~chapter 12 - devious actress~*

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Asha zerrte mich weiter bis nach draußen

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Asha zerrte mich weiter bis nach draußen. Dieses mal öffnete sich der Haupteingang und helles Tageslicht schien mir entgegen.
Es war nicht übermäßig warm, aber es war auch nicht mehr so kalt, wie es bei meinen sonstigen Besuchen hier war.

"Asha, komm zur Vernunft. Das Spiel spielt dir einen Streich.", redete Namjoon auf sie ein, damit sie endlich anhielt.
Doch sie schüttelte nur entschlossen den Kopf und zerrte mich weiter.
Als sie mit mir um die Ecke biegen wollte, fiel ich hin und verlor meine Brille.

Plötzlich veränderte sich die Umgebung. Alles schien, als würde es in seine Einzelteile zerlegt werden. Und dann bestand es nur noch aus schwarzen Flächen mit grünen Streifen.
Als ich an mir herunter blickte, sah ich normal aus. An mir hatte sich nichts verändert. Meine Brille war auch wie zuvor.

Und dann sah ich zu Asha, welche versuchte mich wieder auf die Beine zu ziehen. Ihr Körper hatte sich ebenfalls nicht verändert. Er war wie zuvor, sie wirkte wie ein ganz normaler Mensch in einem Computersystem.
"Du bist keine Figur dieses Spiels. Du bist ein ganz normaler Mensch, wie ich.", sagte ich und sie hörte urplötzlich auf an mir zu ziehen.

"Ich bin seit Anbeginn des Spiels hier, wie könnte ich keine Figur des Spiels sein?", gab sie zurück. Ihre Frage war eher eine klare Feststellung, sie wollte keinen Wiederspruch von mir hören, das hörte ich ganz klar aus ihrer Stimme.

Namjoon löste Ashas Griff von meinem Arm und hielt mir seine Hand hin.
Seine ganz normale, menschliche Hand.
Ich drehte den Kopf. Auch die anderen waren hier, mit ihrem üblichen Aussehen.

Was hatte das zu bedeuten? Wieso konnte ich das jetzt alles sehen, nach der Abnahme meiner Brille?
Ich hob das Ding mit den runden Gläsern auf, setzte es auf die Nase und konnte beobachten, wie alles wieder sein vollendetes Aussehen annahm.
Als ich zu Jin sah, bemerkte ich seinen durchdringenden Blick. Er hatte es mitbekommen. Mein Staunen. Sicherlich wusste er, was ich gesehen hatte.

"Oh mein Gott. Was ... was ist gerade passiert?", fragte nun Asha aufgebracht und ich sah zu ihr. So wie alle anderen auch.
Sie hatte sich auf den Boden gekniet und sah ihre Hände an.
"Das, das wollte ich nicht. Es tut mir so leid.", sagte sie.

Tränen begannen zu fließen und Namjoon nahm sich ihr an.
Ich konnte nicht einschätzen, ob das nun ihre wirkliche Empfindung war oder nur geschauspielert. Unsicher sah ich zu den anderen, die allesamt betroffen oder erleichtert aussahen, dass Asha wirklich nur durch das Spiel so durchgedreht war.

Alle bis auf Jin, welcher die Augen verdrehte und mich kopfschüttelnd ansah.
Das war mir Zeichen genug.
Asha spielte nur eine Rolle und sie war ziemlich überzeugend darin.

Plötzlich kam Bewegung in die Männer und sie stürmten alle auf mich zu, um mir eine helfende Hand anzubieten.
Yoongi und Jimin waren die Schnellsten und hatten sich einfach jeweils einen meiner Arme geschnappt, um mich wieder auf die Füße zu stellen.
Jungkook, Taehyung und Hoseok sahen meine beiden Helfer enttäuscht und beleidigt an.

"Ehm, ja, danke.", sagte ich schnell und versuchte, unter den ernsthaft besorgten Blicken der beiden, meine Arme frei zu bekommen.
Als ich mich wieder zu Namjoon und Asha umdrehte, hatte sich Asha in Namjoons Arme geschmissen und heulte bitterlich.
Namjoon tat mir ehrlich leid. Seine Mimik sagte auch aus, dass er nicht wusste, was er machen sollte.

Zudem sah es ziemlich albern aus, wie sie auf schwach tat, damit Namjoon sie festhalten musste und sie kleiner wirkte als er, obwohl sie beinahe genauso groß war wie er.
Es sah aus, als müsste sie dringend zu Toilette.

"Vielen Dank, Namjoon.", sagte sie in weichem Ton und mir fielen bald die Ohren ab, so realistisch hörte es sich an.
Hatte sie eine verdammte Schauspielausbildung oder sowas?

Auf wackeligen Beinen kam die hochgewachsene Frau auf mich zu und sah zu mir herunter.
Dann nahm sie eine meiner Hände.
Um uns herum waren erstaunte Laute der Member zu vernehmen, doch Asha ließ sich davon nicht stören.

"Es tut mir so leid, Hana, was ich dir angetan habe. Ich war einfach nicht ich selbst.
Lass uns von jetzt an gute Arbeitskolleginnen und Freundinnen sein.", sagte sie mit einem zuckersüßen Lächeln und ich sah sie nur total von der Rolle an.
Sie nickte mir noch einmal strahlend zu und lief dann an mir vorbei.
"Na los Leute, wir müssen uns um die Promotion eures Albums kümmern. Jin, du kannst dir ja mal die Farbauswahl ansehen, die ich vorbereitet habe. Nimm Hana mit, damit sie eine Aufgabe hat."

Es war ja kaum zu fassen, wie sie nun sprach, als wäre sie ein Engel. Ihre Stimme klang zart und kein bisschen mehr streng, eher fröhlich. Wüsste ich nicht, dass das alles nur gespielt war, wäre ich glatt auf ihr Verhalten reingfallen. Ich hätte es ihr sofort abgekauft, so wie die meisten der jungen Männer.

Aber ein paar zweifelten. Jimin und Yoongi sahen mich fragend an, aber auch Jungkook schien zu zögern. Ihnen stand ins Gesicht geschrieben, dass sie sich fragten, ob hier alles wirklich der Wahrheit entsprach, oder nicht.
Wenigstens hatte ich jetzt eine Gelegenheit mit Jin zu sprechen.

Wir gingen alle als geschlossene Gruppe zurück zum Entertainment. Naja, fast. Asha hatte sich Jin geschnappt, weil sie kurz mit ihm über diese Farbauswahl sprechen wollte und lief nun mit ihm weit hinter uns.
Ich war zwischen den anderen Männern so ziemlich eingekesselt und konnte nicht wirklich viel von den beiden erhaschen, wenn ich nach hinten sah.

"Es ist wirklich seltsam, was dieses Spiel mit einem macht.", sagte Taehyung plötzlich.
Wahrscheinlich um ein Gespräch in unserer ruhigen Gruppe ins Rollen zu bringen.
"Es ist eher seltsam, was es mit Asha macht. Sie sollte doch eigentlich nicht wirklich davon beeinflusst werden. Das Spiel handelt von uns, sie sollte gar nicht so oft auftauchen. Sie wurde doch mit viel geringerer Auftretenswahrscheinlichkeit programmiert.", gab Yoongi nun zu bedenken.
Es schien ihn wirklich sehr zu berschäftigen. Genauso wie einige der anderen hier.

"Er hat recht. Auch ihre Reaktion, nachdem sie aus ihrer angeblichen Fremdsteuerung aufgewacht ist, passt nicht zu ihren üblichen Charaktereigenschaften.", schaltete sich Jimin ebenso ein.
"Ich habe gesehen, wie sie Hana angeschaut hat, als sie sich bei ihr entschuldigt hat. Es hat etwas böses in ihren Augen geblitzt.", fügte Jungkook hinzu.

Nun war es wieder still und alle waren ihren eigenen Gedanken überlassen.
Auch wenn sie es langsam merkten, gab es immer noch zu viele Ungereimtheiten.
Die Jungs und Asha konnten keine gewöhnlichen Charaktere sein, sie hatten sich nicht in diese netzartige Aufmachung verwandelt, wie es die ganze Umgebung getan hatte.

Als wären sie eine ganz andere Konstruktion, die nicht hierhin gehörte, so wie ich.
Es war wirklich rätselhaft. Wenn die Member aber Menschen waren, wie ich, wie konnten sie dann denken, dass sie fester Bestandteil des Spiels waren?
Ich hoffte sehr, dass Jin die passenden Antworten auf meine Fragen hatte.




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