Dreaming

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Es waren schon wieder Ferien und ich saß im Flieger nach England. Meine Oma würde morgen beerdigt werden. Und glaubt nicht, dass ich euch jetzt verarsche. Ratet mal wer mit mir im Flieger saß. Even. Ja der EVEN, er hatte ebenfalls Verwandte dort.
Wir landeten mit einem ohrenbetäubenden Geräusch und stiegen langsam aus. Unser Taxi (mein Opa) kam und lud die Koffer ein. Ich war fertig vom Flug und schlief im Auto ein. Nach einer 45 minütigen Fahrt kamen wir an dem kleinen Haus an.
Even schlief im Zimmer nebenan. Es klingt vielleicht seltsam doch ich freute mich ungemein, dass er mit uns gekommen war.
Ich schlief in einem kleinen Schlafzimmer der damals mein Rückzugsort gewesen war. Alles hier errinert mich an meine beschützte Kindheit.
Als  wir alles verstaut hatten gingen Even und ich spazieren. Ich konnte mit jeder zweiten  Straße etwas verbinden. Am meisten fasziniert war er von den alten Telefonzellen, die man in England an jeder Ecke finden konnte.

Wir hatten Spaß doch wir waren nicht hierher gefahren um uns schöne Ferien zu mache, nein

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Wir hatten Spaß doch wir waren nicht hierher gefahren um uns schöne Ferien zu mache, nein. Morgen würde ein harter Tag für mich werden. Grannie lag mir so sehr am Herzen, dass jeder Gedanke einen Fluss an Tränen an mir auslösen konnte.
Abends aßen wir alle zusammen doch niemand brachte ein Wort raus. Der Morgen war grau und es nieselte. Ein perfektes Wetter für eine Beerdigung. Wieso tragen an Beerdigungen eigentlich alle Menschen immer schwarz. Diese Farbe zog einen doch nur noch mehr in die Tiefe. 
Wir waren eigentlich keine christliche Familie doch es war ein Pfarrer da, der eine nicht enden wollende rede hielt.
Even saß neben mir und reichte mir bei jeder Träne ein Taschentuch, er war so mitfühlend.
Als der Saag in das tiefe Loch gezogen wurde und ich fast zusammenklappte, nahm er meine Hand und drückte sie liebevoll. Der schlimmsten Moment war es die Rose auf den dunklen Holzkasten zu werfen der Abschied von grannie fiel mir schwerer als gedacht. Dann ging es weiter zu einem Café dass direkt um die Ecke lag.
Ich bekam kein Stück runter und entschuldigte mich. Auf dem Klo betrachtete ich meine armselige Gestallt im Spiegel. Ich sah fürchterlich aus. Einverquollenes Gesicht und rote Augen. So schrecklich sah ich nur  damals zwei Tage nach dem Tod meines Vaters aus. Doch das Leben geht weiter. Ich wischte mir eine heiße Träne von meiner Wange und ging zurück in den Raum voller schwarzer gestalten.

Bittersweet tragedy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt