otome game || bts

~furious hellcat~*

Dreckige, schwitzige Wäsche waschen.
Das war eine wirklich gute Idee von Jimin gewesen.
Ich war super begeistert.

Was mich allerdings wunderte war, dass es hier wirklich einen Raum gab, in dem man Wäsche waschen konnte. Konnte sich dieses Entertainment keinen Reinigungsservice leisten?
Ich tippte eher darauf, dass es in diesem Spiel keinen Reinigungsservice gab.

Zu allem Überfluss kam auch noch Asha herein stolziert und betrachtete mich von oben herab, wie die böse Stiefmutter es bei Cinderella tat. Allerdings mit einem Handy in der Hand, auf das sie kurz drauflinste.
"Du hast eine blühende Fantasie.", sagte sie dann ohne Zusammenhang.
"Musst du dich nicht um irgendeinen Quatsch kümmern? Irgendwelche Showangebote für die Gruppe abchecken und Anfragen annehmen oder ablehnen, je nachdem. Vielleicht irgendwelche Intervierws organisieren?", fragte ich und wusch die Wäsche, die ich mit der Hand waschen musste im Waschbecken.

"Also eigentlich wollte ich mit dir reden. Über deinen Traum letzte Nacht. Du verwirrst mich, ich dachte, du willst die Jungs von dir fernhalten?", fragte Asha und stoppte meine Hände, indem sie meine Handgelenke festhielt.
Woher wusste sie von meinem Traum? War diese Nachricht von ihr?
"Natürlich war die Nachricht von mir, Dummchen."
"Wie kannst du ..."
"Deine Gedanken sind mit dem System verbunden. Ich verteile üblicherweise die Befehle, also gelangen alle Informationen zu mir.", erklärte sie und fuchtelte mit ihrem Handy vor meinem Gesicht herum.

Meine Augen wurden größer und Ashas Lächeln bedrohlicher.
"Du weißt gar nicht, wie ich es gerade genieße, dass du dich fühlst wie ein hilfloser Welpe.", lachte sie und sofort wurde meine Miene wieder eisern und ich entfernte meine Arme aus ihrem Griff.
Dabei spritzte das Wasser gegen den Spiegel und auf Ashas makelloses Kleid.
Es war zwar faltenlos, aber nun ziemlich nass.
"Du Tollpatsch!", schrie sie.

Diese Frau war wohl nicht nur ein Kontrollfreak, sondern hatte auch noch einen Ordnungsfimmel.
Sie suchte ein sauberes Tuch, aber beinahe alles hier war dreckig oder noch klatschnass.
"Vergessen wir das. Jedenfalls war dein Traum eine äußerst kindische Wahnvorstellung und wird so niemals im Spiel gegeben werden. Nur zu deiner Information.", zischte sie.
Ich verstand ihren Standpunkt nicht.

Gerade als sie sich zum Gehen abwendete und ihre Hüften dabei überschwenglich wackeln ließ, fiel bei mir der Groschen.
"Du willst die Jungs für dich haben! Hab ich recht? Du akzeptierst die willenlosen Avatare, da sie ja sowieso nicht echt sind ... aber ich habe einen eigenen Willen und könnte zur Gefahr für dich werden, indem ich dir einen der Kerle wegschnappe."

Asha blieb stehen. Sie blieb einfach nur stehen, drehte sich nicht um, ballte bloß die Hände zu Fäusten. Ansonsten war ihre Körperhaltung genauso gefasst wie sonst.
Bis sie sich umdrehte und ich mich bei ihrem wütenden Blick erschrak.
Sie sah aus, als stieg gleich Qualm aus ihrer Nase empor.

"Was bildest du dir eigentlich ein, du kleiner, unreifer Teenager. Hör auf, dir so etwas auszudenken und kümmer dich um deine eigenen Angelegenheiten.", keifte sie, blieb aber auf Distanz.
Trotzdem sah sie mehr als gruselig aus.
"Wie es der Zufall so will, ist genau das hier eine meiner Angelegenheiten. Außerdem deute ich deinen Ausraster als Ja. Du würdest nicht so reagiereen, wenn ich falsch läge.", sagte ich und hielt ihrem wütenden, bohrenden Blick stand.

"Du hast keine Ahnung, Hanayo Ito. Von gar nichts. Hier gehörst du nicht hin, du interpretierst überall etwas hinein, wo gar nichts ist.
Hör auf so aus der Stränge zu schlagen, halt dich an die Regeln und misch dich nicht noch weiter ein!"
Ashas Stimme war nur noch ein hysterisches Geschreie. Sie erinnerte mich an eine Furie.

"Es gibt keine Regeln mehr in diesem Spiel, soweit ich sehe."
"Es gibt meine Regeln. Und eine davon besagt, dass du einfach hier unten deine Arbeit machst, weit weg von den wichtigen Arbeiten und BTS. Du lenkst sie bloß ab.", fauchte sie und lief aus dem improvisierten Waschkeller.
Ich hörte wie etwas klickte und lief fassungslos zur Tür.