Kapitel 21

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Ich wache mit den ersten Sonnenstrahlen auf. Ich bin schon immer eine Frühaufsteherin gewesen, leider. Es sind Herbstferien und ich würde unheimlich gerne ausschlafen. Vor allem, weil es meine letzten Gelegenheiten sind. Über die Ferien werde ich bei einer befreundeten Kanzlei aushelfen. Es war meine Idee gewesen um das Hausarrest zu umgehen. Mittlerweile bereue ich es.
Ein Schnarchen reißt mich aus meinen Tagträumen. Koray? Ich bemerke erst jetzt, dass mein blonder Engel neben mir liegt. Im Schlaf versucht er eine Fliege zu verscheuchen und verzieht dabei sein Gesicht. Mein Herz schmilzt. Wir haben alles überwunden, denke ich. Eine neue Flut von Glück ergreift mich. Hier... an seiner Seite... bin ich richtig. Murrend, lege ich mich wieder zu ihm und reibe mein Gesicht an seine Schulter. Automatisch streicht er mit der Hand über meine Haare und ich falle erneut in einen Schlaf.
Ich kann mich gar nicht erinnern, dass Koray hier übernachtet hat. Wo waren wir, denn gestern? Wage erinnere ich mich an eine Party. Aber wir waren in letzter Zeit fast immer auf irgendwelchen Partys. Wenn Koray kein Teil meiner Welt sein kann, dann bin ich eben ein Teil seiner. Langsam finde ich Gefallen daran.... und neue Freunde habe ich auch. Mein bester Freund hingegen ist das Gras.. Ich hab umsonst mit Koray geschimpft. Ihn umsonst nicht verstanden. Dieses Gras macht einen unglaublich glücklich... und sogar mein Leben wird damit erträglicher. Sogar... schön. Das Leben ist schöööööön......
Als ich wieder aufwache ist es nachmittag. Ich lege die Arm um Korays Waschbrettbauch und ziehe seinen Duft ein. „Ich liebe dich Prinzessin...", haucht er in mein Ohr. Ich küsse seine Handknöchel und blicke ihm tief in die Augen. „Hey Prinzessin... gibt es nicht ein -Ich dich auch?-" Ich schüttel den Kopf und er verlässt das Bett. Ich fang schon an zu bereuen, dass ich es nicht gesagt habe. Aber er dreht sich zu mir, geht auf die Knie, legt den Kopf auf mein Schoß und sagt „Du machst mich unglaublich glücklich..." „Du mich auch..."
Trotz des kalten Wetters entscheiden wir uns auf der Veranda zu frühstücken. Im Parka sitze ich gegenüber von Koray, dem die Kälte nichts auszumachen scheint. Er gießt uns im T-Shirt Kaffee ein und nimmt gegenüber von mir auf einem Schaukelstuhl platz. Mir ist inzwischen so kalt, dass ich mich in eine Decke einhülle. Koray lacht bei meinem Anblick.
Koray: Eskimo.
Sibel: Ist dir nicht kalt ?
Koray: Nein... Wo...?
Sib

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