Renn!

Kapitel 33

Erst bin ich überhaupt nicht begeistert davon mich mit Berkcan zu treffen. Aber mit der Zeit freunde ich mich mit dem Gedanken an. So habe ich eine Ausrede mich nicht mit Koray treffen zu müssen. Da es draußen kalt ist, ziehe ich mir nen Oversize Pulli an. „Sexy genug Berkcan?", frage ich amüsiert in den Spiegel. „Ja unglaublich. Können wir jetzt in die Biblo?" „Berkcan?!" Ja, er steht wirklich vor mir. Was sucht er um diese Uhrzeit hier?
„Ich dachte du sagst ab. Also wollte ich sicherstellen,dass du kommst.Aber wie ich höre, war die Sorge unbegründet. Du machst dir Sorgen ob ich dich sexy finde."
„Halt die Klappe. Arschloch!" Ich werfe mein Kajalstift nach ihm. Aber er grinst nur frech. „Komm jetzt!", sagt er und legt den Arm um meine Taille. Meine Körperhaare richten sich auf. Dieser Junge hat etwas elektrisierendes. Widerstandlos, gehe ich mit ihm mit.
Sibel: Was eigentlich unser Thema?
Berkcan: Erdbeben. Hast du überhaupt zugehört?
Ich steige in sein Ranger Rover und wir fahren zur Biblothek.
Sibel: Berkcan, ich sags dir jetzt schonmal, ich weiß du kommst in solche Gegenden mit deinen Kifferfreunden nicht rein. Aber benimm dich gefälligst!

Berkcan: Du hast Recht. Ich komm nicht an solche Orte.

Er verschließt die Türen und fährt weiter.
Sibel: Ähmmm hallo?!!! Was hast du vor?
Berkcan: Ähmmm, hallo?! Ich fahre Auto.
Sibel: Wow. Berkcan!
Berkcan: Sibellll!
Sibel: Halt SOFORT an.

Scheiße. Berkcan hält direkt an. Mitten im Verkehr. Die Wagen hinter uns machen eine Notbremsung. Es fängt ein soforter Huphagel an und ich werde fast komplett aus dem Sitz geschleudert. Zum Glück bin ich angeschnallt.

Sibel: Bist du bescheuert?
Berkcan: Ja.
Sibel: Lass mich raus. Los! Ich will raus!
Berkcan: Tut mir leid, das geht nicht.
Sibel: Was?
Berkcan: Das geht nicht..
Sibel: Wiesooo?!
Berkcan: Das hier ist ein Date.
Sibel: Nein.
Berkcan: Wieso?
Sibel: Ähhh Moment Mal....Wir können uns nicht leiden. Ich habe einen Freund? Zufällig auch dein bester Freund.
Berkcan: Falsch. Ich kann dich leiden. Dein Freund will nicht mal ein Projekt mit dir machen. Und er ist eindeutig nicht mein bester Freund.

Das Hupen wird immer aufordernter.

Sibel: Fahr wenigstens weiter. Bitte.
Berkcan: Okay.

Wir fahren in eine Seitenstraße und Berkcan parkt vorsichtig ein. Ich beobachte ihn mit verwirrten Gefühlen. Auch er wird plötzlich verlegen und fährt durch seine Haare. Hätte nie gedacht, dass er überhaupt ein Verlegenheitsgefühl kennt. Er dreht sich um und holt vom Rücksitz einen Ordner raus.

Berkcan: Guck ich hab schon alles gemacht. Schau es dir an. Es wird dir gefallen.

Sein selbstgefälliges Grinsen erscheint. Tatsächlich hat er aber alles super recharchiert und sogar mit Grafiken festgehalten. Ich komm nicht umhin außer ihn zu bewundern.

Sibel: Das... ist... gut.
Berkcan: Nur gut?
Sibel: Ich muss zugeben. Wirklich gut.

Sein Lächeln wird breiter.

Sibel: Gut. Dann kann ich ja los.
Berkcan: Geh nicht.
Sibel: Hä?
Berkcan: Ich hätte es nicht machen müssen. Oder dir nicht zeigen müssen. Aber ich habs. Ich habs gemacht, weil ich nur heute diese Gelegenheit hab mit dir Zeit zu verbringen... und diese Zeit, wollte ich nicht in der Biblo sitzen.

Ich seufze. „Berkcan... was soll, dass denn? Ist das irgendein Test oder so?"

Er nimmt seine Tasche vom Rücksitz, packt Schokolade auf das Amaturenbrett und dann nimmt er eine Flasche Schnaps und reicht es mir.

Berkcan: Hier trink.
Sibel: Warte... verstehe ich richtig? Du wolltest die Zeit nicht in der Biblo sitzen... sondern hier im Auto.
Berkcan: Ja.
Sibel: Hahaha... du bist doch verrückt.

Ich nehme einen kräftigen Schluck.

Berkcan: Ja... genau... mach dich etwas locker. Du bist immer so verkramft und eine richtige Eisprinzessin.
Sibel: Eisprinzessin... hahahaha

Hab ich nicht letztens über Koray, dass gleiche gesagt.
Berkcan: Eigentlich bist du ne ganz wilde. Zeig mir diese Seite. Los.

Ich nehme noch einen Schluck und breche ein Stück Schokolade. Scheiße! Ich bekomme von Schokolade... immer Fettpolster. Berkcan zündet sich eine Kippe an und zieht heftig daran.

Sibel: Du bist immer so arrogant.
Berkcan: Du doch auch.
Sibel: Und gemein zu anderen.
Berkcan: Das ist ein Privileg, der reichen und gutaussehenden.
Sibel: Du bist so ein Arschloch...

Ich nehme ihm die Kippe aus der Hand und nehme einen heftigen Zug. Der Rauch erfüllt meine Lungen.
Sibel: Hast du nicht was richtiges?
Berkcan: Du meinst dass?

Er zieht einen Joint aus der Tasche und zündet ihn an. Sofort macht mein Herz einen Sprung. Dieses Gras bringt mich auf Hochtouren. Berkcan und ich teilen uns das Alk und hören Radio. Nur den Joint hat er mir noch nicht überlassen. Ich merke, wie mir warm wird und der Alk mir zu Kopf steigt.

Sibel: Ich will auch...
Berkcan zieht an seinem Joint und pustet mir den Rauch in den Gesicht.
Berkcan: Ich kann dir nicht immer alles einfach so geben.
Hä?
Er nimmt noch einen Zug, behält den Rauch und zieht meinen Kopf an seinen. Dann presst er die Lippen auf meine und haucht mir den Rauch ein.
Sibel: Was...?
Berkcan: Pssst...

Er nimmt meine Lippen zwischen seine Finger.
Berkcan: Irgendwann wirst du mich küsssen.

Er muss voll dich sein. Nichtsdestotrotz hab ich jetzt den Joint in der Hand und sofort strömt in mir ein Glücksgefühl.
Im Radio läuft irgendwas total beschissenes. Aber Berkcan dreht es vollkommen auf, dann zieht er sein T-Shirt aus. Es ist wirklich warm hier... Ich sollte auch etwas ausziehen. Ja.. wieso nicht?
Ich werfe meinen Pulli auf den Rücksitz.
Berkcan: Deine Brüste sind der Hammer.
Sofort zieht er mich zu sich, presst mich an seinen Körper und küsst mich. Er küsst gut... Richtig gut.