Kapitel 71 - I need to get you alone

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Jetzt übrigens: Drama Baby Drama, man merkt wir kommen dem Ende näher, es spitzt sich alles sehr zu...

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"Es tut mir leid, Louisa" sagte Leon aufrichtig und blickte ihr trotzdem nicht in die Augen. Louisa atmete einmal, zweimal, dreimal tief durch und blickte sich dann in der Innenkamera ihres Handys an um zumindest die verlaufene Wimperntusche wegzuwischen. Sie nickte Leon kurz zu, sie wollte einfach nur noch raus hier, aus der Situation und weg von ihm und er verstand.

Sie gingen wieder zurück auf die Party, eigentlich sollte niemand merken, was los war. Louisa fand Maria wieder, die etwas verloren neben ihrer Schwester saß und zog sie mit zu Julia, Leonie und Hannah. Sie stießen mit Sekt an und lachten die ganze Zeit. Gemeinsam saßen sie an einer Bierzeltgarnitur im Wohnzimmer. Die Mädels fragten Maria natürlich aus, wie sie Sebastian kennengelernt hatte und so später es wurde, so persönlicher wurden auch die Fragen.
„Wie ist er so im Bett?" Fragte Julia, die offensichtlich schon verdammt angetrunken war. Louisa hielt sich extra zurück, zwischendurch suchte sie immer den Raum nach Leon ab und wenn sie ihn bei den Jungs sah, dann war sie beruhigt.
Sie hörte dem Gespräch nur halbherzig zu, ihr Blick heftete an Leons Gesicht, der sich gerade mit Tim und noch einem Kumpel auf der Couch unterhielt.

Irgendwann wandte er seinen Kopf und blickte sie an. Es war als würde sie vom Schlag getroffen, wenn er sie anblickte. Wie konnte er mit einem Blick so etwas auslösen bei ihr? Er hatte recht, sie mussten räumlich getrennt sein, denn auch in Bochum sah man sich immer mal. Und das, was sie beieinander auslösten würde nicht gut gehen. Niemals.
Sie wandte sich wieder dem Gespräch zu. Irgendwann ging sie in die Küche um sich eine Cola zu holen, sie musste unbedingt nüchtern bleiben, damit sie nicht zu sentimental wurde und Leon vor all ihren Freunden verriet. Sie war nämlich nicht sicher, ob er das überhaupt schon jemanden erzählt hatte, so schwer wie es ihm gefallen war mit ihr darüber zu sprechen. Sie stützte sich an die Küchenzeile und atmete durch. Als sie sich umdrehte blickte sie in braune Augen, die sie ansahen.

Kurz erschrak sie, dann bemerkte sie, wie er sie ansah. In seinem Blick war so viel Verlangen, so viel Unsicherheit und das machte ihn gerade so sexy. Sie blickten sich einfach nur an, in der Küche, in der alles voller Getränke stand und die jederzeit jemand hätte hineinplatzen können. Aber trotzdem waren da gerade nur Leon und sie, keine lauten Partygeräusche, keine Besoffenen Freunde, nichts. Nur er. Und sie. Sie hielt ihm ihre Hand zögernd hin und fragend blickte er sie an, während sie ihn hinter sich her zog in das Kaminzimmer. Sie schloss die Tür und blickte ihn an. Dann ging sie einen Schritt auf ihn zu und schloss die Lücke zwischen Ihnen, sie küssten sich, so verlangend, dass sie kaum Luft bekam. „Leon" hauchte sie, doch er bedeutete ihr nur leise zu sein und küsste sie wieder. Ihre Arme hatte sie um seinen Nacken geschlungen, weil sie Stiefeletten mit Absatz anhatte, war sie kaum kleiner als er. Er hielt sie an der Taille, seine Hände lagen dort so fest, als müsse er sich selbst davon abhalten etwas anderes zu tun.
Aber sie wollte ihn. Sie wollte – wenn auch ein letztes Mal – ihn einfach bei sich haben. Und er schien das zu merken. Sie lösten sich und sahen sich außer Atem an, ihre Augen funkelten ihn an.
„Bist du... bist du mit Roman zusammen?" Fragte Leon verletzt und Louisa schloss kurz die Augen und atmete durch. Sie versuchte sich zu beruhigen, aber das war nicht so leicht.

„Nein. Wir haben uns geküsst, mehr nicht. Ich konnte das einfach nicht" hauchte sie. Leon zog sie an sich, sie sah ihn an und war überwältigt von ihren Gefühlen. Das schlimme war, dass er mehr Gefühle bei ihr auslöste, mehr Bauchkribbeln und alles, als Roman es jemals getan hat. Und trotzdem war das hier nur ihr bester Freund und mit Roman war sie dabei auf eine Beziehung zuzusteuern. Und warum? Weil Leon und sie sich verdammt nochmal nicht trauten über ihre Gefühle zu reden. Über alles sprach sie mit ihm, über die belanglosesten und die wichtigsten Dinge in ihrem Leben. aber nie über das zwischen ihnen beiden.
Leon küsste sie auf die Stirn. Und sie klammerte sich um ihn. „Leon. Ich will dich" hauchte sie so leise, dass sie nicht einmal wusste ob sie wollte dass er sie verstand. Und nichtsdestotrotz spürte sie sofort, wie seine Brust sich schneller hob und sank. Er wollte sie auch, nur leider wollte er so viel mehr als einfach nur mit ihr zu schlafen. Es zerriss sein Herz, dass sie dachte, dass nur das für ihn zählte und dass sie immer wieder damit endeten. Schon damals hatte er so viel mehr von Louisa gewollt, aber weil er sich einmal nicht im Griff hatte, war ihre komplette Beziehung immer nur darauf ausgerichtet. In manchen Nächten lag er stundenlang wach und fragte sich, ob er die Chance hatte das zu ändern. Doch egal wie lang und viel er darüber nachdachte, er kam nie zu einer Lösung. Vielleicht war es fehlender Mut, vielleicht war er wirklich einfach unendlich feige, weil er sich nicht traute das was ihn am meisten beschäftigte anzusprechen.

Unforgettable (Roman Bürki, Leon Goretzka)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt