Somewhere in Nerverland

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Das krähen eines Hahns weckte mich aus einem tiefen Schlaf. Es war 7:40 Uhr. Vermisst hatte ich diese Art von Wecker definitiv nicht. Meine Großeltern lebten außerhalb Londons, weit weg von der leuchtenden Reklamen und dem Trubel, welcher an den Wahrzeichen Großbritanniens täglich zu beobachten war.
In dem dunklen aber auf seine Weise gemütlichen Haus war alles ruhig. Ich Schlich mich so leise wie es nur ging nach draußen.
Wohin ich wollte?
Meine ehemaligen „Freunde" und ich hatten uns immer an diesem geheimen Ort oder auch „flüsterhaus" genannt.
Es war ein verlassenes altes Haus in einem kleinen Wäldchen. Zu Beginn war ich immer zu ängstlich gewesen um das knarzende und nach Verwesung riechende Gebäude zu betreten. Doch damals war ich eine Mitläuferin gewesen. Es war so wie eine Mutprobe eine Nacht  in diesem jeden Moment zusammenklappende Haus zu verbringen.
Als ich ankam wunderte es mich kaum, dass nur noch eine Ruine von dem Geisterhaus übrig geblieben war. Ich trat näher und konnte schon fast die leisen Stimmen meiner Freunde hören. Ich spürte meine Angst. Diese Panik die damals durch mich floss als ich bei Nacht in das Haus gestoßen wurde, nur mit einer Taschenlampe in der Hand.
Als ich durch den Türrahmen trat, der nur noch vom Eingang übrig geblieben war roch ich den Schweiß der mir in dieser Nacht über den Rücken geflossen war.
Ich schloss meine Augen und fühlte in mein damals 12 jähriges ich hinein.
„Nach etwa einer halben Stunde bewegte ich mich langsam und vorsichtig durch das dunkle und bedrohende Haus. Das morsche Holz knackte bei jedem Schritt. Das einzige was ich hörte waren lachende Stimmen von außerhalb und mein immer schneller werdender Atem.
Ich konnte nicht raus sie versperrten die Tür. Heiße Tränen liefen über meine Wange."
An den Rest erinnere ich mich nur noch wage.
Doch da war etwas in meinem Kopf, eine Szene welche sich damals ebenfalls angepeilt hatte.
„Meine Füße trugen mich zu einem offen stehenden Fenster. Es war stockfinster ich sah nur den Schein meiner Taschenlampe und den Mond. Ich wollte hinaus. Meine Schritte beschleunigten sich. Doch da stand jemand eine dunkle Gestalt. Es war einer meiner „Freunde", er versperrte den Weg ließ mich nicht nach draußen, ich flehte und bettelte. Alles was ich zurück bekam war ein lachen, er lachte mich aus."
Als ich nun meine Augen öffnete stand ich genau vor diesem Fenster. Doch niemand lachte das einzige Geräusch was ich vernahm, war das zwitschern einer Amsel.
Nach dieser Aktion beschlossen meine Eltern umzuziehen. Nach London in eine Gegend in der ich neu starten sollte. An mehr erinnerte ich mich nicht mehr nur das ich am nächsten morgen aufwachte und auf dem eiskalten Boden des Horror Hauses lag.
Ich schüttelte meinen Kopf und verließ die Ruine. Zum jetzigen Zeitpunkt konnte ich nur noch über meine Dummheit, mit solchem Arschlöchern abzuhängen lachen. Als ich wieder zurück war aß ich genüsslich zwei pancakes und unterhielt mich mit meiner Mum und meinem Opa. Die Gedanken an diesem schlimmen Tag verschwammen wieder und ich konnte mich auf andere Dinge konzentrieren.

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