Unforgettable (Roman Bürki, Leon Goretzka)

Kapitel 16 - I got to give it to her like we in a marriage

Heute mal gaaaaaaanz viel Leon und seine Sicht der Dinge 💕 Schönen Sonntag noch 😚           

„Es ist lächerlich oder?" Fragte Leon, als er den Motor wieder anmachte. Tim blickte seinen Kumpel lange an. Er hatte nie so recht verstanden, was zwischen Leon und Louisa gewesen war und was dann vorgefallen war zwischen den beiden. Aber er wusste, dass es Leon auch jetzt, fast drei Jahre später noch immer fertigmachte.

„Vielleicht... Nein. Ich weiß nicht. Irgendwas ist doch zwischen euch, du verhältst dich nicht normal, wenn sie da ist, aber sie genau so wenig. Louisa ist unsicher und das ist selten genug." Erklärte Tim Schulterzuckend. Er beobachtete Leon, wie er konzentriert auf die Straße blickte. Sein Gesichtsausdruck war verbissen, so als würde er sich einfach versuchen auf irgendwas zu konzentrieren.

„Du weißt nicht, was damals war oder?" Fragte er nach einigen Momenten der Stille. Und Tim schüttelte kaum merklich den Kopf. Er war auch nicht sicher, ob er es wissen sollte oder wollte. Ob es für ihn bestimmt war.

„Egal, was damals war. Ich bin seit einem halben Jahr mit Jenny zusammen. Sie sollte mich nicht mehr so aus der Bahn werfen. Aber sie tut es, jedes Mal aufs Neue. Und ich bin mir sicher, dass sie sich dessen nicht einmal bewusst ist. Louisa ist schlau, sie ist verdammt intelligent und ich glaube auch in emotionaler Hinsicht. Aber was sie selber anbelangt steht sie komplett auf dem Schlauch." Führte Leon seine Gedanken weiter und erwartete nicht einmal eine Antwort von Tim. Doch Tim antwortete ihm.

„Das war schon immer Louisa. Manchmal weiß ich nicht, ob sie es absichtlich ausblendet um sich ihr eigenes Leben so einfach wie möglich zu halten. Vermutlich weil sie Angst hat, vor zu vielen Gefühlen, zu tiefen. Jeder will sie und keiner bekommt sie. Du kennst das Spiel doch auch Leon. Und ihr Bacardi Kommentar heute beweist doch nur wieder mal, dass du nicht allein bist, der sich Gedanken macht." erklärte der blonde auf dem Beifahrersitz.

„Ja ich weiß. Aber warum kränkt es mich dann dermaßen, dass sie irgendwen datet? Hast du sie reden gehört? Oh du hättest es mitbekommen müssen! Wie heiss er doch sei mit seinen Tattoos und seinen breiten Schultern, ich wusste nicht einmal, dass sie auf so etwas steht. Tief in meinem Inneren ist eine Stimme, die sagt, dass es ihm genau so ergehen wird. Dass sie sich nicht entscheiden kann und es irgendwann zu spät ist für Gefühle. Aber wir wissen auch, dass auch Louisa irgendwann den einen finden wird, mit dem es passt. Und ich weiß nicht, ob ich das verpacke momentan. Vor allem mit dieser Bacardi Sache. Ich dachte sie will mich verarschen. Das ist eine Sache nur zwischen ihr und mir" Endete sein Monolog. Tim wusste, dass er recht hatte. Doch jetzt gerade half das auch niemandem weiter.

„Was ist mit Jenny? Ich habe sie jetzt zwei oder dreimal gesehen, was ist mit ihr? Liebst du sie?" fragte Tim und sah, wie Leon die Wangen aufblähte wie ein Hamster und eine Hand vom Lenkrad löste um sich durch die Haare zu fahren.

„Ich glaube, dass man das nach einem halben Jahr noch nicht sagen kann...-" begann Leon und merkte schnell Tims Blick auf sich. Es war eine versuchte Flucht vor dem Gespräch, was folgen würde.

„Leon. Ist es was Ernstes oder nicht?" Fragte Tim also nochmal und Leon atmete hörbar aus.

„Ich... sie ist wirklich in Ordnung, man kann mit ihr Spaß haben-" begann er wieder von vorne und Tim merkte, wie unangenehm es Leon war. Wenn der es nicht wahrhaben wollte, würde Tim ihn auch nicht zu dieser Einsicht zwingen.

„Ist okay. Ich verstehe. Wenn du reden willst, sag mir einfach Bescheid. Und das mit Lou... was soll ich dazu sagen? Das wird schon irgendwann?" Fragte Tim, bewusst der Tatsache, dass Leon längst bei seiner WG angekommen war. Und dass er zu Louisa und Leon niemals etwas Richtiges und Passendes sagen könnte.

„Danke. Echt. Aber das mit Lou wird nicht besser. Ich hatte nie den alleinigen Anspruch auf sie, sie hat nie wirklich zu mir gehört. Und trotzdem ist es in meinem Kopf, als wären wir verheiratet. Ich kann nicht sehen, wenn es ihr schlechtgeht und muss sie beschützen. Und ich hasse es, wenn andere Männer sie anstarren. Obwohl ich nie das Recht dazu hatte. Und wohl nie haben werde" seufzte er und Tim nickte.

„Hauptsache ihr werdet glücklich. Am besten beide mit der gleichen Lösung, egal wie. Aber vielleicht müsst ihr dazu beide einfach mal über euren Schatten springen, oder das was zwischen euch steht einfach mal vergessen" gab er noch zu bedenken und Leon blickte ihn mit großen Augen an. Er war geschockt von Tims Aussage. Wenn sein bester Freund Recht hatte, dann gab es nur vergessen oder all die Probleme aus dem Weg räumen, ob er dazu fähig war... keine Ahnung.

„Wir sehen uns. Mach's gut" sagte Tim noch und verabschiedete ihn mit Handschlag. Ließ Leon mit seinen Gedanken allein. Auf dem Weg nach Hause hatte er vor, all das mit Louisa einfach zu verdrängen. Doch das war natürlich nicht so einfach. Kurz hatte er sogar in Betracht gezogen noch zu Jenny zu fahren. Aber schon allein der Gedanke neben ihr zu liegen oder sie zu berühren, zu küssen, womöglich sogar mit ihr zu schlafen fühlte sich so unfassbar falsch an.