Afraid

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Die Tage zogen an mir vorbei und ich merkte es gar nicht. Die meisten Bäume hatten Knospen bekommen, die sich nach und nach öffneten. Heute war der 14.03 ein Mittwoch. Die Luft war trotz des fortschreitenden Frühlings eisig.
Die Kälte drang in meine Lungenflügel und sorgte für ein unangenehmes Gefühl.
Morgen war das Konzert, für das Even mir Karten geschenkt hatte. Er hatte sich gefühlte tausendmal bedankt, dass ich ihm anbot mit zu kommen. Aber als ich ihn endlich überzeugt hatte, dass ich mit ihm dort hingehen wolle, rastete er innerlich vor Freude aus. Er würde es sowieso abstreiten, doch ich sah es in seinen Augen.
Donnerstag 15.03.
Der kühle Abendwind ließ mich zittern. Der Einlass verzögerte sich um eine halbe Stunde. Nervös tippelte ich hin und her. Eine Taschenkontrolle und schon waren wir in dem Stickigen Raum. Es roch nach Schweiß und Alkohol. Even und ich liefen sofort zum Merchstand und kauften uns ein T-Shirt.
Alles was danach geschah war wie benebelt. Es setzte eine plötzliche Platzangst ein, mit der ich so zuvor noch nie in Berührung gekommen war. Meine Beine wurden weich und ich musste mich bei Even abstützen.
Und dann wurde alles schwarz. Das letzte an dass ich mich erinnere war Even der nach mir rief.
Dann war alles schwarz. Ein Raum, der keiner war. Ohne Wände ohne Boden. Ich war zunächst alleine, bis ich Schritte hinter mir hörte und mich umdrehte. Ich konnte zunächst nicht erkennen wer dort stand, doch als ich näher trat sah ich sein Gesicht. Schnell wich ich zurück, ich konnte und wollte nicht glauben wer dort stand.
Mein Dad blickte mir liebevoll in die Augen. Ich war erschrocken. Es war schön ihn zu sehen doch ich wusste, dass es nicht real war. Ich brach in Tränen aus, er hielt mich fest und küsste meinen Kopf. Was in diesem Raum geschah würde ich nie vergessen. Dann ging alles ganz schnelle ich wurde zurück gezogen. Wie von einem Tornado. Ich schrie nach meinem Vater doch er hörte mich nicht.
Als ich zum ersten Mal wach war geriet ich in Atemnot. Dann schlossen sich meine Augen wieder und ich fiel zurück, die gleiche Szene ich und mein Vater in diesem schwarzen Raum.
Der helle Lichteinfall ließ mich blinzeln. Irgendetwas oder Irgendwer trug mich in seinen Armen. Beim genaueren hinsehen erkannte ich Even. Vorsichtig legte er mich in mein Bett. Er sah erschöpft und doch erleichtert aus als er mich ansah.
„Wie geht es dir, alles okay?" seine weiche Stimme nahm mir die Angst wieder in diesen dunklen Raum verfrachtet zu werden. „Ich denke schon." meine Stimme klang brüchig und ich musste flüstern. Er lächelte mich an und strich mir vorsichtig über den Kopf.
Er setze sich langsam auf mein Bett und deckte mich zu. Ich versuchte mich aufzurichten doch ich war zu schwach. Meine Erinnerungen waren durcheinander, doch ich wusste noch genau was geschehen war.

Bittersweet tragedy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt