otome game || bts

~close friendship~*

Ich hatte Akina versprochen, dass ich ihr am Wochenende alles erzählte.
Von meinem ersten Sprung in das Spiel, den Charakteren und was ich machen musste, um wieder hinaus zu gelangen.

Sie hatte mich daraufhin zu sich eingeladen. Ich konnte von Freitag auf Samstag gerne bei ihr übernachten, hatte sie gesagt. Ihre Eltern waren nicht da und so waren wir ungestört. Keiner konnte die ganze Sache mithören, hatte Akina versichert.
Ich nahm die Einladung an und Akina verabschiedete sich kurz darauf von mir.
Eher wiederwillig, da sie sehr neugierig war und am liebsten jetzt schon alles gewusst hätte.

Bevor ich sie etwas besser kannte, dachte ich eher, Akina wäre von der ruhigen Sorte.
Sie arbeitete im Unterricht immer mit und schrieb gute Noten, doch viel redete sie nicht mit den anderen Schülern. Genauso wie ich.
Der Unterschied war, ich hatte Nao, sie war nie mit anderen Freunden zu sehen.

Wenn man sie aber erstmal kennengelernt hatte, war sie ziemlich aufgeweckt und konnte sehr viel reden. Aber nicht so viel, dass man sich davon genervt fühlte, wie es bei Nao manchmal der Fall war.
Apropos Nao, ich fragte mich, was er die letzte Zeit so trieb.
Mir war es nicht so sehr aufgefallen, aber wir verbrachten momentan viel weniger Zeit miteinander. Und es lag bestimmt nicht nur an diesem dämlichen Spiel, auch in der Schule waren wir nicht mehr durchgehend zusammen.

Klar, ich war häufiger bei Akina, aber was machte er während dessen? Hing er mit Kazuya ab?
Meine Gedanken wurden unterbrochen, als Miaka meine Zimmertür aufriss und mich wütend musterte.
"Du hast meinen Maskara geklaut!", beschuldigte sie mich und ich sah sie nur mit meinem ist-das-dein-ernst Blick an.
"Du weißt, dass ich mich so gut wie nie schminke oder?"

Sie schnaubte genervt und wollte gerade die Tür wieder zuknallen, als sie den unordentlichen Kleiderhaufen auf meinem Boden sah.
"Was ist das alles, wo hast du das her?", fragte sie neugierig und kam einfach in mein Zimmer rein.
"Miaka, geh einfach raus. Mom hat bestimmt deinen Maskara ausgeliehen. Jetzt verschwinde.", sagte ich und versuchte sie irgendwie von den Klamotten fernzuhalten, doch meine kleine Schwester ließ sich nicht abbringen.

Sie hob ein Teil auf, ein schwarzes Spitzenoberteil mit Glitzerapplikationen.
"Hat dir das jemand geschenkt? Als ob du dir sowas kaufst. Ist das von dieser einen da?"
"Von Akina? Nein. Und ja, ich habe es geschenkt bekommen, aber das geht dich nichts an. Jetzt raus hier, du musst bestimmt noch Hausaufgaben machen.", sagte ich, riss ihr das Oberteil aus der Hand und zeigte zur Tür.

"Pff, blöde Kuh.", meckerte sie und schloss knallend die Tür hinter sich.
Ich begann die Kleidung in meinen Schrank zu räumen. Langsam und ordentlich, damit ich was zutun hatte.
Der restliche Tag bestand eigentlich nur aus wirren Gedanken und trägen, traurigen Songs.

Als die Schule am Freitag endete, beeilte ich mich nach Hause zu kommen, mich umzuziehen und meine Sachen zusammenzupacken.
Kurz überlegte ich, ob ich auch meine Gitarre mitnehmen sollte, entschied mich aber dagegen, falls ich wieder in das Spiel geholt wurde.
Mit einem kurzen Abschied vierließ ich das Haus wieder und suchte die Adresse, die Akina mir gegeben hatte.

Nao hatte mich heute extrem seltsam angesehen, als mir Akina ihre Adresse sagte und ich sie aufschrieb.
"Du kicherst so extrem kindisch, wenn ihr über Mädchenkram redet. Was ist los bei dir? Das ist super gruselig.", meinte er zu mir, als wir im Matheunterricht gesessen hatten und ich gerade versuchte die Aufgabe zu lösen, die an der Tafel stand.
"Mit dir kann man nunmal nicht lachen. Du bist unlustig, Nao. Ist dir das noch nie aufgefallen?", fragte ich neckend und arbeitete weiter.
"Das hört sich schon eher nach dir an, Hanayo.", grummelte er, aber ich hörte ein leichtes Lächeln. Vielleicht auch etwas Erleichterung.

Nach einer Weile des Herumirrens, hatte ich dann endlich Akinas Haus gefunden, ein schönes Einfamilienhaus, mit gepflegtem Vorgärtchchen und einem roten Briefkasten. Das ganze sah ziemlich amerikanisch aus.
Ich klingelte an der Tür und eine strahlende Akina öffnete mir.