Doch!" widersprach ich und sah ihn überzeugt an. "Beweis es mir kleine. Ich habe keine Lust dir irgendwas zu brechen" zwinkerte er und verließ geschickt das Zimmer. Ich schnaubte nur verärgert. Wie er will! 

Shou

"Auseinander!" befahl ich als ich die Küche betrat und John dabei erwischte wie er Maxime küssen wollte, dieser jedoch von der Körperhaltung her nicht ganz wollte. Komisch.. und das wo er ihn doch so liebte. John sah mich dunkel an und löste sich dann von dem Schwarzhaarigen. "Willst du nicht meine Freundin knallen?" fragte mich der Braunhaarige und wand sich wieder dem Topf zu. "Nein.. wollen wir momentan wohl beide nicht" erwiderte ich kalt und mein Blick versuchte ihn einzufrieren. "Aber vielleicht überlege ich es mir ja noch." setzte ich dunkel grinsend nach. Ob ich es wirklich machen würde, ist natürlich fragwürdig. Aber bei ihr fange ich an ihm alles zu nehmen, und danach kommt Maxime dran. Ich legte einen Arm um die Hüften von meinem Reiter und zog ihn dicht an mich. "Viel lieber würde ich dich knallen" raunte ich gegen sein Ohr, doch bevor ich seine Reaktion beobachten konnte, kochte das Wasser mit den Nudeln über und dieser Idiot von John war gerade nicht zur Stelle. Ich wand mich also gleich dem Topf zu, bevor dieser leer war und die Nudeln anbrennen. Ich schnaubte und warf dem mutwilligen Täter einen vernichtenden Blick zu. 

Start to trustWo Geschichten leben. Entdecke jetzt