Als ich am nächsten Morgen aufwache, erinnere ich mich im ersten Moment kaum an die letzte Nacht. Bruckstückhaft wird mir klar, dass ich mein Bein in Korays Eier gerammt habe. Bei dem Gedanken muss ich lächeln. Wie habe ich mich das getraut?
Aber dann holt mich die bittere Wahrheit ein. Und jetzt? Wie soll es weitergehen? Ich kann doch nicht für immer hier bleiben? Aber nach Hause will ich immer noch nicht. Kurzerhand, entscheide ich mich dazu vorübergehend, also auf unbestimmte Länge mich hier zu verstecken. Nach Hause gehen würde bedeuten, mich der Wahrheit zu stellen... oder noch schlimmer Cüneyt. Dass kann ich nicht. Nicht jetzt.
Mein Magen fängt an zu knurren und ich überlege, wo wir früher immer unsere Schokoriegel versteckt hatten. Wir hatten hier so viele Verstecke. Ich wühle in ein paar Schuhkartons rum... aber außer Pornoheften, finde ich leider nichts. Ich muss grinsen. Die lagen früher nicht da. Ich gehe rüber zu einem etwas größeren Karton. Auf den steht ganz groß mein Name : Sibel. Was da, wohl drinne ist? Neugierig will ich nachsehen aber ein Geräusch unterbricht mich. Scheiße! Ist das Benni? Ich will mich verstecken aber das hier ist ein verdammtes Baumhaus. Hier gibt es leider nicht so viele Möglichkeiten. Also stehe ich ihm direkt gegenüber. Benni sieht mich an, als hätte er einen Geis gesehen. Er lässt sogar fast die Tüte Chips fallen lassen aber dank meinem Hunger und meiner Reflexe passiert das natürlich nicht.Benni: Was sucht du hier?
Sibel: Ähmmmm...... ich brauchte einen Platz zum schlafen.
Benni: Du hast ein Zuhause und bist kein Penner.
Sibel: Anscheinen konnte ich nicht nach Hause, oder? Glaub mir ich wollte auch nicht mitten im Winter hier pennen.Ich setzte mich hin und mache mich an die Chips.
Benni: Wenn du Chips isst ohne an deine Figur zu denken, muss es ernst sein. Willst du reden?Er setzt sich zu mir und schaut mich erwartungsvoll an.
Sibel: Fuck!
Benni: Und weiter?
Sibel: Mama betrügt Papa mit Haluk amca.
Benni: Sicher.
Sibel: Ja.Er steht auf und läuft zum Ausgang vom Bauhaus....
Benni: Ich nehme an du wirst länger bleiben. Wie wäre es, wenn ich dir ein paar Decken und vielleicht etewas gesünderes als Chips hole.
Ich schaue ihm dankbar hinterher.
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Renn!
Mystery / ThrillerDies ist nicht meine Geschichte... Es ist seine. Nur kann er sie nicht mehr erzählen. Er ist tot. Also werde ich es tun. Soweit ich das kann. Jetzt bin ich auf dem Friedhof. Vor mir stehen zwei Wege, die zur zwei Gräbern führen. In einem liegt da...