~chapter 17 - weak girl~*

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Jin wollte mich nicht zurück zum Entertainment gehen lassen

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Jin wollte mich nicht zurück zum Entertainment gehen lassen.
Ich sah ihn aufgebracht an. Ich machte mich gerade selbst mehr als verrückt, das wusste ich, aber ich konnte es nicht stoppen.
Meine Beherrschung verlor sich langsam immer mehr.

"Dann hol ihn wenigstens hierhin, Jin."
"Na gut, aber bleib hier."
"Ich bin nicht lebensmüde und laufe Asha direkt in die Arme, okay? Ich gehe ins Studio, lasse meinen Frust raus und warte, bis jemand von euch klingelt."

Jin stand schnaubend auf und sah mich auf komische Weise betroffen an.
"Mach dir nicht zu große Sorgen. Jimin ist schlau, er wird sich nicht so schnell verplappern, wie du. Er hat seine Gefühle ziemlich gut unter Kontrolle, was man von dir nicht behaupten kann."

War das eine Anschuldigung für irgendetwas? Wenn ja, ich konnte darüber gerade sowieso nicht nachdenken, geschweige denn richtig darauf reagieren.
"Jedenfalls, solltest du dir über ein paar Sachen endlich mal im Klaren werden, ich weiß, es ist für dich wahrscheinlich noch ziemlich überfordernd, aber es gibt ein paar Leute, die stumme Aufforderungen machen und auf deine Antworten warten. Nur als kleiner Hinweis."

Ich nickte nur schweigend und sah dann dabei zu, wie der Ältere sich von dem Barhocker erhob und zur Tür lief.
Wieder verließ er das Apartment ohne ein weiteres Wort zu sagen und ließ mich einfach alleine.
Genau in dem Moment, als Jin weg war, summte mein Handy und eine Nachricht wurde angezeigt.

"Ich bin mit dir noch nicht fertig, Hanayo. Scheinbar gibt es etwas, über das wir uns unterhalten müssen."

Ich wusste sofort, dass es Asha war und machte einen Screenshot der Nachricht, löschte sie aber dann. Danach ging ich endlich ins Studio und nahm mir die Gitarre.
Doch irgendwie konnte ich mich nicht konzentrieren.
Ich ging an das Klavier, aber ich konnte nur an Jimin und an Yoongi denken. Es war zum Verrücktwerden.

Dann sah ich das Schlagzeug an. Ich hatte schon lange kein Schlagzeug mehr gespielt.
Ich hatte keine Zeit und nicht so viel Talent wie Kazuya.
Warum war ich überhaupt ins Studio gegangen?
Der Anblick der Instrumente löste nur Erinnerungen in mir aus.

Nach einer Weile, die ich stumm auf der Couch verbracht hatte, an die Wand mir gegenüber starrend, klingelte es und ich lief mechanisch zur Tür.
Als ich öffnete, waren es weder Jin, noch Jimin.

"Darf ich reinkommen?"
"Ehm, ja, warum nicht?"
Ich machte die Tür weiter auf und ließ Yoongi eintreten.
Er wartete, bis ich die Tür zugemacht hatte und ließ mich zuerst ins Wohzimmer treten, dann setzte er sich auf eine der Couchen, genau auf den Platz, auf dem ich vorher saß, als hatte er es gewusst, und blickte mich leidend an.

"Ich kann nicht länger warten, Hanayo. Die ganze Zeit halte ich mich zurück, schaue dabei zu, wie du Jimin deine Aufmerksamkeit schenkst. Sag mir doch einfach, dass du ihn willst, und nicht mich."
Ich biss mir auf die Unterlippe.
Konnte er sich überhaupt vorstellen, wie hin und her ziehend das alles war?

Vorhin noch hatte Jimin mich festgehalten, mir seine Wärme geschenkt, jetzt saß Yoongi vor mir und sagte mir, dass er eifersüchtig war. Dass er sich meine Aufmerksamkeit wünschte.
Es hätte vielleicht einfach sein können, doch entweder machte ich es mir schwer, indem ich mich zu beiden hingezogen fühlte oder einer der beiden machte es mir schwer, indem sie etwas von mir forderten, das ich nicht gleichzeitig beiden geben konnte.

"Ich kann darüber gerade nicht nachdenken, Yoongi. Es gibt gerade andere Sachen, die ich erst einmal richtigstellen muss."
Yoongi erhob sich wieder, stellte sich direkt vor mich und ich blickte auf unsere Füße.
Dann spürte ich seine Hände an meinen Wangen und wie sie meinen Kopf nach oben richteten, damit ich ihn ansah.

"Ich mag dich. Und ich will dich nicht länger mit einem anderen Teilen, das geht mir auf die Nerven."
Mit einem Ruck näherte Yoongi sein Gesicht meinem an und sah mir durch leicht geöffnete Augen in die meinen.
"Lass dein Herz entscheiden. Aber lass es die richtige Entscheidung treffen."

Yoongi kam mir immer näher und ich zog automatisch meinen Kopf ein kleines Stück zurück.
Ich konnte das nicht. Jetzt noch nicht. Vielleicht nie. Auf jeden Fall nicht in diesem Moment.
"Tut mir leid. Ich mag euch beide sehr. Du kannst keine Entscheidung von mir erzwingen, auch wenn es dir weh tut zu warten."

Yonngi ließ von mir ab, ging an mir vorbei und verließ einfach das Apartment, genauso wie Jin vorher. Dieser kam übrigens genau in dem Moment mit Jimin rein.
Ein fliegender Wechsel, der mich alle Kraft kostete, nicht vor Verzweiflung loszuheulen.

Sein enttäuschter Blick verfolgte mich. Als Jimin, Jin und ich uns auf die Chouchen setzten, als Jin mich immer wieder anstubste, weil ich nicht aufpasste, als Jimin mich fragte, weshalb er jetzt kommen sollte.
Ich war körperlich anwesend, aber meine Gedanken hingen so vielen Situationen hinterher, dass ich sie gar nicht zählen konnte.
Ich musste mir wirklich langsam über einiges im Klaren werden.

Irgendwann, als ich endlich einige der Gedanken abschalten konnte, sah ich zu Jimin, welcher mich musterte, als hatte er mich zum ersten Mal gesehen.
"Was hat Yoongi zu dir gesagt?"

Und genau da brachen alle Dämme. Und es war mir egal, dass Jin und Jimin mich heulen sahen.
Ich legte mein Gesicht in meine Hände, krümmte meinen Oberkörper so zusammen, dass meine Arme auf meinen Oberschenkeln lagen und schluchzte so, dass ich kaum noch Luft bekam in meiner Kauerposition.

"Es ist alles so unfair. Warum seid ihr so unfair? Warum ihr?", nuschelte ich in meine Hände und Jin fragte mich, was ich gesagt hatte.
Sanft strich er mir über den Rücken, was mich allerdings kein bisschen beruhigte, es wurde nur schlimmer. Als Jin es merkte, nahm er seine Hand wieder zurück und ich merkte, wie er neben mir aufstand, hörte das Klirren eines Glases und wie er Wasser hinein goss.
Dann stellte er es vor mir auf den Couchtisch.
"Warum kann ich nicht einfach aufhören euch beide zu mögen? Warum hat das überhaupt angefangen?", nuschelte ich weiter. Sie verstanden es sowieso nicht.

"Beruhig dich, Hana. Trink erst einmal ein Schluck Wasser."
Ich nahm kurz meine Brille ab und wischte mit über die geschlossenen Augen, dann setzte ich sie wieder auf. Sie war voller Tränen, obwohl ich versucht habe, das runde Glas so gut wie möglich von dem salzigen Wasser abzuschirmen.
Schnell trank ich etwas aus dem Wasserglas und versteckte mein Gesicht dann wieder hinter meinen Händen.

Jimins Blick hatte ich absichtlich vermieden. Er gehörte zu den zweien, die das in mir auslösten. Auch wenn sie es nicht mit Absicht taten.
"Warum haben sich plötzlich meine Gefühle eingestellt, wo ich sie doch sonst immer unter Kontrolle hatte?", fragte ich bitter und dieses Mal ohne genuschel.
Die beiden konnten es also sicherlich einwandfrei verstehen, doch es juckte mich gerade recht wenig.

"Du meinst für Yoongi?", fragte Jin.
Musste er das jetzt hier erfragen, während Jimin dabei war?
Ich sah auf, direkt zu Jimin, welcher mich traurig ansah.
"Mitunter.", antwortete ich Jin, während mein Blick immer noch auf Jimin lag.

Dieser verstand und weitete die Augen.
Nun hatte ich beiden konkret gesagt, dass ich etwas für sie empfand. Sie wussten nun beide, dass ich sie beide mochte.
Nur ich wusste immer noch nicht, für wen diese Gefühle stärker waren.

Jimin, der mich schützend und erleichtert umarmt hatte, Yoongi, welcher mich gerade fast geküsst hatte ...
Ich war vielleicht sogar einen kleinen Moment kurz davor gewesen, es zu tun, nur um herauszufinden, ob meine Gefühle für ihn stärker waren, aber das konnte ich so nicht herausfinden. Es wäre nicht die richtige Angehensweise gewesen.

Stattdessen saß ich jetzt vor Jimin und ergründete seine Gefühle durch seine Augen.
Er sah mich offen an.

Sein Blick sagte mir, dass er abwarten würde, auch wenn es schwer war.
Dass er alles akzeptieren würde, hauptsache mir ging es wieder besser.

Noch einmal wischte ich mir über die Augen.

Dann schenkte ich Jimin ein dankbares Lächeln.




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