Kapitel 14 - I got a little drink but it's not Bacardi

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Wir sind schon bei 2000 Views und fast 195 🌟😳 ihr seid doch verrückt!!! ♥️ ich freue mich da riiiiiiesig drüber, auch über euer liebes Feedback, wie beim letzten Kapitel🙏🏼🙏🏼🙏🏼 riesigen Dank an euch! Schönen Samstag und viel Spaß beim Lesen 😚

Mit einem riesigen Lächeln auf den Lippen war Louisa zurück in ihr Büro gekehrt und wurde von Jenny wissend angegrinst, als sie zu ihrem Schreibtisch ging. Nicht einmal unfreundliche Kollegen konnten ihr gerade die Laune verderben!

Und ruckzuck war es bereits kurz vor sechs. Eigentlich wollte sie sich um sechs mit Julia treffen... schnell schrieb sie die letzte Mail zu Ende und packte ihre Sachen. Sie strich sich über die müden Augen und fuhr den Laptop hinunter, ehe sie das Licht löschte und aus dem Büro ging. In einigen wenigen Räumen leuchtete noch Licht, es gab Mitarbeiter, die noch länger hier waren als sie, ob sie das beruhigen oder eher beunruhigen sollte wusste sie nicht. Innerlich seufzend fuhr sie vom Hof der Firma mitten in den Feierabendverkehr, durch den verspätete sie sich natürlich. Julia saß dort und hatte Ihnen bereits Weißweinschorle bestellt.

„Sorry, die Arbeit" entschuldigte Louisa sich gehetzt, während sie den beigen Trenchcoat über den Stuhl gleiten ließ und sich setzte. Irgendwann hatten sie mal gesagt, dass Verspätungen wegen der Arbeit toleriert werden. Schließlich waren sie beide recht erfolgreich und gaben dafür verdammt viel. Auch Julia saß nicht selten abends bis um halb zwölf am Laptop.

„Zu lange Mittagspause gemacht?" Grinste Julia feist und zeigte, was sie unbedingt wissen wollte. Doch während sie noch Essen auswählten plauderten sie erst ein wenig, weil Louisa nicht auf das Thema eingestiegen war. Sie wusste nicht, wie sie über die Mittagspause reden sollte.

Louisa blickte sich im Sausalitos um, schon wieder so mexikanisch angehaucht, grinste sie in sich hinein. Sie ließ ihren Blick schweifen auf die alten abgeschrubbelten Holzmöbel. Auf die spartanische Wanddeko und die ganzen Studenten, die hier saßen, das hier war die etwas lockerere Variante zu dem, wo sie heute Mittag gesessen hatten. Sie entschied sich für einen Salat und Brot mit Aioli, während sie verloren darin rumstocherte, fragt sie sich, wie lange sie Julia noch hinhalten konnte.

„Nun Erzähl schon!" Forderte Julia sie irgendwann nervös auf und lachend stimmte Louisa zu.

„Na gut. Dann wollen wir mal" begann sie Spannung aufzubauen und erntete einen bitterbösen Blick, der sie zum Lachen brachte. „Ich weiß gar nicht, was ich dir erzählen soll Julia. Er hat mir geschrieben, was ich dir heute morgen erzählt habe. Darauf habe ich geantwortet, dass ich mich gerne mit ihm treffen würde. Und dann hat er mich abgeholt, heute Mittag um 12 von der Arbeit. Und es ist ein schönes Gefühl, zu wissen, dass man ein Date hat. Es macht einen irgendwie positiv nervös-" noch bevor sie weiterreden konnte vernahm sie dieses verräterische Lächeln in Julias Gesicht. Sie hatte es als Date bezeichnet, obwohl sie das eigentlich unbedingt vermeiden wollte. „Ok. Ich weiß nicht mal ob es ein Date war. Vermutlich war es kein Date, nein. Aber er hat gezahlt und wir konnten uns wirklich gut unterhalten. Wir waren einfach nett Mittagessen, als was sei einfach dahingestellt. Ich habe ihn auch nicht auf diese Meli angesprochen." Grinste sie Julia an und die lächelte wissend. Verlegen blickte Louisa weg.

