Kapitel 39 - I had enough convo for 24

772 33 47
                                    

Da wechselt er also nun nach Bayern... Unfassbar!!!

Tausend Trainer schon verschlissen, Spieler kommen, Spieler gehn... Doch was stets bleibt sind wir Schalker, die immer treu zur Mannschaft stehn💙

Tja was sollen wir dazu sagen? Ich würde sagen, damit hat er sich in einem der kommenden Kapitel mal noch ne Ohrfeige verdient 👋🏼😌
Bin Sonntag im Stadion, das wird sicherlich richtig romantisch, idyllisch, liebevoll 😍🤦🏼‍♀️
Um euch runterzubringen also ein neues Kapitel! Und schönes Wochenende dennoch 💕 Wer Bad Vibes braucht, einfach Insta Kommentare unter seinem letzten Bild lesen 🙏🏼 Göttlich sag ich euch 😂 Wobei ich etwas enttäuscht bin, die bei Julian damals waren irgendwie dramatischer 🤷🏼‍♀️

„Junge Leon, wir dachten du wärst abhanden, geklaut oder so" zog Marius ihn direkt in seine Arme und Louisa stand grinsend daneben. Leon verdrehte lediglich die Augen und nahm dankend die Anziehsachen in die Hand. Er verschwand nochmal im Bad, während die anderen sich auf die Couch ihres kleinen Appartements setzten.

Sie spürte Tims Blick auf sich. „Es ist nicht so wie ihr denkt. Schaut mich nicht so vorwurfsvoll an." Meinte sie entsetzt und Marius lachte lauthals los.

„Ihr seid unglaublich Lou. Was soll ich sagen?" grinste Tim sie an und sie zuckte lediglich die Schultern. Endlich kam Leon auch fertig angezogen aus dem Bad und sie konnten zum Frühstück gehen.

Am Frühstückstisch endlich angekommen, gingen Louisa und Leon auch direkt zum Buffet. Ihr ganzer Teller war voll mit Obst, während sie einen zweiten in der Hand hielt mit Brot und Belag, als sie auf dem Weg zum Tisch Leon entdeckte, der ebenfalls mit zwei vollen Tellern auf sie zusteuerte mussten sie loslachen. Am Tisch dann hatten die Jungs schon Julia zu sich gewunken, ebenso wie Getränke. „Na dann haut mal rein" meinte Tim zu den Beiden, die bloß mit einem kurzen Nicken antworteten und sich sofort hungrig auf ihr Essen stürzten. Nachdem sie alle ihr Frühstück genossen hatten wollten die Jungs zurück in ihr Hotel, hatten sich aber fest verabredet in den kommenden Tagen mal wieder was zu unternehmen.

Völlig übermüdet schleppte Louisa sich auf ihr Zimmer „Was war schon wieder los?" fragte Julia mit einer eindeutigen Mischung aus Besorgnis und Neugier im Blick. Louisa hielt kurz in ihrer Bewegung inne, sie suchte gerade einen Bikini aus dem Schrank, weil sie draußen sich hinlegen wollten. Wenn sie sich schon ausruhen müsste, dann konnte sie das auch draußen, wo sie immerhin braun würde.

„Lass uns das in Ruhe klären" wiegelte sie ab und wurde vielleicht noch etwas sorgsamer beäugt. Es ging Louisa so dermaßen auf die Nerven, dass alle ihre Freunde so taten, als wüssten sie was los sei, dabei wusste sie es doch selber nicht einmal. Sie sollte vielleicht einfach mal ihre Gefühle ordnen, aber dazu kam sie ja gar nicht. Ständig passierte irgendwas Neues in ihrem Leben und kam dazwischen. Vor einem Jahr war alles so entspannt gewesen, weder Leon noch Roman waren da gewesen und sie war auch hervorragend ohne die Beiden klargekommen.

Als sie gerade eine der Liegen direkt am Pool im Halbschatten bezogen, sah Julia sie an. „Louisa, es tut mir leid! Ich will dich nicht nerven, aber ich mache mir ehrlich Sorgen um dich... ich weiß, dass dich das beschäftigt und ich kann auch verstehen, wenn du nicht gerne darüber reden willst, aber vielleicht musst du das einfach mal" Julia wusste auch, wie sehr Louisa diese Gespräche hasste. Aber das führte ja zu nichts, so wie es momentan war, was sollte sie denn tun? Als Freundin fühlte sie sich irgendwie auch verantwortlich.

„Julia ich weiß, dass du das nicht böse meinst. Aber bitte ehrlich, ich hatte einfach zu viel von diesem Thema in den letzten 24 Stunden. Ich muss selber erst mal wissen was ich fühle und was ich will" erklärte sie trocken. Julia nickte verstehend, obwohl sie ganz genau wusste, dass Louisa jetzt nicht in der Sonne schlafen würde, sondern sich mindestens eine halbe Stunde über genau dieses Thema den Kopf zerbrechen würde.

Und so war es auch, Louisa fühlte die Wärme der Sonne auf ihren Beinen, während ihr Kopf im Schatten lag. Aber zur Ruhe kamen ihre Gedanken trotzdem nicht. Immer wieder schwirrte ihr Leons Satz im Kopf herum. Sie hatten damals schon dummerweise ihre Freundschaft aufs Spiel gesetzt, indem sie die Finger einfach nicht voneinander lassen konnten. Sie wollte Leon nicht verlieren, auch wenn sie sich eingestehen musste, dass da Gefühle für ihn da waren, die definitiv tiefer als eine normale lockere Freundschaft und auch als eine beste Freundschaft, waren. Nicht nur diese Anziehung zwischen ihnen, auch der Umgang miteinander, war liebevoll, aber auf einer ganz anderen Ebene als mit Marius und den Anderen.

Andererseits, wusste sie, dass sie diese Gefühle, nicht zulassen durfte, wenn sie ihn nicht ganz verlieren wollten. Es würde alles kaputt machen, wenn sie ihm zugestand, dass sie Gefühle hatten, die tiefer gingen, als sie es sollten, dann wusste sie nicht wie er reagieren würde. Einerseits war da klar noch immer dieser winzige Funken Hoffnung, dass irgendwann etwas aus ihnen werden würde, andererseits wusste sie aber, dass das ziemlich aussichtslos war, allein aufgrund Leons Situation. Das war so viel Konjunktiv, so viel hätte, wenn und aber, dass ihr der Kopf schon brummte. Was sollte sie also tun? Am besten gar nichts, so wie immer.

Andererseits könnte sie nicht ewig zurückstecken, nur weil andere irgendwas nicht tolerieren würden oder weil das schwierig war. Sie musste sich auch einfach mal nehmen was sie wollte, ohne ständig Rücksicht auf alle anderen zu nehmen und dabei ihr eigenes Glück zu vernachlässigen. Denn glücklich würde man nicht vom herumsitzen und warten, das hatte sie mittlerweile gelernt, da musste man schon etwas selbst in die Hand nehmen. Glück war für sie aber auch kein dauernder Zustand, das waren kleine Momente. Das war diese Gänsehaut auf dem Boot in Kroatien wenn sie den Sonnenuntergang sah. Das war gemeinsam Wein trinken am Lagerfeuer bis in den frühen Morgen. Das war das Lachen mit ihren Freunden, so sehr, dass sie Bauchschmerzen bekam. Das war mit Julia Schuhe zu finden die sie beide kauften und sich zu überlegen, was sie damit gemeinsam erleben würden. Das war fliegen, hoch oben über den Wolken und für diese zwei Stunden einfach mal nicht erreichbar sein, einfach nur abschalten. Das war Quad fahren an der steinigen Küste. Und Glück war eben auch das Kribbeln im Bauch, wenn sie küsste. Die Gänsehaut wenn sie im Bett lag und sie gestreichelt wurde. Das Herzrasen, wenn sie zu lange in Leons Augen blickte und ihm zu nah kam. Die Hitze, die in ihr aufstieg, wenn er seine Hand an ihr Kinn legte sie zwang ihn anzusehen und dann so verlangend küsste, dass ihr beinahe schwindelig wurde.

Aber konnte man Glück so abhängig von einer Person machen? Sie kannte Leon schon so lange und all das, was sie erlebt hatten, auch dass sie sich wieder vertragen hatten nach dem was passiert war, das konnte sie nicht riskieren zu verlieren. Ohne es wahr haben zu wollen, hatte er immer zu den wichtigsten Personen in ihrem Leben gehört. Aber natürlich wusste sie auch, wie er sein konnte. Wie er mit seinen Freundinnen von Zeit zu Zeit umging, dass es jeder Zeit sein könnte, dass er aufgrund des Fußballs weg war. Und allem voran, wie er reagierte, wenn er verletzt war. Das physische, wenn er kein Fußball spielen konnte war das eine, aber das viel viel größere Problem war, wie er drauf war, wenn man ihn emotional angriff. Er sprach nie darüber, sie konnte schon immer nur verdammt schwer einschätzen, wie es ihm wirklich tief in seinem Inneren ging.

Unforgettable (Roman Bürki, Leon Goretzka)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt