With Love

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Ich bat Even rein und zeigte ihm wo er die Geschenke abstellen könne. Hatte er wirklich meiner ganzen Familie Geschenke gekauft? Wenn ja, schon ein bisschen verrückt. Ich meine er kannte sie doch nicht mal.
Wir betraten das hell beleuchtet Wohnzimmer. Es sah alles so gemütlich aus. Die Kerzen leuchteten und warfen ein wohliges Licht auf den Raum. Er begrüßte meine Mum und Leo.
Er gestikulierte vor Aufregung und ich musste kichern. Er schaute zu mir lächelte nervös und wendete dann wieder seinen Blick zu meiner Mum, die gerade Geschichte zu erzählen begann.
Machen das eigentlich alle Mütter, Geschichten der Tochter zu erzählen? Wir setzten uns und warteten auf das Essen. Even und ich redeten über die vergangenen Weihnachte und es stellte sich raus, dass er eine Schwester hatte. Von ihr hatte er noch nie zuvor erzählt. Doch seine Augen strahlten als er über die Erlebnisse mit ihr berichtete.
Sie schien jünger zu sein und lebte bei ihren Großeltern in Florida.
Even hatte eine schöne Art zu reden und erzählen und seine Stimme erinnerte mich manchmal an mein Lieblings Hörspiel, aus meiner Kindheit. Ich hörte ihm gespannt zu und schaute dabei gelegentlich in seine Augen.
Als das Essen kam waren wir kurz still. Meine Mutter sah erschöpft aus und ließ sich in den Stuhl fallen. Meine Familie aß kein Fleisch nicht weil es uns nicht schmeckte, sondern weil wir die Tierhaltung nicht unterstützen. Even schien das nicht weiter zu stören. Um ehrlich zu sein hatte ich ihn noch nie ein tierisches Produkt essen sehen.
Es schmeckte wirklich lecker. Genüsslich verputzten wir die Speisen. Dann setzen wir uns hin und verteilten die Geschenke. Even schenkte meiner Mum ein Buch.
Ich hatte ihm gesagt, weil er unbedingt etwas verschenken wollte, dass das die lieblings Autorin meiner Mum war. Leon bekam einen Kinogutschein. Und dann war ich dran. Mit zitternden Finger reichte Even mir einen Umschlag.
Ich öffnete ihn. Voller Spannung schauten alle hin was ich bekam. In dem Umschlag befanden sich zwei dünne Zettel. Ich holte sie raus und mir blieb der Mund offen stehen.
Es waren Tickets für meine Lieblingsband. Ich konnte es nicht fassen.
Meine Reaktion war ein bisschen fangirl mäßig, doch ich fing ein bisschen an zu weinen. Nachdem der größte „Schock" sich gelegt hatte, fiel ich Even um den Hals. Er lachte und schien sich zu freuen, dass ich so ausrastete. Wir blickten uns in die Augen und es kribbelte in meinem Bauch.

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