Sie hatten bereits die dritte Weißweinschorle und so langsam wurde Louisa auch redseliger. Sie quatschten über die Arbeit und über den bevorstehenden Sommer. Es stand im Raum ein Schiff zu mieten und mit der Clique von früher dort Urlaub zu machen. Davon berichtete Julia ihr. „Es wäre doch schön, wenn wir alle uns mal wiedersehen. Ich vermisse die alten Zeiten. Nicht, weil ich aktuell nicht zufrieden bin, aber wir haben uns so oft gesehen und so gut verstanden. Wer weiß, wie lange wir überhaupt noch gemeinsam in Urlaub fahren können, bis die ersten Mann und Kinder haben." Hatte sie gesagt und Louisa nachdenklich angeschaut, während die vertieft darin war Nachtische in der Speisekarte zu suchen. Sie hatte aufgesehen und Julia angeblickt.

„Juli. Ich bin nicht diejenige, die heiratet und Kinder bekommt. Dafür wäre erste Voraussetzung ein Mann." hatte sie gesagt und aufgelacht, daraufhin hatten sie sich zugeprostet. „Auch nicht mit dem heißen Keeper?" Hob sie provokant eine Augenbraue hoch. Still fragte Louisa sich, woher sie wusste, dass Roman Keeper war. Vermutlich hatte sie es irgendwann nebenbei erwähnt. „Eure Kinder wären bestimmt wunderschön, bei seinen Augen, deinen Haaren und unendlich sportlich und erfolgreich" verdrehte Julia beim letzten Satzteil die Augen. Sie brachte Louisa zum Lachen und das schätzte diese so sehr an ihrer Freundin. Sie wusste, dass es Julia wirklich interessierte, wie aktuell und eng das zwischen Roman und ihr lief, aber gleichzeitig war sie so locker dabei, dass Louisa nur so viel erzählte wie sie wollte. Schließlich wussten sie beide, dass Julia die erste wäre, die mit einbezogen würde, wenn es ernster wird.

„Oh, er hatte heute so ein weißes T-Shirt an, und wenn er sich dann durch die Haare fährt, ich sage dir: so viele Muskeln... richtig heiss! Und seine Tattoos, ich wusste nicht mal, dass ich darauf stehe" grinsten sie sich an. Plötzlich verstummte Julias herzliches Lachen und erschrocken blickte Louisa sie an, doch Julia starrte nur wie gebannt auf irgendwas, was sich in ihrem Rücken befand. Hinter ihr schien jemand zu stehen. Und sie wusste nicht, ob sie darauf gefasst war, wer dort stehen würde.

„Oh Hi Leon" kicherte Louisa vor Verlegenheit. Wie viel er von diesem Gespräch wohl mitbekommen hatte? Louisa wäre jegliche Wette eingegangen, dass ihre Wangen glühten, sowohl der Wein, als auch die Situation hatten ihr das Blut in den Kopf geschossen. Und dann noch dieser Kerl, der dort vor ihr stand, gut gekleidet, wie eh und je.

"Louisa, du bist betrunken" stellte er ganz nüchtern fest und blickte sie fest mit seinen dunkelbraunen Augen an. Sie wollte erst entrüstet protestieren, doch sie schätzte, dass er das ohnehin nicht glauben würde. Dafür müsste er sie allerdings nicht einmal gut kennen, das hätte vermutlich jeder erkannt. Und trotzdem regte sie sich innerlich auf, dass er sie in genau dieser Situation mal wieder erwischte.

„Ja, ich bin ein wenig angetrunken, aber es gab keinen Bacardi" erklärte sie stolz und erwiderte betont fest seinen Blick. Für einen kurzen Moment meinte sie zu erkennen, wie sein Gesichtsausdruck verschwand und er sie geschockt und überrascht anblickte. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Vor Leon und ihren beiden besten Freunden? Als sie seinen Gesichtsausdruck wusste sie, ja, sie hatte es tatsächlich getan. Innerlich schlug sie sich gegen die Stirn. Wie peinlich war das denn bitte? Aber jetzt war eh schon alles egal. Und offensichtlich hatte sie Leon damit auch ordentlich aus dem Konzept gebracht.

Julia und Tim, der mit Leon dazugestoßen war, mussten sich ein Lachen unterdrücken. Louisa unschuldig wie eh und je dort sitzend. Und der für gewöhnlich so selbstsichere Leon, den nichts so leicht aus der Fassung brachte, der nicht wusste wie er reagieren sollte. Das versprach ja ein lustiger Abend zu werden... vielleicht sollte sie einfach gehen.

Unforgettable (Roman Bürki, Leon Goretzka)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt