Kapitel 9 - Pretty little body, dancing like GoGo, aye

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Die Kapitel aktuell sind etwas langweilig... Sorry schon mal dafür. Aber glaubt mir, es wird sehr spannend! ;-) Deshalb lade ich diese Kapitel etwas schneller als gewöhnlich hoch. Nicht, dass ihr die Lust verliert.

***

Und schon war wieder Montag. Louisa war als eine der ersten im Büro. „Louisa, schön, dass Sie schon da sind." Wurde sie von ihrem Chef begrüßt, der schon etwas länger hier zu sein schien.

„Kommen Sie doch in einer Viertelstunde in mein Büro" erklärte er ihr auf dem Flur und sie nickte ihm zu. Dann lief Louisa etwas nervös in ihr Büro. 7:43. Dann würde sie um acht Uhr zu seinem Büro gehen. Sie hing ihren rosa Mantel säuberlich an den Kleiderhaken an der Wand und holte sich einen Tee, ihr Laptop war gerade hochgefahren. 7:52. Was sollte sie in der kurzen Zeit machen? Sie rief dieses Online Programm auf um sich ihre Verkaufszahlen anzusehen und war selbst positiv überrascht und gleichzeitig beruhigt. Einen negativen Grund darauf bezogen konnte das Gespräch schon mal nicht haben.

Sie schnappte sich den Tee und ging ins Büro. „Herr Müller" lächelte sie und er deutete auf den Stuhl gegenüber seines Tisches, auf den sie sich setzte. „Frau Fischer, ich will nicht lang drumherum reden. Die Anweisung für ihre Betreuung von Herrn Bürki habe ich mir nicht alleine ausgedacht, das kam von weiter oben. Berlin denkt, dass sie für weitaus Größeres in unserem Unternehmen geeignet sein könnten. Und heute morgen sehe ich, dass sie daraus einen Empfehlungstermin und bereits policierte Verträge gezogen haben." Er sah sie beobachtend an und Louisa nippte unsicher an ihrem Tee. Sie betrachtete kurz ihre Anzughose und dann wieder ihren Chef.

„Louisa, Sie wissen, dass ich das hier nicht oft mache. Aber Sie sind wirklich talentiert. Was stellen Sie sich vor? Wollen Sie in die Leitung? Führungskraft? Sich selbstständig machen?" Sah er sie an und sie war völlig überrumpelt. Was sagte sie denn nun? Eigentlich hatte sie gerade beschlossen mal wieder etwas mehr Privatleben zu machen. Und mit diesem Gespräch hatte sie beileibe nicht gerechnet! Zwar hatte Maria ihr ja gesagt, dass sei eine Art Test, aber dass dieser solche Wellen schlug?

„Ich liebe den Job, das Umgehen mit Menschen. Aber ich glaube nicht, dass ich dieses Arbeitspensum auf ewig durchhalte" erklärte sie und ihr Chef nickte ihr verständnisvoll zu. „Momentan bin ich rundum zufrieden damit, aber ich habe auch weder einen Freund, noch Familie. Ich habe nur Freunde, die alle viel arbeiten und da immer Verständnis für haben" meinte sie und ihr Chef blickte sie lang an.

„Sie wollen aber, dass das nicht auf ewig so bleibt oder Louisa?" Fragte er und sie nickte bedächtig. „Letztendlich schaue ich, welche Positionen sie angeboten bekommen und teile Ihnen die mit. Aus meiner Sicht sieht es hervorragend aus! Diesen Roman haben Sie schließlich auch erledigt" sie nickte, bedankte sich und ging in die Teeküche.

Maria sah sie fragend an. Sie hatten alle Glaswände an den Büros. Lediglich Rollos um diese abzudunkeln, aber gerade ihr Chef nutzte diese so selten wie möglich. Ihm war Offenheit und Transparenz wichtig.

„Und Louisa?" Fragte Maria und die Angesprochene hatte das noch immer nicht so recht begriffen. „Danke Maria!!" Umarmte sie die Ältere fest. „Es war wie ich gesagt habe, oder? Ein Test? Und du hast bestanden? Oh Glückwunsch Louisa, ich freue mich! Was haben sie dir angeboten?" Sie strahlten beide um die Wette. Dann kamen auch Jenny und Nico.

„Ich habe diese Fussballeraufgabe zur Zufriedenheit aller gelöst" tanzte sie fröhlich los. In der kleinen Küche. Nico und Jenny klatschten mit ihr ab. Dann machten sie sich alle wieder auf den Weg in ihre Büros, nur Jenny kam noch mit zu ihr. Sie schloss die Tür und blickte sich einmal noch auf dem Flur um. „Also Süße, was habt ihr besprochen und wie geht es sonst so?" Fragte Jenny und nippte an dem heißen Kaffee.

„Was soll ich sagen? Ich habe ihm erzählt, dass ich das Arbeitspensum nicht vorstelle durchzuhalten bis ich 70 bin. Er sagt aber ich habe gute Chancen. Ich weiß nicht nicht so recht, ob ich das alles so will. Ich meine, mein Privatleben leidet genug und wie will ich jemals eine Beziehung haben oder einen Mann kennenlernen, wenn ich immer arbeite?!" Jenny sah sie an und nickte. Sie wirkte nachdenklich und nickte dann nochmal

„Ich verstehe was du meinst. Das ist halt die Sache beim Außendienst, du musst eine Menge investieren ne. Deshalb bin ich auch nicht in den Vertrieb, sondern in den Betrieb gegangen nach der Ausbildung" erklärte sie und stellte den Kaffee ab. „Ich will zwar Karriere. Aber nicht so um jeden Preis. Dafür gebe ich nicht alle sozialen Kontakte auf. Das ist es einfach nicht wert. Nur weiß ich auch noch nicht, was ich wirklich will." Zuckte Louisa mit den Schultern und suchte in ihrer Tasche nach ihrem Handy.

„Du machst schon deinen Weg, wenn nicht du, wer dann, Lou?" Lächelte Jenny sie an und ging dann raus, in ihr Büro. Während Louisa erstmal Verträge prüfte ob die auch richtig waren und so weiter. Dann rief sie einige Kunden an, die sie schon ewig versuchte zu erreichen. Gerade für diese Gespräche brauchte man gute Laune! Denn nette Kunden riefen meist auch zurück. Aber wenn sie jemanden bereits fünf Mal versuchte zu erreichen war sie irgendwann genervt.

Jennys „wenn nicht du, wer dann" blieb in ihrem Kopf. Dachte so denn wirklich jeder über sie?! Auch einige Freundinnen aus der Schule sagten so etwas immer. Ihr perfektes Leben wurde so häufig beneidet. Dabei fühlte es sich für Louisa gerade alles andere als perfekt an. Klar im Job war sie erfolgreich. Aber das war es dann auch schon. Sie war gerade erst dabei sich wieder ihren ganzen Freunden und Freundinnen anzunähern, nachdem sie sich während der Ausbildung so entfernt hatte. Sie hatte sich selbst ins Abseits geschossen, das wusste sie. Aber sie wusste auch, dass sie ein riesiges Glück mit ihrem Freundeskreis hatte. Denn die waren alle offenherzig und vergaben schnell Fehler. Trotzdem fühlte sie sich unwohl in ihrer Rolle. Und dann war da ja auch noch die Frage, was sie eigentlich in ihrem Leben wollte? Worauf sie kein bisschen weiter kam. Nicht zu vergessen dieses Männerdilemma, die Frage zwischen kennenlernen und einfach auf sich zukommen lassen. In das sich zu allem Überfluss jetzt ja auch noch Leon einmischte! Irgendwie würde Louisa ihn wohl niemals los.

Unforgettable (Roman Bürki, Leon Goretzka)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt