Kapitel 18 - No, no I won't tell nobody

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Da es beim Bürki ja so schon nicht läuft, wenigstens mal hier im Kapitel 😂😌🙄 Glückwunsch an alle die Ferien haben, hätte ich jetzt auch gern 🤦🏼‍♀️ Hoffe ihr hattet alle ein schönes Wochenende und wünsche einen guten Start in die Woche ☺️💕

Freitagabend nach Feierabend war Louisa Hause gefahren und hatte sich geduscht. Dann stand sie in Unterwäsche halbe Ewigkeiten vor dem Kleiderschrank, ehe sie sich an die Weisheit ihrer Freundin Anna erinnerte: Egal zu welchem Date, zieh immer hübsche Unterwäsche an! Und so blickte sie sich begutachtend im Spiegel an. Sie konnte sich wohl sehen lassen, sie mochte ihre langen Beine. Ihre Haare gefielen ihr auch ganz gut. Dafür hätte sie gern vollere Lippen gehabt. Und etwas mehr Oberweite, als die B-Körbchen, die sie mit etwas Mühe und Geschicklichkeit so gerade in ein C verwandeln konnte.

Unentschlossen lief sie vor dem Kleiderschrank auf und ab. Letztlich fiel ihre Wahl auf ein rosa Kleid aus Spitze. Das hatte sie ewig nicht mehr getragen. Aber es saß wie angegossen. Sie strich es glatt und zog noch eine durchsichtige Strumpfhose darunter, dann schnappte sie sich hohe Sandalen aus schimmerndem Rosé und einen dünnen grauen Mantel. Über dieses Outfit hatte sie gestern Abend auch schon mit Julia philosophiert. Die meinte allerdings, dass Louisa vermutlich auch in einem Kartoffelsack kommen könne, weil sie diesen Typen irgendwie magisch anzuziehen schien.

Komme 20 Minuten später, Sorry. Roman

Sie seufzte auf. Sie war nervös, da konnte sie ein Aufschieben gar nicht vertragen. So packte sie ein paar Sachen in die Pochette und legte Lipgloss auf. Ihre Haare föhnte sie zu Wellen. Dann klingelte es bereits. Jetzt hatte er ihre Adresse schoss es ihr durch den Kopf. Aber was sollte er damit? Seine könnte sie immerhin im Internet verkaufen oder so, sie schüttelte kurz den Kopf über ihren eigenen Gedankengang. Ein Blick in den Spiegel, die Falten aus dem Kleid gezogen und dann lief sie zur Tür. Sie hörte, wie er die Treppe hinaufkam und schnappte sich in der Zwischenzeit Jacke und Tasche.

Als sie sich herumdrehte verschlug der Anblick ihr die Sprache. Da stand er. Die Haare gegelt, so wirkten sie noch dunkler. Sein Körper steckte in einem weißen Hemd, was maßgeschneidert schien. Eine dunkle Jeans und ein Jackett rundeten das Bild ab. Dann entdeckte sie diese Rose in seiner Hand. „Wow" sagte sie leise. Sie hauchte es eher in den Flur, während das Licht im Hausflur mit einem leisen knacken automatisch ausging. Sein Blick ruhte auf ihr. „Du siehst wunderschön aus." Meinte er und küsste sie auf die Wange. Ihr wurde ganz warm und sie stellte die Blume noch schnell in die Küche.

„Wo geht es nun hin?" Fragte sie im Auto. Und er lachte. Seine Stimme vibrierte vor Lachen.

„Sei doch nicht so neugierig. Oder vertraust du mir nicht?" Fragte er und sie fragte sich selbst. Vertraute sie ihm? Eher nicht oder?

„Na gut. Auch wenn es mir schwerfällt" zog sie eine Augenbraue hoch. Er fuhr schnell Auto, aber das tat Louisa für gewöhnlich auch.

„Hattest du heute Abend eigentlich was vor? Ich habe dich einfach so eingenommen..." begann er und sie lachte, während ihr Blick aus dem Fenster gerichtet war.

„Freunde von mir gehen nachher Feiern, da kann ich aber ruhig nachkommen. Also mach dir keinen Kopf! Und du hast frei?" Fragte sie und wandte ihren Blick nicht ab, während sie in der Dämmerung über die Autobahn flogen.

„Okay, das beruhigt mich. Ja, wie gesagt, wir spielen Sonntag gegen Freiburg. Zu spät kam ich, weil die Teambesprechung länger gedauert hat. Weißt du, Freiburg spielt momentan ziemlich gut, da müssen wir uns was überlegen. Das ist so eine typische Mannschaft-" er unterbrach sich selbst und machte eine kurze Pause, als denke er über irgendwas nach.

„Ich weiß selbst nicht, warum ich dir das erzähle. Entschuldige bitte, das interessiert dich sicher überhaupt nicht" meinte er dann wieder locker. Und Louisa verstand diesen Mann nicht. Wieso sagte er so etwas mit einer Sicherheit, die nicht einmal ihre Oma an den Tag legte bei ihrem „Kind. Du musst mehr essen!"?

Sie riss ihren Blick los von den vorbeiziehenden Bäumen und sah sein Profil an. Sein Gesicht war kantig, männlich und hübsch. Das müsste sie ihm zugestehen. „Rede weiter, es interessiert mich sehr wohl" kam es aus ihrem Mund. Dabei wollte sie überhaupt nicht wissen, wie Dortmund gegen wen spielte. Mit einer leichten Überraschung sah er kurz in ihre Augen, ehe er wieder auf die Straße blickte. Dann erzählte er mit einem Strahlen im Gesicht weiter.

Sie waren bereits von der Autobahn hinunter und in Düsseldorf unterwegs, da fragte er „Wenn du magst, kann ich dir ja gern mal eine Karte besorgen?" Louisa lachte künstlich. Und Roman blickte sie fragend an, als er parkte, er schien es bemerkt zu haben.

„Sorry, aber ich bin nicht so der Dortmundfan" erklärte sie sich und noch immer sah er sie verwirrt an. „Ich bin früher oft auf Schalke gewesen, was Fußballvereine angeht ist mein Herz also leider bereits vergeben" zuckte sie unschuldig mit den Schultern und er blickte sie ungläubig an.

„Echt? Das erklärt Einiges." Sagte er und sie sah ihn bereits besorgt an, doch dann lachte er und sie atmete erleichtert aus.

„Erzählst du hiervon eigentlich irgendjemandem?" Entwich es Roman leise und überrascht sah Louisa ihn an. Was war denn das für eine Frage? Was wollte er wissen? Und was sollte sie antworten? Momentan war das alles eher unangenehm, seine letzten beiden Fragen hatten sie ordentlich aus dem Konzept und in Bedrängnis gebracht. Den ganzen Abend würde sie das sicher nicht durchhalten.

„Ja klar, meiner besten Freundin Julia, aber warum? Oh... Achso. Ich verstehe. Nein, ich werde sowas niemals irgendwie weitergeben! Um Gottes Willen! Was denkst du?" Fragte sie verwirrt und entrüstet. Roman blickte sie leicht verlegen an und versuchte sich an einem entschuldigenden Lächeln. Er zuckte unsicher mit den Schultern und Louisa ließ es darauf beruhen. Sie wollte nicht irgendwelche schlechten Erinnerungen aufwühlen.

Gemeinsam betraten sie ein kleines aber unfassbar edel aussehendes Restaurant. Der Besitzer schien ihn zu kennen, denn sie unterhielten sich freudig, während er sie persönlich zu einem etwas abgelegenen Tisch führte. Es war typisch italienisches Ambiente, roch nach Olivenöl und Pasta und war in warmen Farben eingerichtet. Sie genossen gutes Essen mit gutem Wein und redeten und redeten. Irgendwann sagte Roman es sei Zeit zu gehen und führte sie durch die dunkle Altstadt in ein Kino, in dem er Karten abholte, die er offensichtlich reserviert hatte. Ein unverfänglicher Film folgte – Fast and Furious. Der wie vielte Teil das war, wusste sie gar nicht. Aber er kaufte Popcorn und Nachos, und er holte Ben and Jerrys, so dass er nicht mehr alles tragen konnte und warf ihr einen verzweifelten Blick zu. Woraufhin sie verlegen zu lächeln begann und ihm dann lachend zur Hilfe eilte. Sie kauften Sprite für sie und Wasser für ihn. Als er Wasser sagte rümpfte sie die Nase und blickte ihn an, was ihn zum Grinsen brachte „Soft Drinks sind Teufelszeug" flüsterte er verschwörerisch und sie schlug gespielt schockiert die Hand vor den Mund.

Unforgettable (Roman Bürki, Leon Goretzka)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt