Renn!

Kapitel 17

Benni (schaut triumphierend) : Ich hab den Stein schon wieder weiter werfen können...
und wirft gleich noch einen hinterher.
Sibel: Dir werd ich zeigen!
Ich werfe auch einen.
„Ein Satzt mit X- das war wohl nix", zieht er mich auf. Ich mache einen Schmollmund und er lacht. „Du hast ne falsche Technik..." Er sieht so zufrieden aus, dass es auf mich überschwappt. Fröhlich grinsend lege ich mich in den Sand.
Benni: Wie bist du schon wieder angezogen... der Herbst kommt, du wirst noch krank..."
Sibel: Ach Benniiiiiii
Benni: Nix Beniiiiiii, wir gehen doch nicht auf eine Hochzeit....
Auch er legt sich in den Sand und dreht sein Gesicht zu mir, sodass ich es studieren kann. Auf die feine Narbe an seinem Mund, fällt ein Sonnenstrahl und man kann sie erkennen. Verzwifelt versuche ich neue Narben zu erkennen aber da ist nichts...
Benni: Ich wurde nicht verprügelt.
Er sagt es so leichthin....Ich werde rot.
Benni:Du guckst mich an, wie Sherlock. Dachtest du echt ich merk nicht, was du da machst?
Sibel: Ähhhh..... ohhh....
Benni: Hör auf... guck mich normal an... Gib mir Normalität, die brauch ich am meisten.
Ich nehme seine Hand in meine und er legt seine Hand an meine Wange....
Benni: Du frierst ja.... Warum bist du so angezogen?
Sibel: Ach ich wollte mich mit Koray treffen....
Benni: Scheiß auf den Idioten... guck dir den Sonnenuntergang an....
Sibel: Nenn ihn nicht so... er ist ganz okay... Sonnenuntergang? Mist! Ich bin spät!"

Schnell springe ich auf und ziehe meine Klamotten zurecht.
Benni: Ich dachte wir sind den ganzen Tag zusammen
Sibel: Tut mir leid...
Benni (lacht): Mach keine dicke Unterlippe... geh schon...

Die Unterlippe ziehe ich immer runter, wenn mir etwas leid tut. Komische Angewohnheit....
Ich gebe ihm ein Küsschen und renne schnell davon.
Oh nein! Koray wartet bestimmt schon. Ganz außer Atem erreiche ich den Treffpunkt und sehe, dass Koray in der Pizzeria sitzt – neben ihm ein Mädchen. Studentin, erkenne ich mit einem Blick. Sie schmeißt sich ganz schön an ihn ran, spielt mit ihren Locken und lächelt immer wieder. Koray scheint ganz zugeneigt zu sein.
Schnell schreite ich rein. Er ist immernoch MEIN Freund. Als ich hinter ihm bin räuspere ich aus voller Kehle. Ruckartig dreht sich Koray um und nimmt mich in die Arme, dabei funkele ich, dass Mädchen an. Ohne Worte zieht sie ab.

Koray: Du bist aber spät...
Sibel: Wer ist das?
Koray: Ah keine Ahnung... Uhrzeit wissen...

So sah, dass aber gar nicht aus.....
Koray: Guck nicht so böse
Sibel: Ja ist doch...
Koray: Du bist in letzter Zeit so anders...
Sibel: Wie denn?
Koray: Du redest mit mir....also richtig...Früher musste ich immer die Unterhaltungen leiten, weil aus dir kein Ton kam.

Wie komisch, ist dass denn? Und ich fand ihn immer so auf sich bezogen.... Alle haben andere Wahrnehmungen.
Der Kellner kommt und Koray bestellt für uns beide das Gleiche, ohne zu fragen ob ich überhaupt will.
Sibel: Was machen wir heute noch?
Koray: Ich dachte ich mach dich heute wieder glücklich....
Sibel: Da bin ich aber gespannt....
Koray: Ich hab ein Tütchen dabei

Er grinst übertrieben. Gut gemacht- Koray...

Koray: Du ziehst ne Fresse... was soll dass?
Sibel: Ich will nicht...
Koray: Sei nicht sooo spießig....
Sibel: Boahhh....

Aber wir können nicht weiterstreiten der Kellner bringt das Essen und wir verstummen beide. Während ich in meiner Pizza rumstochere, schlingt Koray alles runter.

Sibel: Du hast aber Hunger...
versuche ich das Gespräch anzufangen...
Koray: Hmmmm
Sibel: Koray...
Koray: Ja?
Sibel: Ich geh jetzt... das bringt doch nichts.
Wütend stampfe ich raus.

Zu meiner Überraschung kommt er hinterher.
Koray: Sibel!!!!
Sibel: Hmmm?
Koray: Warum rennst du immer davon?
Sibel: Ich? Ich renne davon? Wer kommt, denn ohne Drogen nicht klar? Wer flüchtet sich in die?
Koray: Wenn du meine Probleme hättest...
Sibel: Was weißt, du denn von meinen Probleme?
Koray: Und was weißt du von meinen?

Ich verstumme. Ja was, weiß ich von seinen...
Sibel: Was hast du denn für Probleme?
Ich mach einen Schritt auf ihn zu.
Sibel: Ja Koray... du bist schon die ganze Zeit so down. Also jetzt frage ich... du musst es jetzt sagen....
Er schlägt gegen eine Wand. „Du bist ein Problem. Immer wenn ich mir Mühe gebe landen wir so. Selbst Sex ist nicht mal mehr Thema... Ich mache und mache und es kommt nichts. Das verzweifelt mich...."
Dabei schaut er so deprimiert, dass es mein Herz bricht. Ich bin echt keine gute Freundin.
Sibel: Du verdienst was besseres...
Koray: Ich will aber verdammt nochmal dich...

Damit schließt er mich in seine Arme und drückt mich. Ich schließe die Augen und versuche den Moment zu genißen.

Koray (flüstert): Ich hab jeden Tag angst, dass du Schluss machst....

Ich schaue zu ihm hoch und küsse ihn leidenschaftlich. „Sei nicht albern... ich liebe dich."
„Wirklich?" Ich nicke und kneife ihn in seine Wange. Er schaut drein wie ein kleines Kind, sodass ich ihm zulächele und er schlingt den Arm um meine Hüfte.
Koray: Wir sollten an unserer Beziehung arbeiten....

Meint Koray das Ernst? Will er echt nicht mehr im Schein leben? Sondern endlich mal was echtes...?

Sibel: Ja, dass sollten wir...

Hoffnung erfüllt mein Herz.