Kapitel 28

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Es war vor drei Jahren. Ich kam gerade aus dem Camp zurück. Eigentlich war es meine glücklichste Zeit. Ich hatte abgenommen, fühlte mich schön und zum ersten Mal wohl in meinem Körper. Mama war auch zum ersten Mal stolz auf mich. Immer wieder sagte sie mir, was für eine schöne Tochter sie habe. Endlich fühlte ich mich geliebt.
Eine Woche nach meiner Rückkehr war die Hochzeit einer Kollegin von Mama. Nervös und aufgeregt, entgegnete ich dem Abend. Ich konnte das erste Mal ein Cocktailkleid tragen, dass erste Mal mit allen mitmischen. Als es soweit war entschied ich mich für das kurze schwarze. Jede Lady sollte so etwas haben, laut Mama. Kombiniert mit dem klassichen roten Lippenstift und langen gelockten Haaren, fand ich mich unglaublich schön.
Aber als ich so vor der versammelten Gästescharr stand, traute ich mich nicht rein. Was würde wohl passieren, wenn sie mich sähen? Würden sie mich wahrnehmen? Auslachen.
Sibel: Egal, was ich tue ich werde immer die fette Sibel sein.

Der Mut schien mich zu verlassen. Ich wollte mich umdrehen, als ich mit jemanden zusammenstieß. Eisblaue Augen, blonde Haare... „Es tut mir leid...", murmele ich unsicher aber er sagt „Wo willst du hin?" „Frische Luft schnappen...." „Darf ich mitkommen?" „Ähmmm.... aber.... natürlich." Sagte ich natürlich? Was war über mich gekommen?

Aber er legte den Mantel um mich und begleitete mich raus.

„Wie heißt du?", fragt er mich wobei seine Augen meine fixieren. Diese eisblauen Augen. Ich bin vom ersten Moment an in sie verliebt.

„Sibel...", sage ich unsicher... „Und du?", frage ich mutiger.
„Koray" und er schenkt mir ein wunderschönes Lächeln. „Du siehst wunderschön aus, Sibel" Er nimmt meine Hand und zieht mich rein... auf die Tanzfläche.
Sibel: „Was..?"
Koray: Wir tanzen jetzt.

Vorsichtig legt er die Hände auf meine Schulter und wiegt mich im Takt hin und her.

Koray: Warum bist du so angespannt?
Sibel: Was?
Koray: Du lächelst nicht... Eisprinzessin.

Unsicher schenke ich ihm ein Lächeln.
Koray: So siehst du automatisch schöner aus. Du solltest immer lächeln....

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Ich schaue auf den Platz neben mir. Koray sitzt auf seinem gewohnten Platz. Aber wo ist der Koray, der sich vornahm mich zu lieben? Mich zum Lächeln zu bringen.
Er hebt den Kopf und erwidert meinen Blick. Ich versuche zu lächeln aber emotionslos und senkt den Kopf wieder auf sein Aufgabenblatt. Was hat sich in drei Jahren geändert?

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