~passing time~*

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Der Boden war aufgeplatzt, überall lag Schutt herum und das Beste daran war, alles switchte zwischendurch in seine Ursprungsform zurück und bestand entweder aus komischen, grün-grauen Pixeln oder diesem schwarz mit den dünnen grünen Strichen, wie ich es sonst immer beobachten konnte, wenn ich meine Brille mitten im Spiel absetzte.

"Wir müssen einen kleinen Umweg gehen. Die bekannten Eingänge im Entertainment sind sowieso deaktiviert. Also los.", sagte Yoongi und zog mich hinter sich her, entgegengesetzt der Richtung, in die man sonst laufen musste, um zum Entertainmentsgebäude zu kommen.

Ich konnte es noch nicht ganz fassen. Yoongi hatte mit Asha zusammengearbeitet, aber seit dem er sein Gedächtnis wieder hatte, arbeitet er gegen sie und er musste trotzdem weiterhin Jin und mich eingehend beobachten. War seine ganze, anfängliche Zuneigung also nur gespielt?
Hätte ich mich für ihn entschieden, wäre ich jetzt vermutlich ganz schön enttäuscht, aber da ich es nicht hatte, war ich einfach nur verwirrt.

Außerdem, warum hatte Asha noch nicht bemerkt, dass Yoongi plötzlich gegen sie arbeitete? Ich dachte, sie wäre so eine helle Leute ... das mit Jin hatte sie ja auch herausgefunden.
"Was plant sie?", fragte ich.
"Wie gesagt, ich habe keine Ahnung. Das einzige, was ich weiß ist, dass sie dich loswerden will. Wie sie das anstellen will, möchte ich mir nicht einmal vorstellen."

"Und dann gehen wir da jetzt einfach so hin? Ohne, dass wir überhaupt eine Idee davon haben, was sie vorhat?", fragte ich aufgebracht, hielt aber Yoongis Tempo ein.
Mittlerweile waren wir in einer Gasse verschwunden und in einer grauen Betonwand zog Yoongi einfach einen großflächigen Stein nach hinten, öffnete einen kleinen Teil der Wand, wie eine Tür, und ein viereckiges Loch entstand.

Man musste sich etwas kleinmachen, um hindurchzupassen. Yoongi ging vor und ich trat nach ihm ein. Es war stockduster hier, aber mein Vordermann hatte eine Taschenlampe parat.
"Keine Sorge, vertrau mir einfach, ich weiß schon, was ich tue."

"Also hast du wenigstens einen handfesten Plan? Ich habe langsam keine Lust mehr alles spontan zu regeln.", sagte ich. Jetzt, wo es wohl auf das Ende zuging, wurde ich ziemlich nervös.
Das merkte auch Yoongi.
"Hör zu.", sagte er als er stehen blieb. Er drehte sich zu mir um und blendete mich mit der Taschenlampe. Sofort ließ er sie wieder sinken.

"Es kann vermutlich nicht alles nach Plan verlaufen, aber wenn wir es schaffen, dass Jimin sein Handy bekommt und du mit den anderen Telefonen vorerst verschwindest, dann dürfte die Hälfte schonmal geschafft sein. Problematisch wird es erst dann, wenn du zu Chapter 25 das letzte mal in das Spiel gebeamt wirst. Wir müssen die Telefone verteilen, ohne dass Asha es mitbekommt und darauf hoffen, dass sie nicht noch eine kleine Überraschung für uns hat.
Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass sie diesen Teleportationsprozess irgendwie aufhalten kann. Dazu müsste sie die Handys zerstören oder etwas am Gerätesystem verändern."

"Okay.", sagte ich leise, aber ganz überzeugt war ich noch nicht.
Es half alles nichts, es musste jetzt endlich alles geregelt werden. Egal wie.
Wir liefen weiter, die Gänge wurden manchmal schmaler und dann wieder breiter, dafür konnten wir die ganze Zeit aufrecht gehen und mussten uns nicht weiter verbiegen.

"Hier kommen wir direkt in Ashas Büro aus. Wir können nicht sicher sein, wo sie ist, aber hier sind wir am abgeschirmtesten. Wir kommen in einem Spind aus, der kleine Luftschlitze hat und können unbemerkt beobachten, wer sich im Raum befindet.", erklärte Yoongi, ehe er eine weitere Luke öffnet und schwaches Licht in den dunklen Gang fällt.

Wir traten langsam und so leise wie möglich hinaus und in den Metallspind hinein. Es war ganz schön eng hier zu zweit und Yoongi und ich standen eng aneinandergepresst in dem kleinen Raum.
Ich beachtete diesen Aspekt gar nicht weiter, sondern lugte durch die drei Schlitze nach draußen, um etwas zu erkennen. Dieses Büro sah ziemlich normal aus. Ein überfüllter Schreibtisch, ein teurer Computer, ein Kleiderhaken mit angehangenem Mantel, überall Schränke mit Ordnern, aber niemand war da.

otome game || btsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt