Kapitel 27

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Morgen fängt die Schule wieder an. Fingernägelkauend sitze ich am Schreibtisch und versuche für Mathe zu lernen. Eigentlich liebe ich ja Mathe, da es nur logisches Denken ist aber heute geht gar nichts. Ich habe angst ohne Koray hinzugehen. Sie werden mich mobben. Am liebsten würde ich einfach weggehen. Mir fällt ungewollt wieder Benni ein, der das tagtäglich erlebt und ich schäme mich erneut. Was mache ich nur?

Als ich am nächsten Tag aufstehe, kleide ich mich erneut schick und elegant für die Schule. Aus angst vor meinen Mitschülern, will ich nicht so aussehen wie in den letzten Tagen. Ich rappele mich auf und richte meine Krone, ganz Ladylike. So wie es immer von mir verlangt wurde. Ein Blick in den Spiegel genügt und ich weiß, dass ich umwerfend schön bin. So leicht gebe ich mich nicht geschlagen.
Bemüht fröhlich haste ich die Treppen runter und wünsche Papa einen guten Morgen. Er scheint betrübt zu sein. „Was ist los, Daddy?" Abwesend schaut er hoch von der Zeitung und lächelt mich an „Irgend so ein doofer Fall, Engel." „Willst du ein Bagel?", frage ich und halte eins hoch aber er schüttelt den Kopf. „Ich muss gleich los zur Kanzlei, Engel."
Eigentlich will ich ihn nach Mama fragen, aber er scheint es eilig zu haben und Mama erscheint auch schon an der Tür....
mit Koray an ihrer Seite.
„Schau mal Schatz, Koray wartet schon sehr lange auf dich!"
Ich bin wie angewurzelt.
Koray: Schön siehst du aus.
Sibel: Ähmmm.....

Was will der hier?

Er nimmt meine Hand und drückt sie, dann küsst er meinen Kopf. Ich kapiere gar nichts mehr.
Koray: Schatz.. komm wir sind sonst zu spät...

Koray zieht meine Hand und zerrt mich in seinen neuen Wagen. Ich schaue ihn verblüfft an. Erst kriege ich vom Staunen den Mund nicht auf... aber irgendwann halte ich es nicht aus.

Sibel: Was wird das?
Koray: Nichts.
Sibel: Koray wir sind getrennt!
Koray: Seit wann?
Sibel: Du hast mich in den Ferien nicht ein einziges Mal engerufen.
Koray: Ich musste einiges überdenken.
Sibel: Ah und was?
Koray: Sibel du bist ständig unglücklich. Egal, was ich mache. Ich wollte dir bisschen Freiraum geben.

Sibel: Verstehe ich richtig? DU endscheidest einfach so eine Pause einzulegen und beendest sie einfach so. Ohne irgendwas mit mir zu besprechen. Was ist, wenn ich diese Beziehung nicht weiter führen will?

Koray: Du kannst dich nicht von mir trennen!
Sibel: Ah und warum?
Koray: Wir sind das Superpaar!

Ich atme gut durch.
Sibel: Jetzt hör mir gut zu Koray. Ich liebe dich. Ich habe alles getan um in deine Welt reinzupassen. Aber es macht mich unglücklich. Ich bin müde und ich will nicht.

Koray: Versuchst du dich von mir zu trennen?
Sibel: Ja.
Koray: Das wäre dein Ende.
Sibel: Wie bitte?
Koray: Wenn du wie dein mickriger Freund sein willst. Wie dieser Benni... dann trenn dich. Aber ich rate dir nicht dazu.
Sibel: Drohst du mir gerade?
Koray: Nimm es auf wie du willst. Aber keiner gibt mir einen Korb. Ich bin Koray.

Damit parkt er den Wagen. Ich bin noch zu schockiert um antworten zu können. Aber an uns laufen Mitschüler vorbei. Ich merke, wie sie uns angrinsen und auch Koray bleibt es nicht verborgen. Er zieht meinen Kopf und küsst mich unsanft. Ich bin wie betäubt, kann mich aber nicht wehren, da er mich so fest packt, dass es schon weh tut.
Als er endlich ablässt pochen meine Lippen. Hand in Hand verlassen wir das Auto. Mit einem künstlichen Lachen, schaut Koray die anderen an bis Esra ruft: Oh das Superpaar hat es auch geschafft zur Schule zu kommen!
Alle grinsen und fallen sich nach den Ferien in die Arme, nur ich stehe daneben und beobachte sie. Bis mein Blick auf einen anderen trifft.
Cengiz.
Ausdruckslos schaut er mich an.
Er weiß es,denke ich.
Was bilde ich mir nur ein? Vielleicht war er es auch gar nicht.Inzwischen ist die Person eh verschwunden.
Meine Augen suchen unbewusst weiter. Aber er ist nicht da.
Benni fehlt.

Renn!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt